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		Die Enden der Welt …  
		
		
		 … 
		haben uns beide schon seit langem gelockt. Und nachdem wir uns dem 
		
		südlichen 
		vor Jahren unter Umwegen geografisch und mental (an-)genähert hatten, bleibt noch das 
		nördliche ...  
		
		Doch anders als vor gut zwei Jahren 
		geplant und bis Januar als Option gehalten, begebe ich mich allein auf 
		Reisen: Barbara besteht darauf, dass mir nach gut einem Jahr 
		„pflegerischer Tätigkeit an einem geliebten Menschen“ ein „wohl 
		verdienter Urlaub“ zusteht und ich zumindest mir unseren lange gehegten Traum von der Arktis  
		endlich erfüllen sollte. 
		
		Confieso que mancher 
		ihrer Wünsche mir ohne ernsthaften Widerspruch zum Befehl wird …  
		
		
		Wieso wir 
		„damals“ ausgerechnet auf Spitzbergen gekommen sind? Den Nordpol per 
		Eisbrecher zu erobern schien uns trotz ausgiebiger Lektüre diverser 
		Reiseberichte etwas öde. Selbst Willemsen vermittelt im Kapitel „Nordpol“ 
		eher eine Anleitung zur „Einkehr“, zur Selbstfindung (oder auch nicht) 
		unter
		 ungewöhnlichen 
		Bedingungen an exotischem Ort.  
		
		
		Na gut, auch kostenmäßig hätte eine 
		solche Unternehmung nicht gerade unserer Kragenweite entsprochen ... 
		
		
		In unserem 
		arktischen Zielgebiet sollten „ganz normale Menschen“ leben (nicht 
		unbedingt viele, davon haben wir in Berlin mehr als genug), die durchaus 
		etwas speziell sein durften – muss mensch ja wohl bringen, wenn er/sie 
		es in extremer Gegend unter extremen Witterungsbedingungen und 
		Lichtverhältnissen aushält. Außerdem sollte es außer Eisalgen auch 
		chlorophyllhaltige Pflanzen geben, welche auf dem Land, resp. im/auf dem 
		Boden leben. UND Tiere, die wir immer schon mal sehen wollten, Walrosse 
		z.B. und Eisbären. Letztere sind uns ob diverser Besuche im Zoo 
		geläufig – und durch ein Foto, das an heißen Sommertagen von der Tür zum 
		Lehrerzimmer „Hitzefrei nach der vierten Stunde“ verkündete.
		 Nicht 
		zuletzt, im Gegenteil, ganz zu Anfang, hat uns 
		
		Rinie, ein wissenschaftlicher Begleiter auf der 
		„Prof. Molchanov“, in der Antarktis mit seinem Schwärmen von jenem Teil 
		der Antipoden einen Floh ins Ohr gesetzt, der schließlich aktiv(iert) 
		wurde …  
		
		
		Ich hätte 
		nicht auf ihn gehört, hätte mich „die Kleene“ nicht auf die Reise 
		geschickt, damit ich ihr davon erzähle, hätten nicht die Kinder, enge 
		Freunde und gute Bekannte versichert, sich „gut um Barbara zu kümmern“ – 
		und sie haben’s getan, sogar bestens! Dickes "Danke" Euch allen, besonders 
		an Marianne, Michal, Steffen und Flo. 
		  
		
		
		Einem wunderschönen Gemälde … 
		  
		
		
		… 
		gleich, welches mensch sich an seinen Lieblingsplatz hängen sollte, um es 
		jeden Tag bis an sein Lebensende mit wachsender Begeisterung anzuschauen 
		und zu genießen, sei für sie die Antarktis, während die Arktis 
		ob ihrer vielfältigen Landschaftsformationen, ihrer Fülle an Pflanzen 
		und der großen Zahl höchst unterschiedlicher Tiere eher mit einer gut 
		bestückten Galerie zu vergleichen sei war Michelles (unsere 
		Expeditionsleiterin) Antwort auf die Frage nach der von ihr empfundenen 
		unterschiedlichen Wirkung dieser beiden Enden der Welt. 
		
		
		
		Ihrem Vergleich schließe ich mich an; und auch ich zähle zu denen, die 
		ihrem Eindruck nach von der Landschaft am nachhaltigsten fasziniert 
		sind, in der sie sich als erstes aufgehalten haben – wobei ich mich von 
		Tag zu Tag mit wachsender Begeisterung durch die Galerie habe wandeln 
		lassen!!!  
		
		  
		
		
		
		 ... 
		und es 
		gab es zahlreiche Momente, in denen ich überwältigt war, mir die Luft 
		weggeblieben ist und ich durchaus nachvollziehen konnte, dass es auf 
		
		Spitzbergen 
		manche/n umhaute oder auf die Knie sinken 
		ließ …   
		
		
		
		Keine Sorge, Ihr Lieben, esoterische Heilssuche zieht mich noch immer 
		so an wie die Dogmen der Heilig Römischen …  
		
		
		Da 
		Hinweise und Reisewarnungen des AA diesmal getrost zu 
		vernachlässigen sind und selbst die Reisemedizin nichts zum Ziel 
		beizutragen hat, nähern wir uns also ohne die üblichen Links den Gründen 
		meiner wachsenden Begeisterung … 
		  
		  
		
		
		Mo, 
		01. August, Tag 1  
		
		
		Beeindruckend!  
		
		  
		
		
		Am 
		Gate in Oslo noch das Abschätzen, wer von den wartenden Fjäll Rävens, 
		Wolfskins, Mammouts etc., 
		die ich bereits beim Frühstück im Radisson taxieren konnte, 
		mit aufs Schiff kommt, welcher der beiden einschlägig gekleideten allein 
		reisenden Herren mit mir Cabin 9 teilen wird. Keine gesträubten 
		Nackenhaare beim Einsteigen - na gut, Ihr wisst, ich bestehe auf meinen 
		Vorurteilen, bis ...  
		
		
		Und 
		auch das Bauchgefühl nach der Landung stimmt: keine mallorcamäßige
		 Hysterie 
		am Gepäckband, hingegen unaufgeregtes, fast schon statisches Gewusel und 
		ein freudig gespannter Empfang durch die Guides gleich dahinter. Draußen 
		begrüßen uns frische Herbstluft (auch wenn noch Sommer ist), dazu ein 
		strahlend blauer Himmel und eine sanfte Sonne; der Isfjord, von ihr in warme 
		Farben getaucht, wirkt als Hintergrund fast schon gestellt. „Take a picture, here 
		and now!“ 
		
		
		
		Kurze Busfahrt zum Pier und rauf auf die „Antigua“ – Rumpf und Aufbauten 
		aus Stahl, das Deck aus Holz, frisch geschrubbt (früher - heute: frisch gekärchert), Tauwerk ordentlich aufgeschossen, Segel ebenso geborgen; 
		Bernhard könnte vor mir hier gewesen sein …   
		
		(Fotos  dazu) 
		  
		
		
		
		Unter Deck in Cabin 9 begegnet mir Werner, einer der beiden 
		anderen einzeln reisenden Herren "von vorm Gate in Oslo" – Klischee bestätigt. Werner nimmt 
		physisch deutlich mehr Raum ein als ich und gerade üppig ist der Platz für’s Gepäck in unserem „Doppelstockzimmer“ 
		auch nicht. Unter Werners Bett 
		passen unsere nur bedingt ausgeräumten Reisetaschen, neben dem 
		Waschbecken gibt’s für uns je eine Ablagefläche im offenen Schrank. In 
		die untere Hälfte hängen wir unsere Jacken, gleich hinter die 
		Schwimmwesten, im oberen Fach liegen die Rettungswesten. Dafür bietet 
		die Nasszelle Raum für entspanntes Sitzen oder ausladendes 
		Duschen. Wir stellen also für unsere Kabine eine starke Herausforderung 
		dar, doch wollen wir sie nach Kräften unterstützen – und schaffen es, 
		erfolgreich, all die Tage. Lediglich die Physik setzt uns hin und wieder 
		Grenzen. Doch das ist eine andere Geschichte.  
		
		
		
		 Ein 
		(zeitlich) kurzer Abstecher nach 
		Longyearbyen 
		führt in eine als Bergarbeiterstadt gegründete 
		Siedlung, welche mensch noch häufig über (Über-)Reste ihrer ehemaligen 
		Bestimmung stolpern lässt, zumindest mit den Augen. Mit nostalgisch 
		verklärtem Blick wäre mir vielleicht ein „Bemerkenswert!“ entfahren. 
		Doch nicht alles, was historisch ist, ist (oder war) bemerkenswert. Die 
		
		Untaten meiner Vorfahren
		dürften erheblich zu diesem Eindruck 
		beigetragen haben ... 
		
		
		Doch auch die „neue Stadt“ mit ihren Gebäuden (be)dient in erster Linie 
		"nur" ökonomische/n Funktionen; Ästhetik findet wohl eher in den Wohnräumen und im 
		Museum statt. Geprägt von Supermärkten, Kneipen, Schnellimbissen und dem 
		ein oder anderen Restaurant, einigen Hotels, paar ansprechenden 
		hölzernen Wohnbauten und schmucklosen Wohncontainerzeilen lädt der Ort 
		nicht unbedingt zum Verweilen ein. „Get rich fast“ sei das Motto der 
		meisten hier ansässigen Menschen – und genau so sieht es hier auch aus. 
		Wird Zeit, dass ich zurück aufs Schiff komme …  
		
		
		
		(Fotos von Longyearbyen)  
		  
		
		
		Das 
		Abendessen erwartet uns 
		am 
		Buffet im Salon. Der wirkt ausgesprochen gemütlich, 
		fast heimelig, in etwa so, wie ihn sich der kleine Willi auf einem 
		Segelschiff vorstellt. Ist er auch, wenn man einfach nur auf den Bänken 
		in tiefen Polstern an polierten Holztischen sitzen kann. Beim 
		Essen hingegen wird’s, euphemistisch ausgedrückt, kuschelig. Wohl dem, 
		der keinen Sportschwimmer zum Nachbarn hat, von korpulenten ganz zu 
		schweigen. Jede Benimmmatrone würde mit Freuden registrieren, dass 
		selbst die Knilche auf der Bank, welche nicht durch ihre Schule gegangen 
		sind, mit very British angelegten Ellenbogen das ausgesprochen 
		schmackhafte Mahl zu sich nehmen. Abgespreizte kleine Finger nähmen 
		allerdings schon zuviel Raum ein, ähh, weg …  
		
		
		Das 
		Platzangebot betreffend, hat R. Stange mit seiner Anmerkung, dass 
		"kleinere Schiffe im Vergleich zu größeren Kreuzfahrtschiffen einen 
		schlichteren  
		Standard bieten" gewiss nicht Unrecht. Was hingegen die Küche, die Bar, 
		der Service, die Jungs auf der Brücke und die Guides zu bieten haben, 
		hält jedem Vergleich stand - bis zum Schluss!!! Manches gehört zum Besten, was ich auf 
		„Expeditionsseereisen“ erlebt habe – dickes Danke an alle! 
		
		
		Nach der Vergatterung (klare, prägnante Ansage der dos and don’ts) durch 
		Jo, unseren Kapitän, der dabei auch seine Crew präsentiert, und der 
		Vorstellung unserer Guides, verbleibt noch reichlich Zeit, unsere 
		Heimstatt für die nächsten fünfzehn Tage zu inspizieren.  
		
		
		
		(Fotos von der „Antigua“...) 
		
		
		(... 
		und was eine Barkentine ausmacht) 
		
		(Rolf 
		Stange zum Schiff) 
		
		(Deckplan) 
		  
		  
		
		
		
		Di, 02. August, Tag 2  
		
		
		Boarding completed …  
		
		… 
		nachdem gestern Abend zwei Gästinnen, die ob Überbuchung unserer 
		Maschine zunächst in Oslo hängen geblieben waren, mit einem „späten 
		Flug“ ihre Kabine beziehen konnten und ein vermisstes Gepäckstück mit 
		einem noch späteren Flug doch noch an Bord gefunden hat, laufen wir 
		gegen 02:00 Uhr in helllichter Nacht aus und wenden uns nach Verlassen 
		des Isfjords gen Süden. Sanfter Wellengang wacht über meinen gesunden 
		Schlaf. 
		
		
		(vorab unsere 
		Route um Spitzbergen) 
		  
		
		
		Im 
		
		van Mijenford gehen wir in der
		
		
		Fridtjovhamna vor Anker; der erste 
		Landgang ist geplant, verzögert sich jedoch, weil sich eine Mitreisende 
		ernsthaft an der Schulter verletzt hat. Nachdem sie versorgt ist, 
		steigen wir in die Zodiacs und
		 betreten 
		in der geschützten Bucht den von Kies und Geröll bedeckten Strand. Ihn 
		wandern wir entlang, an einem hölzernen Gestell vorbei, auf dem Trapper 
		ihren Fang, meist Robben, eisbärensicher zum Trocknen aufhängen. Bis zur 
		angekündigten Hütte kommen wir heute nicht. Auf dem Rückweg fällt unser 
		Blick auf den Fridtjovbreen, der von spitzen Bergen eingefasst ist. 
		 
		
		(Fotos 
		aus der Bucht) 
		  
		
		
		Während des Mittagessens und beim „Kaffee danach“ 
		lässt sich das gegenseitige Beschnuppern entspannt fortsetzen. Wie 
		Willemsen bereits auf seiner Fahrt durchs Eis feststellte, reist auch auf 
		unserem Schiff der ein oder andere „Tourismus-Snob“ mit, der „mitunter 
		wie
		
		
		Gottvater selbst“ 
		redet … 
		
		
		Am frühen Nachmittag schippern wir um die
		
		
		Akseløya herum zurück in den Bellsund. 
		Auf der Ostseite und an der Südspitze ist diese Insel ausgesprochen 
		flach, verglichen mit den hohen Bergspitzen der Umgebung. Nahe der 
		schmalen Passage liegt die Haupthütte eines Jägers. Hier hängen einige 
		Robben am Trockengestell. 
		
		
		Laut Michelle eigentlich der „Nachtisch einer Spitzbergenumrundung“, für uns hingegen Süßspeise zum ersten Gang, weil 
		wir entgegen des Uhrzeigersinns fahren, soll der Landgang auf dem
		
		
		Ingeborgfjellet werden. 
		 
		
		
		Und er wird es: Bereits vor der Landung am flachen 
		Kiesstrand öffnet sich eine  
		weitläufige flache Küstenebene, hinter deren Strandwällen sich eine 
		meist trockene Tundra bis zum Fuß einer Kette spitzer Berge ausdehnt.
		
		
		Spitzbergen Rentiere mit 
		vollgefressenen Bäuchen grasen, ohne sich von uns stören zu lassen. Im 
		Gesteinsschutt brüten 
		
		Krabbentaucher in großer Zahl und 
		wachen aufmerksam über die nahe Umgebung. Sie lassen sich weniger durch 
		uns Eindringlinge aufschrecken, auch nicht durch 
		
		Dreizehenmöwen, die auf Beutesuche 
		sind, sondern durch einen jungen 
		
		Eisfuchs, der oberhalb der Kolonie 
		durchs Geröll schnürt und laut nach seiner Mama jammert. Viel Neues für 
		den „ersten“ Tag – Augen zu und einfach mal ruhig nach draußen hören, 
		bevor ich in mich hinein horche … 
		
		
		
		 Bei 
		unserem Umweg zurück zum Strand streifen wir an einer weiteren Gruppe 
		von Rentieren vorbei, die sich am leckeren Grün gütlich tun. Die Böcke 
		stehen noch friedlich beieinander – Streit um die Mädels gibt’s wohl 
		erst später im Jahr; gut Ding ... 
		
		(Fotos 
		vom Ingeborgfjäll) 
		  
		
		
		Nach dem Abendessen laufen wir unter wärmender 
		Sonne quer durch den 
		
		Bellsund, um vor 
		
		Midterhuken zu ankern. Die steil 
		stehenden Sedimentschichten markieren mit markanten Mustern, Maserungen 
		nicht unähnlich, die „Knautschzone“ zwischen amerikanischer und 
		eurasischer Platte. 
		
		
		
		(ausführlich 
		zum Bellsund) 
		
		  
		
		  
		
		  
		  
		
		Mi, 03. August, Tag 3  
		
		
		Am letzten Glas Wein … 
		
		… an der Bar wird es nicht gelegen haben, dass wir nach 
		durchfahrener Nacht unter regnerischem Himmel in den 
		
		Hornsund einlaufen.  
		
		Doch zeitgerecht nach dem Frühstück lacht uns wieder die Sonne, 
		so dass der Landung in 
		
		Gåshamna, einer offenen Bucht auf der Südseite der Halbinsel, 
		nicht einmal das Wetter entgegen steht …  
		
		
		 Jede 
		Menge Walknochen, vom Oberkiefer bis zu Wirbeln, oftmals im Boden 
		eingewachsen, zeugen vom Tun englischer wie russischer Walfänger. Vom 
		sich im Laufe der Zeit zersetzenden Gebein reichlich gedüngt, gedeihen 
		Moose und andere Pflanzen in unmittelbarer Nähe prächtig – nicht nur 
		einen farblichen Kontrast vermittelnd. Hier entsteht neues Leben aus 
		gewesenem, braune Tonne en nature … 
		 
		
		
		Ansonsten ist das weite, trocken gefallene Flussbett fast frei von Vegetation. 
		Allerdings finden sich an den seitlichen Hängen flache Tundraflächen
		
		(vgl. R. Stange, S. 521). 
		
		Nur wenige Schritte von unserem Landeplatz entfernt erheben sich 
		kleinere Hügel: Reste alter Tranöfen. Am Hoferpynten liegen noch 
		deutlich sichtbar, doch für uns nicht zu betreten („Kulturdenkmal“), die 
		Reste einer 
		
		Pomoren-Jagdstation, 
		
		Konstantinovka. Rote Ziegel, aus denen Vertreter dieser 
		Volksgruppe ihre Behausungen errichtet haben, liegen noch am Strand.  
		
		Von einer Kuppe oberhalb, gleich neben einer alten Fuchsfalle, 
		bietet sich ein freier Blick über die Weite der Bucht und des Fjords. 
		
		
		(Fotos 
		aus Gåshamna) 
		
		
		(noch 
		ein wenig Geschichte) 
		
		  
		
		
		 Unsere 
		(Weiter-)Fahrt in östlicher Richtung unterstützt achterlicher Wind – 
		also werden die Rahsegel gesetzt. Dabei kommen auch zarte 
		Pensionistenhände nicht ungelegen. Daniels besonnene Anweisungen und 
		Alwins befeuernde Kommandos machen jeden 
		
		Shanty überflüssig. Sanft 
		gleiten wir mit leicht geblähtem Tuch durch glatte See dem Brepollen 
		entgegen – und finden reichlich Zeit, die Hochalpenlandschaft am Ufer zu 
		genießen. 
		
		In der weiten Bucht am (noch) Ende des Hornsunds bieten die 
		zahlreichen Gletscherfronten, welche sie umrahmen, eine imposante 
		Kulisse, die sich jedoch immer weiter zurückzieht – und vielleicht 
		einmal die Durchfahrt in die Hambergbukta frei gibt. Die globale 
		Erderwärmung lässt grüßen - und die der 
		
		arktischen Gewässer erst recht … 
		
		(hierzu: 
		R. Stange: Spitzbergen. - 20155) 
		
		(Fotos 
		zur Brepollen) 
		
		
		(...
		
		und Näheres zum Hornsund) 
		
		  
		
		Gespickt mit einigen Informationen zum „Eisbärenkarussell“ 
		behalten wir auch während unserer Rückfahrt, die Segel sind eingeholt, 
		„Wasser, Eis, Uferlinie und Hänge“ genau im Auge, entdecken jedoch weder 
		Weißwale noch Bären, die sich auf einer Eisscholle um das Südkap haben 
		treiben lassen. Doch es liegen ja noch einige Tage vor uns … 
		
		  
		  
		
		Do, 04. August, Tag 4 
		
		
		… und Nächte! 
		
		
		In der vergangenen liefen wir zunächst mit leichtem Rollen, 
		später recht ruhig an der Westküste des 
		
		Sørkapplandes entlang, bogen weiträumig um das Kap und glitten 
		gemächlich an der steilen Ostküste nach Norden. Doch auch hier begegneten 
		wir weder Eisbären noch –schollen … 
		
		
		Stattdessen leuchtet uns die Sonne nach dem Frühstück die steilen
		 Abbruchkanten 
		des Stellingfjellet aus, in denen 
		
		Dickschnabellummen fast waagerecht verlaufende „Südostterrassen“ 
		bewohnen. Die vor wenigen Wochen geschlüpften Jungen stürzen sich mutig 
		von den Klippen, an deren Fuß jedoch nicht einmal ein Fuchs auf leichte 
		Beute lauert.  
		
		
		Ein leichter Südwest lässt alle Hände auf Deck rufen, um sämtliche Segel 
		zu setzen. Unter Vollzeug laufen wir gen Norden – 9 kn sind der Lohn des 
		Schwitzens … 
		
		
		(Fotos 
		unter Vollzeug) 
		
		
		  
		
		
		Nicht ins Schwitzen doch ins Schwärmen kommen wir, als unterm warmen 
		Licht
		 der 
		Abendsonne die ersten 
		
		Finnwale gesichtet werden. Mit einer Engelsgeduld, die Segel 
		sind eingeholt, motort Jo den Meeressäugern hinterher: Ihr Weg ist das 
		Ziel. Und weil Zeit auf 
		diesem Schiff unter diesen Umständen keine Rolle spielt, gibt jeder neue 
		Blas den Kurs vor. Auf berliner Straßen wäre schon längst die rote Kelle 
		rausgehalten worden …  
		
		
		(ein 
		Hauch von Finnwal) 
		  
		
		
		Nach dem Wa(h)lprogramm nehmen wir Kurs auf 
		
		Edgeøya. Ganz früh am Morgen fällt der Anker … und 
		ich träume weiter von den Fischen, die keine sind. Fünfzehn Begegnungen seien es 
		gewesen, erfahre ich beim Frühstück von den profimäßigen 
		Amateurfotografen, die mitgezählt haben.  
		
		  
		
		  
		
		Fr, 05. August, Tag 5  
		
		
		A hazy shade of 
		
		grey
		… 
		
		… verschleiert  
		die Bucht vor Kapp Lee, 
		einen Steinwurf nördlich von Dolerittneset und gleich südlich der 
		Einfahrt zum 
		Freemansund. Zwischen Rührei und „Hast Du auch die Wale 
		gesehen?“ stellt uns Michelle den „Plan A für heute Morgen“ vor. 
		
		Kaum sitzen wir im Zodiac, lacht uns "mata 
		hari" (...). Der mächtige Felsklotz des Kaps liegt noch im Schatten, die 
		flache Bucht südlich hingegen bereits in der Sonne. Diese scheint nicht 
		nur auf die Hinterlassenschaften norwegischer Trapper, eine um 1904 aus 
		vorgefertigten Holzteilen erbaute achteckige Hütte (prä IKEA lässt grüßen), 
		zwei weitere „im klassischen Stil“ errichtete Unterkünfte und das weite, 
		am etwas höher gelegenen Ufer mit einem Meer an Knochen von anno dunnemals 
		abgeschlachteten Walrossen – nicht von ungefähr firmiert dieser Ort auch 
		als
		 „Walrossfriedhof“ 
		–, sondern auch auf eine höchst lebendige Herde dieser 
		massigen Tiere. 
		 
		
		Junge und alte Bullen aalen sich am 
		warmen Strand, äugen misstrauisch zu uns herüber, zeigen sich jedoch 
		nicht weiter gestört und gewähren uns Zutritt bis auf fünfzig Meter. 
		Einer der Kolosse manövriert sich ins Wasser. In diesem Element fällt 
		jede Behäbigkeit von ihm ab; hier wird er vom "in seiner Mobilität 
		Gestörten" zum Akrobaten – erinnert mich 
		sehr an meinen verstorbenen Tauchbuddy Ludwig …  
		
		(Fotos 
		von Walrossen) 
		
		(und 
		was wiki alles weiß) 
		
		  
		
		Wir steigen auf die Basaltspitze oberhalb 
		der Kolonie, den gebotenen Abstand wahrend und die auf den ersten Blick 
		unauffällige (Matsch-)Fläche meidend, unter der sich einige Kubikmeter „Fließerde“ 
		verbergen.  
		
		So gemütlich es ist, den Walrossen beim 
		Nichtstun zuzusehen, so unerträglich ist ihr Geruch, den der Wind zu uns 
		trägt. Christian konstatiert korrekt: „ … Mundgeruch wie einer, der 
		täglich kiloweise Muscheln und Fische frisst, sich jedoch noch nie die 
		Zähne geputzt hat …“ Gut, dass wir bereits gefrühstückt haben! 
		
		
		 Nach 
		dem Geröll am Strand und etwas Frostschutt beim Anstieg bewegen wir uns 
		auf einem kleinen Plateau voller Tundravegetation, dazwischen 
		Siedlungsspuren von Pomoren. Zwei äsende Spitzbergen Rentiere lockern den 
		botanisch orientierten Abschnitt der Wanderung erheblich auf, zumal sich 
		die Tiere offensichtlich nicht unwohl fühlen, dass ihnen Zweibeiner, 
		möglicherweise gehörnt, doch unisono ohne Geweih, beim Sattwerden 
		zuschauen. Damit Ihr mich nicht falsch versteht, ein gewisses Interesse 
		an botanischen Erscheinungen hat sich durchaus
		
		meiner bemächtigt 
		… 
		
		(Fotos 
		von Edgeøya) 
		
		(Fotos 
		von Rentieren) 
		
		  
		
		
		 Auf 
		dem Rückweg fallen an der Strandlinie Kubikmeter an Treibholz ins Auge, 
		meist fachgerecht geschlagene Baumstämme aus Sibirien, die den Flößern 
		entwischt und hier jwd angetrieben worden sind. 
		
		Von einer Anhöhe 
		oberhalb des „Fertighäuschens“ irritieren „grüne Linien“ in der tiefer 
		gelegenen Senke: ein
		
		
		Eiskeilnetz – eines der gängigen 
		Frostmuster im/auf arktischem Boden. 
		
		(Fotos 
		vom Eiskeilnetz) 
		
		  
		
		
		 Wir 
		schlendern gemächlich Richtung der drei Hütten, die jedoch nicht auf 
		Anregung Petrus’ errichtet wurden; für zwei zeichnet die Ölfirma Caltex 
		verantwortlich: Freizeitzwecke standen dahinter. Ein Pool zeugt von 
		einer 1968 zu Forschungszwecken erbauten Station, die mittlerweile 
		(fast) vollständig wieder abgebaut worden ist. 
		
		(Fotos 
		von Dolerittneset) 
		  
		
		Am frühen Nachmittag, kaum 
		sind wir in den 
		Freemansund eingefahren, beglücken uns an der Nordküste 
		von Edgeøya eine Eisbärin mit ihrem Einjährigen hoch im Hang in einer 
		Schmelzwasserrinne. Muttern läuft die Gegend nach Essbarem ab, Junior 
		amüsiert sich zwischen den Steinbrocken, folgt ein wenig später – wohl 
		in der Hoffnung, etwas Festes zwischen die Zähne zu bekommen. 
		
		Wir freuen uns noch über 
		die erste, sehnsüchtig erwartete Begegnung (nun gesteht auch jede/r an 
		Bord, dass die Reise mit der festen Erwartung angetreten wurde, dem 
		„König der Arktis“ zu begegnen – in gebührender Entfernung, versteht 
		sich …), als die prächtigen Tiere geradezu inflationär auftauchen. 
		Backbords, am steilen Südufer der 
		
		Barentsøya sichten wir sechs (6!) Exemplare. Neben einem, das 
		faul am Strand ausgestreckt liegt, mimt eine Mutter mit einem 
		Zweijährigen in einem ‚mud slide’ den Bettvorleger, während eine 
		dreiköpfige Jungsgang unweit eines siebten, einem ‚loner’ zu uns 
		herüberschauen. Noch während die Amateurfotografen nach immer neuen (Ein-)Stellungen 
		suchen, wird ein kräftiges vierjähriges Männchen hoch im Hang in einem 
		Schneefeld entdeckt. Es wandert auf einer Höhenlinie über Stock und 
		Stein und ist uns mit unseren 5 kn Geschwindigkeit bald deutlich voraus 
		– mal eben so locker gut 10 km/h … 
		
		Spätestens jetzt, etwa 
		auf halber Strecke im Fjord, hätte ich meine G 12 gerne gegen eine 
		„richtige Kamera“ getauscht. Da macht’s dann auch nichts mehr aus, dass 
		unterhalb eines zerklüfteten Felsens, in dem Dreizehenmöwen nisten, ein 
		abgemagerter Eisbär in der Abendsonne liegt und nicht einmal den Kopf 
		hebt als wir an ihm vorbei fahren. 
		
		Wenn schon nicht während 
		der ersten Walsichtungen, dann spätestens jetzt dürfte allen Reisenden klar 
		geworden 
		sein, dass der Kapitän mindestens ebenso narrisch aufs Getier ist wie 
		wir: Er nimmt sich und lässt uns alle Zeit der Welt, ausgiebig zu beobachten – 
		besten Dank auch, Jo!!! 
		
		Wenn schon keine Fotos, 
		dann wenigstens Infos: 
		
		(vom 
		wwf) 
		
		(... und aus 
		wikipedia)  
		
		Unter all dem Schwärmen und 
		Herzeigen gelungener (oder auch nicht) Fotos gleiten wir aus dem Sund in 
		die Nebelbänke der Olgastretet. Von der Ostküste der Barentsøya ist kaum 
		etwas zu sehen. 
		Zeit für die Heia, doch nicht ohne vorherigen Plausch am Tresen … 
		  
		  
		
		Sa, 06. August, Tag 6  
		
		
		Es brummt … 
		
		… mal wieder beim 
		Aufwachen: Wir fahren gemächlich in den nicht all zu breiten
		 Heleysund 
		und finden in einer langen, schmalen Bucht einen ruhigen Naturhafen, der 
		nicht den starken Gezeitenströmen ausgesetzt ist, welche sich durch die 
		beiden Meerengen zwischen Spitzbergen und der 
		
		Barentsøya zwängen. 
		
		Selbst vollständig geleerte 
		Frühstücksteller locken die Sonne nicht hervor – also betreten wir im 
		(nicht mit) Grauen den schmalen, flachen Strand von Straumsland. 
		Basaltsäulen säumen das Ufer und zwingen zu einem Umweg, bevor wir eine 
		relativ weite Ebene mit schöner Tundra erklettert haben. Pfützen und Teiche stehen 
		in den Senken. Bei den Anstiegen lacht uns die Nationalblume, der 
		
		Svalbard Mohn, entgegen; der 
		
		Nickende Steinbrech tut auch ohne Windhauch das, wonach er benannt ist. 
		
		
		 Die 
		zerklüfteten Klippen bieten einen weiten Blick über 
		Heleysund und 
		Ormholet – und geschützte Nistplätze der Dreizehenmöwen und 
		
		Gryllteisten. Das hält einen Eisfuchs nicht davon ab, nach Beute 
		zu suchen. Dem Eisbären, der lt. R. Stange „… regelmäßig irgendwo am 
		Ufer auf leichte Beute wartet …“, begegnen wir nicht. Ist auch gut so, 
		nicht im „Irgendwo“ zu leichter Beute zu werden … 
		
		(Fotos 
		von Straumslandet) 
		
		  
		
		Auch eine Beute der 
		„Stromschnellen“ werden wir Dank Sarahs Steuerkunst nicht – am 
		Nachmittag gibt’s Rafting pur, allerdings unter Motor: Im Zodiac begeben wir uns 
		in die Tidenströmung des Ormholet. Mit bis zu 10kn fetzen 
		die Wassermassen durch die Engen und verwandeln die Fjorde in einen 
		Wildwasserstrom. Spaß macht’s, feucht auch – wir holen paar Eimer Wasser 
		über und stellen spätestens zurück an Bord der „Antigua“ fest, ob Helly 
		Hansen oder sonst wer diese Bewährungsprobe bestanden hat. Eine heiße 
		Schokolade mit Schuss tröstet über kalte Hände und durchnässte Klamotten hinweg. 
		
		(leider keine Fotos auf der 
		G 12 …)  
		
		Nach Kaffee und Kuchen 
		nehmen wir Kurs auf 
		
		Nordaustlandet und fahren am späten Abend an der Gletscherfront 
		des 
		
		Bråsvellbreen, des südlichen Teils der Eiskappe, entlang. Die 
		Sonne taucht die Abbruchkanten ins rechte Licht, lässt die Schatten 
		spielen und vergessen, dass wir gut zwei Stunden Richtung Vibukta 
		schleichen. Christian im Ausguck weist den rechten Weg zwischen den 
		Eisschollen. Auf einer liegt malerisch eine 
		Bartrobbe, die sich 
		allerdings durch zahlreiches Aaahs! und Ooohs! sowie die lautstarken 
		Fotoapparate bald gestört fühlt, ins Wasser gleitet und sich so den 
		neugierigen Blicken entzieht. Schade drum …  
		
		(wiki 
		zu Nordaustlandet) 
		
		  
		  
		
		So, 07. August, Tag 7  
		
		
		Schade auch, … 
		
		… dass ich gestern Abend bei schönstem Mitternachtssonnenschein, 
		welcher den
		 Bråsvellbreen 
		mit all seinen Brüchen, Spalten und Maserungen ausgeleuchtet hat, nicht 
		noch einmal zum Fotografieren an Deck gegangen bin - heute beim ersten Blick 
		nach dem Aufwachen aus dem Bullauge und später, beim zweiten oder 
		dritten an Deck auf dem Weg zum Thermometer am Steuerhaus wird klar: Bei 
		dem Wetter schickt man keine Robbe auf die Scholle! Trübe der Himmel, 
		mehr grau als weiß die Abbruchkante des Gletschers, düster der Strand. 
		
		Doch statt der Fortsetzung des Ruhens mit anderen Mitteln 
		(Schokolade in der Koje, z.B.), gehe ich mit an Land. Ich will ja 
		schließlich was von der Welt sehen, ein Stück 
		
		Hocharktis vielleicht … 
		
		Und davon gibt’s reichlich Quadrat(-kilo-)meter auf der 
		zweitgrößten Insel Svalbards. Einige wenige davon sind eis- und 
		gletscherfrei, und wir mittenmang! Mit Christian stolpern wir durch 
		einen breiten Gürtel Frostschutt am Strand, bevor wir vor weiteren 
		Spuren des 
		
		Permafrostbodens verharren: sortierte (nicht von uns) 
		Steinringe, Thufure, Trollbrote – weitere 
		
		Frostmuster also, Ergebnisse von
		
		Frosthub und 
		
		
		Frostsprengung.
		 
		
		
		 Die wenigen Moosflecken, die paar Flechten und vereinzelt 
		stehender Svalbard Mohn bestätigen R. Stanges Feststellung „Die Flora 
		dieser Polarwüste besticht durch weitgehende Abwesenheit, vor allem die 
		weite Küste in der Vibebukta ist äußerst karg“ (S. 428). Dass es hier 
		nicht immer so kalt gewesen ist, zeigen Fossilien, die zuhauf zu 
		finden sind. Irgendwann einmal lag der Archipel umterm Äquator im Wasser 
		... 
		
		
		(Fotos 
		von Vibebukta) 
		  
		
		Auch ohne Sonne lassen wir am Nachmittag die mächtige Eiskante 
		mit ihren Wasserfällen und einem riesigen, Hallen gleichen 
		Gletschermund, dessen Decke undicht ist, für über eine Stunde auf uns 
		wirken, bevor wir den Kurs um 1800 ändern und in die 
		
		Hinlopenstraße einlaufen. 
		
		
		(Fotos 
		von der Gletscherfront) 
		
		
		(wiki zur
		
		Hinlopenstraße ...) 
		
		(... und
		
		Details von npolar) 
		
		  
		
		
		Sunday Night Fever … 
		
		… unterm Alkefjellet, nach Mitternacht, fast ohne Alk. Und 
		dennoch: „Wer das
		 Alkefjellet  
		erlebt hat, wird diese Erfahrung nicht wieder vergessen“ kommentiert R. 
		Stange (S. 420) und fügt hinzu „Selbst ohne Vögel wären die bis zu 100 m 
		hohen, senkrechten Basaltklippen sehenswert“ (S. 421). Stimmt alles! Die 
		steilen, groben Säulen sind aus der fast senkrechten Felswand 
		herausgewittert, Schneereste kleben noch in den Rinnen und kontrastieren 
		zu dem fast schwarz schimmernden Basalt, den dunkelgrünen Moosflecken 
		und den helleren Grasflächen. Eine Landschaft für Orks oder Trolle … 
		
		… und für eine große Kolonie 
		
		Dickschnabellummen, 
		die hier während der Brutsaison zu Hause sind. Dicht an dicht hocken sie 
		auf oder vor ihren Nestern, die fast schon ineinander übergehen. Hier 
		ist die Hölle los – die Erwachsenen suchen und finden Nahrung für die 
		Brut. Entsprechend hektisch geht’s zu bei ihren An- und Abflügen auf der 
		Veranda direkt überm Meer. 
		
		
		 (wiki 
		für die, die was
		
		mit Vögeln haben …) 
		
		
		  
		
		Als wäre das nicht bereits Inszenierung genug, lauert jemand 
		unmittelbar unter den Klippen auf die noch nicht flüggen Jungvögel, 
		welche sich mutig in die Tiefe stürzen, um mit Vatern nach Grönland zu
		schwimmen (!) – Muttern kommt nach ein paar Wochen Auszeit 
		hinterher geflogen. Leichte Beute für einen Eisbären, sollte man meinen. 
		Unser Exemplar ist noch recht jung und wenig erfahren, lässt sich 
		vielleicht auch von unserem Schiff ablenken (das 
		Glücksspielautomatengepiepe der Kameras wird auf Geheiß der Guides abgeschaltet …). 
		Jedenfalls bekommt er, während wir ihn begleiten, weder im Wasser noch 
		auf seinen Landgängen etwas zwischen die Zähne, dafür haben wir 
		ausgiebig etwas zu sehen … 
		
		
		(Suchbilder 
		mit Eisbär)  
		
		
		  
		
		  
		
		Mo, 08. August, Tag 8  
		
		
		Arg karg … 
		
		… ist’s in und um Kinnvika, einer ehemaligen Forschungsbasis, in 
		welcher im Rahmen des Internationalen Geophysikalischen Jahres 1957-58 
		schwedische, finnische und
		 schweizer 
		Wissenschaftler Daten zur Erforschung der arktischen Atmosphäre erhoben. 
		Einladend wirkt die Station nicht, nicht nur wegen des hinterlassenen 
		Gerümpels „vor der Hütten“: Viel Steine gibt’s und wenig Grün; und der 
		graue Himmel über allem lässt auch nicht gerade südländische Gefühle 
		aufkommen. Dafür dürfen wir mal bei promovierten Hempels in Küche, 
		Werkstätten und Sauna schauen, die noch einige Relikte der Nutzung 
		während des Internationalen Polarjahres 2007-08 beherbergen.  
		
		Die Einrichtung ist spartanisch, auch wenn offenbar elektrischer 
		Strom zur Verfügung stand und die Schlafräume zentral beheizt waren. 
		Doch ob die Sauna die Entbehrungen der Forscher kompensieren konnte – 
		oder die verbliebene Flasche „by appointment to her majesty …“? Ein 
		Blick aus dem Fenster zum Klohäuschen und die Vorstellung, draußen 
		lauere der Eisbär … 
		
		
		(Fotos 
		von Kinnvika) 
		
		
		(wiki 
		zum 
		Forschungsprojekt) 
		
		(Details über
		
		Nordaustland)  
		  
		
		Am Ufer findet sich ein Treibstoffdepot, das den Einsatz von (Rettungs-)Hubschraubern 
		in dieser entfernten Gegend gewährleisten soll. Eine Lagerstätte für 
		probates Flugwetter ist nicht vorhanden. Ansonsten bietet der Strand 
		Anlass, jede Menge Plastikmüll zu sammeln. 
		
		  
		
		
		 Ein 
		paar Seemeilen weiter, bereits wieder in der Hinlopenstraße, gerade 
		außerhalb des Murchinsonfjords, betreten wir auf Ringertzøya einmal mehr 
		eine  
		hochpolare Kältewüste, in welcher außer dem Spitzbergen Mohn kaum 
		blühende Pflanzen zu finden sind. Am Strand liegt wohl geordnet 
		Frostschutt – und erleichtert nicht unbedingt das Gehen. Moose und 
		Flechten gedeihen prächtig – an geschützten Stellen, vor allem, wenn 
		diese durch verwitternde Knochen reich an Nährstoffen sind. Auch rings 
		um die Nester der 
		
		Küstenseeschwalbe sprießt es verhältnismäßig kräftig: Bereits 
		früher hat man mit Scheiße Geld verdient … 
		
		
		(... und
		
		Einfluss aufs arktische Klima hat letztere angeblich auch ...) 
		
		Doch auch der Kot von Eisbären weckt Interesse. Michelle nimmt 
		Proben, welche sie mit Notizen zum Zeitpunkt und genauen Fundort der 
		Entnahme an eine Oberschule in NL schickt, damit Rückschlüsse auf 
		Nahrung und Ernährung der Schisser gezogen werden … 
		
		Bei genauerer Betrachtung und hinlänglichem Überlegen reift in 
		mir die Erkenntnis, dass auch Polarwüsten so interessant sein können 
		wie die unter den Wendekreisen, wenn auch nicht ganz so warm … 
		
		
		(Fotos 
		von Ringertzøya) 
		  
		  
		
		Di, 09. August, Tag 9  
		
		
		Die Schatten der Vergangenheit, … 
		
		… auch wenn es sich nicht um meine, sondern die meiner Väter 
		handelt, holen mich auch ohne Sonne im leichten Niesel ein. In der 
		Wordiebukta, ein paar Steinwürfe
		 vom 
		Ufer entfernt, liegt die Ruine „Haudegen“, 
		mehr oder weniger gut erhaltene Bauten aus Presspappe, welche die 
		Naziarmee 1944 als Wetterstation einrichtete. Da „… die Entwicklung des 
		Wetters und die absehbaren Veränderungen im Bereich des Atlantischen 
		Ozeans und im Norden und Westen Europas (…) im wesentlich von den 
		meteorologischen Vorgängen in der Atmosphäre des arktischen Raumes 
		abhängen“ (wikipedia, s.o.) war es von strategischem Vorteil, 
		Informationen darüber zu besitzen. 
		
		Im Zuge der „Unternehmungen“, Wetterstationen zu errichten, 
		wurden Jäger bedroht, vertrieben, getötet, Trapperhütten in Schutt und 
		Asche gelegt. Es wäre zu begrüßen, wenn denn im Zuge der geplanten 
		Restaurierung dieser Basis "als Denkmal" eine kritische Dokumentation im Rahmen einer 
		Ausstellung dort einen Platz fände. Glorifizierende Darstellungen gibt 
		es hinreichend … 
		
		
		(Fotos 
		von Haudegen) 
		
		Übrigens: Das Ankern in der Bucht und der Landgang sind auch für 
		Jo und die Guides ein "erstes Mal" - bis dato scheiterte beides entweder 
		am schlechten Wetter oder am Eis ...  
		
		
		 Am 
		Ausgang des Rijpfjords betreten wir auf der Scoresbyøya in der 
		Nordenskiöldbukta Land. Hinter dem Kieswall steigen wir durch den 
		Schnee von gestern, kann auch der von vorvorgestern sein – 
		jedenfalls ist er verharscht und lädt nicht unbedingt zur 
		Schneeballschlacht ein. Auf der nach innen abfallenden Seite der Insel 
		liegt eine Lagune kodakgerecht fast in der Mitte; hier könnte 
		Christian mit seinem Anschauungsunterricht „Frostmuster und andere 
		frostige Erscheinungen“ beginnen. Die gesamte auf der „Antigua“ in einer 
		ruhigen Stunde per PowerPoint Präsentation vorgetragenen Palette gibt’s 
		hier nicht nur zum Mitlesen, sondern zum Anschauen, Anfassen, Ran- und Reinlegen, 
		Schmecken etc. Ja, ja, die Mühen um ganzheitlichen Anschauungsunterricht stecken 
		mir noch immer in den Knochen. Schaut Euch halt die Bilder an! 
		
		
		(Fotos von
		
		Scoresbyøya) 
		
		Ergänzend dazu: Die blanken Spitzen der mächtigen, ansonsten von 
		dunklen Flechten bedeckten Felsblöcke weisen diese als Beobachtungsposten all 
		der Vögel aus, 
		die darauf lande(t)en und verharr(t)en. Und nein, dem Eisbären, 
		der dort am 
		Strand seine Fußabdrücke hinterlassen hat, sind wir nicht 
		begegnet. Wer weiß, ob 
		
		 wir sonst den nächsten Abschnitt so unbedarft erlebt hätten … 
		  
		
		
		800 33’ 9 N … 
		
		… gegen 23:14 Uhr ist fast so wie kurz vor Neujahr - auch wenn es 
		nicht nur "for one" war, unser dinner hatten wir bereits - und es war 
		gar 
		köstlich!  
		
		Jana kredenzt uns jedenfalls 
		einen Aalborg, mit dem wir auf Deck Verbliebenen dem nördlichsten Punkt 
		unserer Reise huldigen. 
		
		Von jetzt an „down 
		south“ … 
		
		
		(Fotos 
		80339) 
		  
		
		  
		
		Mi, 10. August, Tag 10  
		
		
		Gråhuken, … 
		
		
		 … 
		die nordöstliche Landspitze am Eingang zum 
		
		Woodfjord kann unter dem bedeckten Himmel, aus dem es am frühen 
		Morgen leicht tröpfelt, gar nicht anders heißen und trifft fast mein Bild, 
		das 
		
		Christiane Ritter von ihrer Ankunft vor gut achtzig Jahren  mit 
		Worten gezeichnet hat; u.a.: „Ein schauerliches Land ist es, denke 
		ich mir im stillen (sic!). Nichts als Wasser, Nebel und Regen; es 
		benebelt die Menschen, bis sie ihren Verstand verlieren. Was haben die 
		Menschen bloß an dieser Insel ?“ 
		
		Auch als wir uns nach dem Nieselregen (und dem Frühstück, sic!) 
		über eine sanft ansteigende Ebene zur „Ritterhytte“ bewegen, hin und 
		wieder fallen ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolken, wirkt die 
		Landschaft nicht wirklich einladend. Flechten gedeihen, 
		
		Alpensäuerling sprießt, Moosflecken finden sich, Steinbrech
		
		
		 gibt’s. Die Pfützen und Teiche, welche sich über dem Permafrost 
		gebildet haben, sind mittlerweile ausgetrocknet. Auch wenn die 
		Landschaft "etwas Asketisches" hat, es gibt schönere Strände, 
		an denen ich eine Hütte bauen würde - oder 
		überwintern wollte …  
		
		Die Trapperhütte, noch heute als (Not-)Unterkunft genutzt, ist 
		spärlich eingerichtet. Dem Ensemble mit dem Gestaltungsleitsatz „form 
		follows function“ näher zu kommen, würde nicht nur (Innen-)Architekten 
		auf die Brücke treiben … 
		
		
		(Fotos 
		von der Ritterhytte) 
		
		
		(virtuelle 
		Tour von R. Stange) 
		
		  
		
		Pünktlich zum Mittagessen taucht während der Weiterfahrt an der 
		Westküste des Andrée Land ein einsamer Eisbär auf, hungrig wie wir – 
		doch zu weit weg und zu weiß vorm Schneefeld, als dass ich dafür die 
		Farfalle mit Pesto kalt werden ließe. Und ich bin nicht der einzige Snob 
		... 
		
		  
		
		
		 In 
		Mushamna, einer durch lang gestreckte Landzungen geschützten Bucht, 
		gehen wir in „landschaftlich reizvoller Gegend“ vor Anker. Der grobe 
		Kiesstrand enthüllt, warum der
		
		Woodfjord so heißt: Sibirische Baumstämme lassen mal wieder grüßen - 
		und eine 
		
		Elfenbeinmöwe, sicheres Zeichen für einen Eisbären "in der Nähe". 
		Es dürfte wohl der "während der Pasta" gewesen sein ... 
		
		Die höher gelegenen Tundraflächen bergen eine dichte Vegetation 
		von „exotischen Pflanzen“ (z.B. 
		
		Silberwurz, 
		
		Vierkantiges Heidekraut etc.) – Folge des klimatisch mild 
		wirkenden Einflusses des Golfstroms und sicherer Hinweis, dass wir uns 
		in der „mittleren Arktis“ befinden, die kargen Polarwüsten mithin hinter 
		uns gelassen haben. Keine Sorge, Palmen werden uns so schnell nicht 
		begegnen … 
		
		
		(Fotos 
		von Mushamna) 
		
		Beim Auslaufen aus der Bucht wachen gleich zwei Leute im Ausguck, 
		damit wir nicht in die Untiefen der bei ablaufendem Wasser recht 
		tückischen Ausfahrt gelangen. Unbeschadet verlassen wir den Fjord, um 
		nachts gegen 02:00 Uhr vor der 
		
		Buchanan Halvøya zu ankern. 
		
		  
		
		  
		
		Do, 11. August, Tag 11  
		
		
		Klar ist’s … 
		
		… am frühen Morgen über dem südöstlichen Zipfel des 
		
		Raudfjords. Vom Raudfjordbreen weht ein kühler (50 C) 
		Hauch übers Deck und zwingt mir einmal mehr einen 
		
		 heißen Kaffee auf.  Gletschertour ist für den Vormittag angesagt. 
		Am Westufer des Klinckowströmfjords betreten wir zunächst festes Land 
		der Buchanan Halbinsel, bevor wir uns unter Christians sachkundiger 
		Leitung auf den aperen (schneefreien) Teil des Gletschers einlassen. Rau 
		ist seine Oberfläche ob des häufigen Wechsels zwischen Antauen und 
		Frieren, mithin rutschfest. Auch finden sich 
		keine Spalten, 
		allenfalls schmale Risse, mitunter sehr tief ins uralte Eis reichend. 
		Oft fließt Schmelzwasser hindurch und verschwindet gurgelnd in 
		Gletschermühlen. Sobald alle stehen bleiben und in die Tiefe lauschen, 
		erstirbt das Knirschen auf dem Eis. Dafür vernehmen wir das Strömen und 
		Plätschern der Wasser im Gletscher. Ruhig ist etwas Anderes … 
		
		
		 Untergrund-(hindernisse), 
		Neigung, Sonneneinstrahlung, Wind, Nachschub bestimmen neben 
		Fließgeschwindigkeit und – richtung auch Form und Beschaffenheit der Oberfläche. 
		So bilden sich Risse, werden fast säulenartige Eiskliffs, 
		zusammenhängende Buckel oder sanft geschwungene Wellen geschaffen, welche so 
		manchen dicken (Stein-)Brocken tragen ...  
		
		Von einer Seitenmoräne aus, durch deren ungeordnetes Material wir 
		nicht ganz ohne Mühen aufsteigen, erblicken wir den benachbarten 
		Chauveaubreen, der auf der Westseite der Halbinsel im Ayerfjord mündet 
		und mit seinem Schmelzwasser gleichfalls den Raudfjord beglückt. 
		
		
		(Fotos 
		vom Raudfjordbreen) 
		
		
		   
		
		
		 Auf 
		unserer nicht all zu langen (Rück-)Fahrt entlang der Ostküste, relativ 
		dicht unter Land, bekommen wir einen Vorgeschmack, warum R. Stange diese 
		Landschaft schlicht als „schön“ (mit Smiley) bezeichnet. Die 
		Sonnenstrahlen, welche sich immer häufiger durch die Wolkendecke 
		schleichen, bringen den Old Red zum Leuchten und die Gletscherzungen zum 
		Strahlen – uns übrigens auch … 
		
		Etwas ernster werden wir, als unsere „zweite Gruppe“ beim 
		Landgang in 
		
		Bruceneset vor einem durch Frosthub an die Erdoberfläche 
		beförderten Sarg verharrt. Und auch das Grab des Skippers Erik Mattilas, 
		gewiss, recht schön auf einem Hügel gelegen, lässt über die Entbehrungen 
		nachdenken, welche die Trapper und Fischer in Kauf genommen haben …
		 
		
		
		(Fotos 
		von Bruceneset) 
		
		
		Rund wird er auch noch, dieser Abend, rund wie die Buckel der Finnwale 
		und des Blauwals (letzterer taucht dicht neben dem Bug der "Antigua" 
		auf). Keine Frage dass Jo unseren Kurs dem der Bläser anpasst und erst 
		nach gut anderthalb Stunden auf Südsüdost dreht. So laufen wir denn in 
		der Nacht Richtung Krossfjord ... 
		
		
		
		  
		
		  
		
		Fr, 12. August, Tag 12  
		
		
		Plan B … 
		
		… muss heute greifen, erstmals auf dieser Reise: Statt nach dem 
		Frühstück in der ehemaligen Bergarbeitersiedlung an Land zu gehen, 
		überlassen wir die nördliche Forschermetropole Ny Ålesund, welche im 
		Sommer (derzeit also) etwa 200 Einwohner zählt, den 2.000 (doch, richtig 
		gelesen) Gästen eines Kreuzfahrtschiffes, das kurz nach uns in den 
		
		Kongsfjord einläuft ...  
		
		
		 Die 
		200 Passagiere der „Fram“ wären wohl nicht weiter ins Gewicht gefallen. 
		Also nix wie weg. Auf der anderen Seite des Fjords haben andere Mütter 
		auch schöne Töchter, z.B. die Blomstrandhalvøya. Die Halbinsel besteht 
		aus vielen von Gletschern abgeschliffenen Felshügeln mit flacheren 
		Flecken Tundra dazwischen. 
		
		Beim Anlanden in der Peirsonbucht fallen sogleich zwei 
		verbleibende „Häuser von London“ (sic!) ins Auge, Reminiszenzen aus den 
		Zehnerjahren des letzten Jahrhunderts, da ein 
		
		arktisbegeisterter Unternehmer horrende Summen investierte, um 
		qualitativ unbrauchbaren Marmor abzubauen - und in den Sand setzte ...
		 
		
		
		(Fotos 
		von Mansfields London) 
		
		
		  
		
		Die Umgebung von London ist Flora und Fauna betreffend mindestens 
		ebenso interessant wie das vor sich hin rostende Kulturdenkmal. Über 
		einen Pflanzenteppich schwebend gelangen wir an einem kleinen Wasserfall 
		an eine der vielen Forschungseinrichtungen auf dieser Halbinsel, die 
		keine mehr ist - der Gletscher hat sich zurückgezogen und damit den 
		"offenen Fjord" freigegeben ...  Durchflussmenge, Temperatur etc. 
		werden zeitabhängig gemessen und dorthin gefunkt, wo mittlerweile 
		Pilgerscharen die "Butikken" stürmen. Auf einer „höheren Ebene“ will man 
		nicht das Gras wachsen hören, sondern die Anzahl unterschiedlicher 
		Pflänzchen sowie ihr Gedeihen (oder auch nicht) beobachten. 
		
		Hier geraten unsere birders in helle Aufregung: 
		
		Falkenraubmöwen streichen über uns hinweg. Von einem der 
		abgeschliffenen Felshuckel erblicken wir auf einer kleinen Insel in 
		einem der Teiche ein Rentier, welches eine Schar dort brütender 
		
		Eiderenten in arge Bedrängnis bringt. Möglicherweise plündert es 
		die Nester. Ob
		 es 
		sich dabei um das angeblich bereits beobachtete eierfressende Exemplar 
		handelt? Kann sein, kann aber auch nicht sein. Jedenfalls schwimmt es 
		nach seinem Rundgang zurück an Land – und sucht weiter nach Nahrung, 
		diesmal offensichtlich nach veganer …  
		
		
		Über einen Umweg um einen weiteren Teich herum, scheue 
		Sterntaucher 
		sollen unbehelligt bleiben, kehren wir zu den Fundamenten und den Resten 
		einer wandlosen Küche bei London zurück. Hier steht noch immer die 
		am häufigsten fotografierte Kaffeekanne nördlich des Polarkreises auf einem Herd in der 
		Landschaft … 
		
		
		(Fotos 
		vom Gang über die Insel) 
		
		
		  
		
		Bevor Ihr Euch im Krossfjord wiederfindet (Plan B2) 
		noch ein Döneken 
		von Jo, wenn Ihr möchtet … 
		
		  
		
		
		Fernhalten … 
		
		… vom Kreuzfahrerrummel, wir sind schließlich selber welche, ist 
		auch für den
		 Nachmittag 
		angesagt. Sind an der Mündung des 
		
		Krossfjords die Ufer zunächst noch recht flach, so werden sie 
		nach Norden hin zunehmend steiler und im 
		
		Lilliehöökfjorden schließlich so schroff, dass es kaum einen 
		Strandstreifen gibt: Der Frostschutt stürzt gleich in die tiefe 
		Wasserrinne. 
		
		Trotz des stark bedeckten Himmels, der die ohnehin schon düstere 
		Umgebung noch dunkler, mystischer erscheinen lässt, wirkt die Bucht vorm 
		Lilliehöökbreen überwältigend. Gute elf Kilometer erstreckt sich die 
		Abbruchkante in einem weiten Bogen, sehr unterschiedlich in Höhe, Wand- 
		wie Oberflächenstruktur. 
		
		Alwin steuert uns im Zodiac sicher zwischen den zahlreichen 
		Eisschollen entlang der Kalbungsfront. Immer knackt, kracht, rumpelt es 
		irgendwo 
		im Gletscher. Sanfte, weite,
		 kaum 
		merkliche Wellen wiegen unser Gummiboot. Deutlich höher schlagen die 
		Wellen (und die Herzen), sobald sich ein größerer Brocken mit Getöse 
		löst und ins Wasser stürzt. Kurze Zeit später hören wir nur noch das 
		leise Klackern, wenn die treibenden Schollen aneinander stoßen. Auch 
		wenn sich nach einer guten Stunde „Glacier-Express“ in slow motion die 
		Kälte der wohl verpackten Extremitäten bemächtigt, jeder hätte sich 
		gerne noch länger durchs Eis schaukeln lassen … 
		
		Übrigens: Zwischen 60 und 140 m seien die Gletscherwände hoch, 
		haben Christian und Jo vom Steuerhaus aus gemessen. 
		
		
		(Fotos 
		vom Lilliehöökbreen) 
		
		
		  
		
		Am Abend machen wir am Pier in Ny Ålesund fest – kaum andere 
		Kreuzfahrer
		 neben, 
		hinter oder vor uns, dieses Stück 
		
		Kongsfjord jedenfalls fast für uns ganz alleine … 
		
		Und so genießen paar liebe Menschen von „unserem Tisch“ mit paar 
		anderen lieben aus der Crew, Sarah und Nemo sind auch dabei, die helle, 
		verhältnismäßig milde Mitternacht unter der Schirmherrschaft von Captain 
		M., bevor wir feststellen, dass auch morgen, d.h. heute, mal wieder 
		hundert Jahre anfangen ...  
		
		  
		
		  
		
		Sa, 13. August, Tag 13  
		
		
		Dunkel  … 
		
		… beginnen sie, die hundert Jahre! 
		
		Hat nichts mit dem Bau „der Mauer“ vor 55 Jahren zu tun, vielmehr 
		mit dem Pier von 
		
		Ny Ålesund: Wir liegen mit unserem Porthole so dicht davor, dass 
		kaum Licht in die Kabine fällt. Dunkle Nacht beim Aufwachen, hatten wir 
		seit zwölf Tagen nicht mehr, fast wie zu Hause ...  
		
		Der Gang an Deck korrigiert diesen Eindruck sofort – allerdings 
		geht ein Kreuzfahrtschiff, die "MS Polaris",  auf der Reede vor Anker. Mal abwarten, wer 
		heute schneller gut gefrühstückt hat … 
		
		
		 Egal! 
		Wir fallen beim Herumstreunen in kleinen Grüppchen durch das 
		Forschungsdorf zumindest weder durch Formation noch durch Uniform auf … 
		
		Nicht unattraktiv ist die umgebende Landschaft; wenn man ein 
		wenig über die Dächer der flachen Häuser hinaus schaut. Ein wenig Sonne 
		allerdings würde nicht nur die Fotoamateure entzücken. Vom Anleger aus 
		führt genau ein Hauptweg in den Ort und mündet in eine weitere ernst zu 
		nehmende Querstraße. An diesem Gewirr, bzw. einen Steinwurf weit links 
		oder rechts davon, findet sich alles, was wichtig ist oder werden 
		könnte. Die legendäre 
		Kongsfjordbutikken dürfte (in Relation zur 
		Besucherzahl) fast so frequentiert sein wie das Nutmeg in St. George’s, 
		verfügt jedoch nur über einen Bruchteil des dortigen Angebots an 
		Hochgeistigem. Allerdings gibt’s probate Wanderkarten zu kaufen, Siggi … 
		
		
		
		(Selbstvermarktung ...) 
		
		
		 Folgt 
		man den Infotafeln, wird man sicher zu all den als Sehenswürdigkeiten 
		definierten Orten geführt und mit einigen Erläuterungen ge-, doch nicht 
		überfüttert. Angenehm zu sehen, dass manche Forschungsstationen mit 
		kleinen Reminiszenzen „an daheim“ erinnern; angenehm auch, dass die 
		fremden hier Wohnenden die fremden Besucher, so sie sich vereinzelt 
		durch die Siedlung schnuppern, freundlich grüßen und dem ein oder 
		anderen kurzen Plausch nicht abgeneigt sind. 
		
		
		(Fotospaziergang 
		durch Ny Ålesund) 
		
		
		  
		
		Die Ansammlung an Polarstationen setzt im Grunde die Geschichte 
		der Eroberung und Erforschung des Nordpols fort – mit anderen Mitteln 
		und gewiss auch anderer Zielrichtung; lassen wir geopolitische 
		Interessen nicht außer acht. An der Büste von 
		
		Roald Amundsen, "the one with the big nose", treffen wir uns als 
		Gruppe, um zum Ankermast zu spazieren, Startpunkt zweier bedeutender 
		Expeditionen mit den Luftschiffen „Norge“ 
		und „Italia“ 
		in den 1920ern. Das Ziel liegt … einige 
		hundert Meter außerhalb des Ortes, mithin muss „polar bear 
		protection“ 
		
		 gewährleistet sein. Im Dorf stehen dafür „alle Türen offen“, für 
		den Fall der Fälle - und nur dafür! 
		
		
		(Fotos 
		auf dem Weg zum Ankermast) 
		
		
		  
		
		Im „Heimatmuseum“ lässt sich mein Besuch der Siedlung 
		abrunden, welche für sich in Anspruch nimmt, die nördlichste der Erde zu 
		sein. 
		
		Ushuaia mag grüßen, aus dem Süden – viel wärmer war es dort auch 
		nicht …  
		
		  
		
		  
		
		Wir verlassen den dicht bebauten Flecken und streben durch den 
		Krossfjord, ja genau, dort waren wir bereits, Mitte August dem Juli 
		entgegen, genauer der 
		
		Fjortende Julibukta, welche genau bis zum Ende des Gletschers 
		gleichen Namens reicht. Relativ günstiges Klima, nicht gar so steil 
		abfallende Gesteinshänge, reichlich verwitterter Schiefer und jede Menge 
		Vogelfelsen sorgen für eine recht vielfältige Pflanzenwelt. So erblicken 
		wir bereits vor dem Ankern mehrere Gruppen von Spitzbergen Rentieren, 
		die im Grün unterhalb etwas schroffer Zinnen grasen. An steilen Felsen, 
		weit oben in den Hängen, finden sich Seevogelkolonien und tragen ihren 
		Teil zum Gedeihen der hängenden Gärten bei. 
		
		Bergziegen gibt es heute nicht, eher schon „Eissheilige“, welche 
		sich auf dem schmalen Strandstreifen Richtung 
		
		Gletscher amüsieren – oder auch nicht. Nach so viel Stadt am 
		frühen Morgen ist mir nach Kaffeefahrt im Zodiac, heute also in der "Genießergruppe". 
		Für die sorgt Daniel, der mit mir und drei Passagierinnen gemächlich 
		dicht unter Land bis zur Mündung in den Krossfjord tuckert, geradezu 
		vorbildlich.  Noch immer nisten unzählige 
		
		Papageientaucher in kleinen Höhlen und auf Felsvorsprüngen über 
		dem Meer, in guter Nachbarschaft mit Dickschnabellumen und ständig 
		belauert von beutegierigen 
		
		Eismöwen. 
		
		Mit reichlich Zeit, ein „Kaffee mit“ würde gut tun, queren wir 
		den Fjord, um den 
		
		Eisenten ein wenig näher zu kommen, welche sich mit ihren Jungen 
		in einer kleinen, abgelegenen Bucht aufhalten. Pünktlich zum Abendessen 
		kehren wir an Bord zurück. Die nächste reality show kann beginnen. 
		  
		
		Und sie beginnt: Noch vor Kapp Guissez, wir fahren noch im 
		Krossfjord, erblickt Sascha aus seiner Küche eine Eisbärenmama, die uns 
		mit ihrem Zweijährigen in einem Hang, nicht gar zu weit vom Ufer 
		entfernt, entgegen getrottet kommt. (n.b.: Ob Eisbären, Bartrobben, 
		Wale, fast alle größeren Tiere, auf die wir alle so scharf sind, sie zu 
		sehen, hat Sascha als Erster entdeckt – er hat als Koch halt nicht nur 
		einen guten Riecher …) 
		
		Grund genug für Jo, die Geschwindigkeit zu drosseln, und den 
		beiden auf ihrer Suche nach Fressbarem mit den Augen zu folgen. Jo 
		wendet und begleitet die beiden bis sie hinter einem Schottergrat 
		verschwinden. 
		
		Damit nicht genug: Er steuert die „Antigua“ zurück in die 14. 
		Juli Bucht – und  siehe da, wir entdecken die beiden wieder, am Strand. 
		Sie bewegen sich Richtung Gletscher, klettern auf eine Eisscholle im 
		Fjord, kehren zurück an Land, traben uns entgegen. Jo bleibt weg vom 
		Ufer, nähert sich der Gletscherfront und ermöglicht so der 
		Alleinerziehenden, mit ihrem Sprössling hinter uns angstfrei den Fjord 
		zu queren. Eisschollen verdecken zeitweise die beiden. Am anderen Ufer 
		schließlich, dort, wo vor gut zwei Stunden die Eisheiligen entlang 
		gewandert sind, wird sich erstmal kräftig geschüttelt. Dann beginnt der 
		Aufstieg Richtung hängender Gärten. Die Rentiere, etwas unruhig geworden 
		im hoch gelegenen Grün, ziehen sich zurück, sind vielleicht eine Nummer 
		zu groß für Muttern. Die allerdings wittert die Vögel und sucht nach 
		einem Einstieg ins Felsenlabyrinth; ran an die Eier - oder was daraus 
		geworden ist. Nach etwa einer halben Stunden lässt sie Hunger Hunger 
		sein und und findet für sich und den Kleinen einen Ruheplatz im 
		Steilhang.  
		
		Fast drei Stunden haben wir vom Schiff aus den Triathlon der 
		beiden (Laufen, Schwimmen, Klettern) verfolgen können, bevor Jo abdreht 
		und den ursprünglichen Kurs einschlägt. Sagt selbst, könnt Ihr Euch so 
		etwas außer in einem Minitaxi vorstellen??? 
		
		
		(Sorry 
		wg. der Suchbilder) 
		  
		
		Den 
		Rest der Nacht stampfen wir durch den 
		
		Forlandsund mit seinen Engen und Untiefen in Höhe 
		
		Sarstangen bis in den 
		St. Jonsfjord.  Doch bereits lange davor lasse ich mich 
		von der See durch meinen Schlaf schaukeln ...  
		
		  
		
		  
		
		So, 14. August, Tag 14  
		
		
		Flexibilität … 
		
		… ist gefragt: Als „Landschaftlich auf etwas zurückhaltende 
		Art sehr reizvoller, eher kleiner (20 km lang) mit mehreren Gletschern 
		und Bergen, deren zentrale Farbenpracht bei gutem Wetter schön zur 
		Geltung kommt.“ S. 337) beschreibt R. Stange den 
		
		St. Jonsfjord, in den wir zum Frühstück einlaufen. Ein 
		flüchtiger Blich nach draußen genügt, um zu erkennen, dass die 
		entscheidende Bedingung nicht erfüllt ist. Also setze ich in der Liste 
		„Landgang“ erstmals einen Kringel hinter meinen Namen und nutze die 
		Gelegenheit, den Sonntagvormittag bei Schokoladenwetter wo immer auch zu 
		genießen; jedenfalls im Trockenen, Warmen, vielleicht sogar in der Koje. 
		Klappe vorm Bullauge zu – day for night (oder umgekehrt???), mal sehen 
		…  
		
		
		 Doch 
		bevor die Unentwegten dem Eisbären begegnen, den bei diesem Wetter 
		niemand vor die Tür schicken würde, braucht es reichlich Zeit, um einen 
		geeigneten Ankerplatz zu finden. Kaum hält der Anker, dreht der Wind – 
		also Anker lichten, einen anderen Platz suchen, Ankerkette abwärts, (ab-)warten. 
		Der Wind dreht, zurück auf Los! Irgendwann ist ein sicherer Platz 
		gefunden, Gjeertsenodden, leichter Niesel. Mein Kringel steht!  
		
		Und mit Jo und einigen anderen an Bord Gebliebenen stehe ich 
		kurze Zeit darauf im Maschinenraum. Eng ist’s hier, und warm, wie in der 
		Kabine … 
		
		
		(Grüße 
		aus dem Maschinenraum) 
		  
		  
		
		Ich übe mich in Ignoranz und frage die zurückgekehrten Landgänger 
		nicht, ob und ggf. was ich alles versäumt habe, freue mich vielmehr über 
		das vorsichtig sonnige Wetter im Forlandsund und den auffrischenden Wind 
		vor Poolepynten. Geht dem Kapitän offensichtlich ähnlich, denn er lässt 
		die Segel setzen. 
		
		
		(unter 
		Segeln) 
		
		
		  
		
		Danach schieben wir mit kaum merklicher Lage nach SSO, bis wir 
		noch vor
		 Daudmannsodden 
		in die Kreuzseen mit höheren Wellen von West und Süd geraten. Selbst 
		nachdem alles Zeug geborgen ist, rollt und giert die „Antigua“ stärker 
		als für die Gleichgewichtsorgane mancher Mitreisenden verträglich. Wird 
		nichts mit dem Käptns Dinner heute Abend. Jana, selbst erheblich in die 
		Vorbereitungen involviert, sagt’s resolut ab. Gewiss die richtige 
		Entscheidung angesichts der stark reduzierten Gästezahl auf Deck, auch 
		wenn es gerade für die Küche und die Ladies vom Service frustig sein 
		dürfte. Sascha ist selbst am späten Abend, nachdem er uns Verbliebene 
		„auf die Schnelle“ mit köstlichen Käsespätzlen und Speck ausgiebig 
		versorgt hat, schier untröstlich. Gewiss, morgen hat auch noch einen 
		Abend, doch der hätte ein freier für die Crew sein können, Monday Night 
		Fever in Longyearbyen … 
		
		Nach dem Passieren des Alkhornet im Isfjord wird’s deutlich 
		ruhiger – der Wein schwappt nicht mehr aus dem Glas und Jana erinnert 
		sich an die Rettung ihrer Cocktailgläser. Für eine ruhige Nacht sorgt 
		Capitain M. Dickes Danke an beide! 
		
		  
		
		  
		
		Mo, 15. August, Tag 15  
		
		
		Unruhig … 
		
		… war’s gestern, vom späten Nachmittag bis zum späten Abend. 
		Heute früh schlägt nichts, was ernsthaft Welle genannt werden könnte, an 
		die Bordwand. Dazu lacht die Sonne überm Ekmanfjord. Schlammig rötlich 
		schimmern die Wasser vor 
		
		Coraholmen in der Bucht, welche genau das im Namen trägt: 
		Mudderbukta –  
		Berliner verstehen so ’ne Begriffe auf Anhieb, auch wenn sie im 
		Westerwald groß geworden sind … 
		
		R. Stange liefert die Erklärung (für den Namen …) gleich nach dem 
		ersten Kaffee: „Die ältesten Schichten gehören zum devonischen Old 
		Red, das seinem Namen hier alle Ehre macht (…) Die durch 
		Eisenoxid (Hämatit) verursachten Farben der Sandsteine und Konglomerate 
		des Old Red sind für die Färbung von Schmelzwasser und Moränen der 
		Geltscher verantwortlich.“ (S. 314) Und wie!  
		
		Die Insel gab’s wohl schon „ewig“, als während der „kleinen 
		Eiszeit“ (1896) ein heftiger Vorstoß des heute eher unauffälligen 
		Sefströmgletschers eine „chaotische Moränenlandschaft hinterlassen 
		hat.“ (ders. S. 314). 
		
		Am Ufer der Insel, Euphemisten nennten es Strand, weist ein Wall 
		aus fossilen 
		Muscheln, Productus cora, auf den Namensgeber hin. Der 
		Sefströmbreen hat halt damals allen möglichen „Eiszeitdreck“ vor die 
		bereits bestehende Insel (Tundralandschaft) geschoben und ihr eine 
		Mondlandschaft im Westen aufgenötigt. Bevor ich diese unter meine 
		senfgelben Bauarbeiterstiefel nehme, nehme ich mir Zeit, die Mudderbukta aus erhabener Position anzuschauen. Genießt selbst! 
		
		
		(Fotos 
		aus der Mudderbukta) 
		
		
		.JPG)  
		
		Durch einen trockenen Abflussgraben vom Mond getrennt, erhebt 
		sich außerhalb der Moränenlandschaft eine ebene Tundra auf Torfschichten, 
		welche etliche tausend Jahre alt sein dürften. Die 
		Vegetation (sowie das Bestreben, diese digital 
		zu dokumentieren) hat, bei allem Respekt vor der Schöpfung, etwas 
		Altpäpstliches … 
		
		
		(Fotos 
		von Coraholmen) 
		
		
		  
		
		Vor unserer Rückkehr zum „Strand“ spazieren wir noch einmal durch 
		die „Quartärgeologie“, welche gewiss nicht ohne Reize ist … 
		
		
		(Fotos 
		aus dem Eiszeitdreck) 
		  
		
		Auf der Fahrt zurück blinzeln uns letzte Gletscher im fahlen 
		Mittagslicht von der Seite 
		
		 zu. 
		
		Am Nachmittag dann, nach „Kaffee und Kuchen“, der letzte Landgang 
		vor dem Abheuern – auf Bohemanflya. Hinter dem schmalen Kiesstrand 
		erhebt sich die flache Halbinsel mit einer weiten Tundra, welche von ein 
		paar niedrigen Felsrücken durchzogen ist. In den feuchten Senken 
		begeistert Wollgras unsere Botaniker. 
		
		Zu dem, was dieses Stück Land für Norweger, Niederländer und 
		Russen interessant machte, kommen wir ob (erstmals) knapper Zeit nicht: 
		die westlich von Bohemanneset zutage tretenden Kohleschichten um die 
		Grube Rijpsburg. 
		
		
		(Fotos 
		von Bohemanflya) 
		
		
		  
		
		Zurück an Bord sind die Vorbereitungen fürs Käptns Dinner 
		abgeschlossen. Fehlen  nur die Gäste – und die komplette Mann-/Frauschaft (!). Und sobald 
		wir uns alle im Salon eingefunden haben, erfolgt ein lockerer Rückblick 
		mit durchaus tiefgründigen Anmerkungen auf eine großartige 
		Reise, deren gutes Gelingen wir gerade auch der nimmermüden, sehr flexiblen Crew und 
		den engagierten Guides, die alle mit Freude bei der Sache waren, 
		verdanken.  
		
		 Bedankt!!! 
		
		  
		
		Wer 
		noch immer nicht genug hat: 
		
		(... hier das
		Triplog 
		aus guides' paw) 
		  
		  
		
		Bis 
		demnächst 
		
		panther & co 
		
		  
		
		  
		  
		  
		  
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