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		Erinnerungslücken 
		… 
		
		
		 … sollen ja nicht nur bei hochrangigen Politikern 
		oder zockenden Bänkern anzutreffen sein - auch ich weiß nicht mehr so 
		genau wer oder was mir wann und wo den Floh ins Ohr gesetzt hat, dessen 
		Einflüsterungen wir 
		beide Anfang Oktober nachkommen  möchten. Vielleicht war’s ja 
		wirklich damals bei den Pfadfindern am 
		
		
		Lagerfeuer 
		und nicht in irgendeiner Dachkammer. 
		Sicher bin ich mir nicht, ich bin ja nicht mehr der 
		
		Jüngste … 
		
		
		… doch noch nicht zu alt, um mich mit Barbara 
		unter sachkundiger Führung auf ein Land (mit allem, was dazu gehört) 
		einzulassen, welches „nicht genormt“ ist und wo lt. 
		
		Klaus Heimer
		der ausländische Reisende „… zuerst als 
		Mensch und erst in zweiter Linie als Devisenbringer gesehen …“ wird.  
		
		
		
		Ob 
		dem so ist, 
		ob wir uns auf „viele unerwartete Situationen“ einstellen können und es 
		eine Reise „... voller Erlebnisse und Überraschungen in einer fremd- und 
		großartigen (Kultur-)Welt wird ...“ - wir werden zu berichten wissen …  
		
		
		
		
		 Jedenfalls 
		haben wir ganz fest vor, uns weder selbst zu stressen (wir haben "aus 
		Kolumbien" gelernt ...) noch stressen zu lassen 
		und uns daher nicht nur das 
		
		Reise-Know-How vorgenommen, sondern 
		uns auch durch zahlreiche andere Seiten geklickt: 
		  
		
		(aus dem
		
		World Fact Book 
		...) 
		(everykulture) 
		
		(Länderinformationen
		
		unseres AA ...) 
		
		(... nebst
		
		Reisewarnungen ...) 
		(... 
		und Reisemedizin) 
		
		(Info der 
		GIZ) 
		(Wikipedia 
		sollte nicht fehlen ...) 
		(... und 
		'was aus
		
		zeit-online ...) 
		(Amnesty 
		International) 
		(International 
		Crisis Group) 
		(Transparency) 
		(Reporter 
		ohne Grenzen) 
		(Madagascar 
		Tourisme) 
		(Übersichtskarte 
		aus dem Reise-Know-How) 
		
		  
		
		Mit 
		reichlich Zeit zu weiterer 
		vorbereitender Lektüre  (u.a. 
		
		Stadelmann: Madaskar sowie 
		
		Stührenberg: Rückkehr nach Lemuria) und 
		später dann "auf Reisen" mit Herrn Heimer als Kenner des Landes 
		als auch der Gepflogenheiten seiner 
		Menschen gehen wir die
		von ihm konzipierte Tour
		"... Menschen und Lemuren ..." (Karte 
		dazu) ganz 
		gelassen an. 
		
		In diesem 
		Sinne 
		
		
		
		mora mora! 
		  
		  
		
		Sonntag, 05. 
		Oktober 2014 
		
		
		Mora Mora … 
		
		… 
		kündigt sich bereits kurz nach dem wenig spektakulären Flug über Paris 
		am Ivato Intl. Airport in Tana an: Nachdem wir in Windeseile dem 
		medizinischen Empfangskomitee von uns selbst erstellte 
		Unbedenklichkeitspapiere über den Tresen gereicht und keinen Widerspruch 
		geerntet haben, stempelt „l’immigration“ unser in Berlin erworbenes 
		Visum – zügig. Am Gepäckband dann warten wir unter den Ersten – und 
		gehören nach fast anderthalb Stunden zu den Letzten, die ihre Plünnen 
		schnappen können …  
		
		
		Immerhin sind die Gepäckstücke unbeschädigt, 
		wartet Dimby, der uns zum Hotel fahren  
		soll, geduldig, doch selbst als Einheimischer sichtlich irritiert über 
		soviel mora mora, am Ausgang und kutschiert uns sicher durch die 
		nächtliche Hauptstadt ins 
		
		Belvedère, 
		einem geschmackvoll gestalteten und eingerichteten Hotel mit 
		italienischer Note, auf einem der zwölf Hügel gelegen, auf welchen die 
		Stadt errichtet wurde. 
		
		
		Die Warterei am laufenden Band auf dem etwas groß geratenen 
		Segelflughafen ruft nach einem Schlaftrunk nur noch leichtes 
		Kopfschütteln hervor – Tegel ist überall – , die Müdigkeit bricht sich 
		Bahn und nicht mal die kläffenden Hundemeuten, welche nachts durch die 
		Straßen streunen, stören unsere Träume. 
		
		
		Beim Morgenkaffee verhilft uns Klaus Heimer, unser 
		Guide (und, wie sich im Verlauf der Reise herausstellt, auch Bodyguard, 
		Altenbetreuer, Konversationslexikon wie –genie, Hoffotograf, Anekdotenerzähler, 
		Informant, Hinter–, mitunter sogar Untergrundquelle, Ernährungsberater 
		mit 110 Kilo Eigentonnage etc. – herzlichen Dank auch, Klaus!), mit 
		seinem Bänker zu einer stressfreien Geldwechselaktion am 
		Frühstückstisch: kein Hasseln, kein Nachzählen, kein hastiges Wegstopfen 
		der fast druckfrischen Scheine. Auch wenn wir keine „Ziegelsteine“ wie 
		in Birma zu verstauen haben, sind wir nach dem Frühstück 
		
		Millionäre, 
		werden gewarnt vor Taschen-, Trick- und anderen Dieben und Sylvia, 
		Klaus' Ehefrau, überantwortet, in deren Obhut die heutige Stadterkundung liegt. 
		
		  
		
		
		Mit geübtem Blick … 
		
		… 
		und festem Griff verhindert die Reiseverkaufsfrau, dass Willis 
		Kugelschreiber und sein Mobilfon in die Obhut eines jugendlichen 
		Taschendiebes übergehen, der mit unschuldig klagendem Blick dem 
		Touristen ein Basecap unter die Nase hält, um ein paar Ariary bettelnd, 
		während die andere Hand am Reißverschluss der Westentasche aus Europa 
		nestelt. Ein lauter, scharfer Ton, ein entschlossenes Zupacken unserer 
		Powerfrau und der Gauner lässt ab, sich gewiss noch an Barbaras hohes 
		Bein im Schritt erinnernd – auf manchen Spielfeldern muss Nachtreten 
		einfach erlaubt sein … Die offenbar notwendige Sensibilisierung durch 
		erfahrene Aktion am eigenen Leib weckt Erinnerungen an die morgendliche Warnung – und 
		zeitigt gebotenes auf-der-Hut-sein für den Rest der Reise. 
		 
		
		
		Sylvia wartet mit weiteren Erlebnissen als selbst Betroffene auf und 
		lässt die Einlassung nicht gelten, dass offensichtliche bittere Armut 
		auch zu unorthodoxen Überlebensstrategien führt. Es seien nicht die 
		Armen, sondern die Gerissenen, die leicht ans Geld anderer, auch ihrer 
		eigenen ärmeren Landsleute gelangen möchten. Ausführungen, mit konkreten 
		Beispielen belegt, über zunehmende Respektlosigkeit durch alle sozialen 
		Schichten und Gruppierungen (bis in die eigenen Verwandtschaftszirkel) 
		hindurch, folgen und werfen kein gutes Licht auf gesellschaftliche 
		Umgangsformen oder ethische Selbstverständlichkeiten. Auch in dieser 
		Hinsicht werden uns die Augen im weiteren Verlauf der Reise noch weiter 
		geöffnet werden. 
		
		
		 Zunächst 
		jedoch wenden wir den Blick auf die Hauptstadt und einige ihrer 
		Bewohner. Den Sonntag lesen wir weniger an der Kleidung der Menschen ab, 
		von denen der Kirchgänger einmal abgesehen, schon eher an den kaum 
		überfüllten Straßen, dem spärlichen Auto-, Moped-, Fahrradverkehr, den 
		relativ überschaubaren Zahlen an Fußgängern, und den bis auf die 
		Straßenstände überwiegend geschlossenen Geschäften. Selbst die meisten 
		hölzernen Marktbuden am Ende der „l’Indépendance“ bleiben heute dicht. 
		Etwas betriebsamer geht es auf den Treppen nordöstlich und südwestlich 
		der durch Kolonialbauten geprägten Avenue zu.  
		
		
		Zwar fallen wir Vazaha (Weiße) in Begleitung einer Madegassin auf, doch 
		sind wir zum Glück keine Attraktion, welche das sonntägliche Mit- oder 
		auch Gegeneinander störte. Geschäftsmäßiges Interesse wird bekundet, 
		wenn wir uns über die Auslagen eines Standes beugen, fragend auf uns 
		wenig bis unbekannte Obstsorten blicken oder Hausfassaden ablichten.
		 
		
		
		So schön die Stadt auch über die Hügel ausgebreitet liegt, 
		erwähnenswerte Sehenswürdigkeiten, historische Gebäude, welche über die 
		Kolonialzeit hinaus gehen oder ernsthaft historisch zu nennen wären, 
		begegnen uns kaum. Je nach Portfeuille des  
		Besitzers wirken sie mehr oder weniger gut erhalten. Protzbauten sind 
		zumindest als solche nicht zu erkennen. Überhaupt fällt es uns schwer, 
		hier nach arm oder reich zu unterscheiden – bis auf offensichtliche 
		bittere Armut entlang der Bahngleise (Landflüchtige) oder, in gedämpfter 
		Form, beim Aufstieg zwischen den Holzhütten auf „unseren“ Hügel. 
		
		
		Bis auf den unschönen Vorfall vor dem 
		restaurierten Bahnhof (Kolonialbau) begegnen uns selbst 
		Souvenirverkäufer (von Vanille bis Plastikmüll chinesischer Provenienz) 
		eher unaufdringlich. Während des Spaziergangs wirft man uns 
		gleichgültige bis tendenziell freundliche Blicke zu und unser Interesse 
		am Finale der besten 
		
		Hira Gasy 
		Gruppen wird durchaus wohlwollend betrachtet. Im Taxi Bé (Stadtbus), mit 
		dem wir durch eine der Straßen (hier: Petite Vitesse) fahren, die Sylvia 
		eher nicht mit Touristen aufsucht (nicht gerade eine der feinsten 
		Gegenden), finden wir kaum Beachtung. 
		
		(Fotos zu
		
		Hira Gasy) 
		
		(Eindrücke 
		aus der TAZ) 
		  
		
		
		Noch ohne Löcher in der Brandsohle, doch reichlich geschafft durch Smog 
		und Schwüle,
		 lassen 
		wir bei einem Dekompressionsbier auf der Terrasse unseres Hotels den Tag 
		abschnittsweise Revue passieren. Dass Tana, ganz anders als Kairo, nie 
		zu einer für uns liebens- oder auch nur bewohnenswerten Stadt werden 
		könnte, versteht und anerkennt Sylvia auf Anhieb. Auch für sie sei „das 
		Leben hier sehr hart“ und durch ein zunehmend (auch körperlich) brutaler 
		werdendes „Jeder Gegen Jeden“ immer schwieriger zu bewältigen. 
		
		
		(wiki zu 
		
		Antananarivo) 
		  
		
		
		Ab morgen geht’s 
		Richtung Westen „über Land“ – wir 
		sind gespannt, was dort auf uns zu kommt. 
		  
		  
		
		Montag, 06. 
		Oktober 2014 
		
		
		Einen Liter Licht … 
		
		… 
		konstruieren einige Jugendliche im „Felana“ Ausbildungszentrum vor 
		unseren Augen, bevor wir mit der Landpartie beginnen. Es sind Jungs wie 
		die gestern vorm Bahnhof,  
		doch hatten sie Glück, Ehrgeiz, Ausdauer und wohl auch die moralische 
		Überzeugung, nicht im Bahnhofsviertel oder sonst wo auf der 
		Straße zu bleiben/enden, sondern von der NGO Manda aufgenommen und 
		betreut zu werden. Und im Rahmen ihrer Ausbildung „basteln“ sie aus 
		einer Anderthalbliterflasche Cola eine 50 W "Glühlampe", damit in 
		den 
		Hütten der Ärmsten wenigstens tagsüber ein wenig die Sonne aufgeht. 
		"Mama Mia", die Leiterin von Manda, führt uns übers Gelände und durch 
		die Werkstätten, verweist auf eine relativ hohe Erfolgsquote und weiß 
		über eine Reihe nun nicht mehr ganz Jugendlicher zu berichten, die sich gefangen und sogar etabliert hätten. Gut so, doch bleibt wie so oft der 
		bittere Beigeschmack, dass sich NGOs um Belange kümmern, die genuin 
		staatlichen Institutionen zufallen. Und in einem Land, in dem politische 
		wie administrative Eliten den Staat als Vehikel zur eigenen Bereicherung 
		betrachten, dürften Milliarden "vergehen", ohne dass sich ernsthaft 
		etwas ändert ... 
		
		Dennoch, 
		Respekt für das mutige Unterfangen, Bon Courage et Bonne Chance! 
		
		(Info 
		A Litre of Light) 
		
		(Fotos zur
		
		Herstellung) 
		  
		
		
		Glühlampen suchen wir im „Shoprite“ nicht. Der Supermarkt einer 
		südafrikanischen Warenhauskette führt alles, was das Herz begehrt und 
		noch viel mehr. Auffallend, dass neben Qualitätsprodukten vom Festland 
		Massen an Billigartikeln aller Art „Made in China“ in den Regalen 
		liegen; Ramsch wie im 
		Dong Xuan Center, nur noch billiger 
		– ganz offensichtlich den hiesigen Einkommensverhältnissen angepasst. 
		Klaus verproviantiert uns mit Wasservorräten für die kommenden Wochen; wir 
		achten, dass uns die Malariaprophylaxe betreffend keine Trockenzeit 
		ereilt ... 
		 
		
		
		 Dann 
		nimmt Dimby die RN 1 unter die Räder. Gerade im Stadtbereich kein 
		leichtes Unterfangen: Die oft nur zweispurigen, verwinkelten, 
		kurvenreichen Sträßchen sind, anders als gestern, sprichwörtlich 
		verstopft. Alles was sich auf Beinen, Füßen, Zehen, Hufen, 
		Rollen, Rädern, Kufen etc. bewegen kann, nutzt die bis in die 
		Außenbezirke holperigen Wegstücke, die eher an einen Schweizer Käse denn 
		an einen highway erinnern. Erst jenseits der Stadtgrenze wird aus der 
		Zumutung eine Straße – mit all den o.a. Verkehrsteilnehmern. Unser 
		Chauffeur steuert ohne eine Mine zu verziehen die angestrebten Ziele an, 
		zuverlässig wie ein Uhrwerk, fabriqué en Suisse … 
		
		(Fotos
		
		out of Tana) 
		  
		
		
		Einen guten Steinwurf westlich der Hauptstadt 
		lassen wir uns durch den „Lemur’s 
		Park“  
		geleiten, einem privat geführten „Gehege“, in dem illegal gehaltene, von 
		der Polizei oder Tierschützern beschlagnahmte 
		
		Lemuren wieder aufgepäppelt werden. Die 
		umgebende Mauer dient allenfalls dazu, menschliche Eindringlinge fern zu 
		halten – die Halbaffen hingegen könnten sie überwinden. Sie kehren 
		spätestens zur Fütterungszeit zurück – sehr zu unserer Freude, bekommen 
		wir so die verschiedenen Spezies zwar nicht auf dem Tablett, doch auf Ästen 
		über und neben uns geliefert. Manchmal auch auf dem Erdboden. Ja, ja, 
		hat schon was von Deppentour, bereitet aber tierische Freude … 
		
		(wiki zu
		
		Kattas ...) 
		
		(...
		
		Diademsifakas ...)  
		
		(...
		Varis 
		...) 
		
		(... und
		
		Bambuslemuren) 
		
		(Fotos 
		von
		
		unseren Begegnungen gibt's auch) 
		  
		
		
		Die RN 1 führt weiterhin durch eine Hügellandschaft, welche von den 
		Hängen und Kuppen aus weite Blicke ins Land ermöglichet. Buschgruppen 
		finden sich, Eukalyptusgehölze, Pinienhaine. Waldflächen sind nicht zu 
		entdecken: abgeholzt oder von gelegten Buschfeuern vernichtet, die „den 
		Boden ein wenig frei machten für spärliches Weidegras, welches 
		den Zebus zu Gute kommen sollte" … Größere Dörfer sind selten, meist 
		reihen sich nur ein paar Häuser entlang der Straße. Etwas abseits 
		scharen sich Weiler um Wasserlöcher oder Rinnsale. 
		
		
		
		 In 
		einem dieser Orte stellen Familien "can cars" - 
		
		Miniaturfahrzeuge aus Weißblech - her: 
		Tablettenröhrchen, Getränke- und Spraydosen liefern das „Roh“material 
		und ein wenig Bares in die Familienschatulle. Der aufgebaute Fuhrpark 
		reicht von typspezifischen „Oldtimern" à la 2 CV (mit Klappdach, 
		beweglicher Motorhaube und zu öffnenden Türen) über Busse und LKWs zu 
		Flugzeugen. Auch hier erwartet uns freundliche Neugier im Kreis der 
		Familie – und die Hoffnung, wir mögen uns doch in das ein oder andere 
		Gefährt vergucken. Tun wir selbstverständlich – und Dank Klaus’ trockenem 
		Humor beim Handeln, auf 
		
		Malgache geäußert, kommen wir auch günstig an 
		einen Gebrauchtwagen … 
		
		(Fotos 
		dazu) 
		
		(infos zu
		
		can cars ...) 
		
		(... und
		
		noch mehr Blech) 
		  
		
		
		Allmählich werden die Berge höher, die Täler tiefer – wir gelangen ins 
		Vulkangebiet. In  
		einer Kurve stehen paar Hütten und in einem Verschlag bieten Steinmetze 
		ihre Werke feil. Mörser für alle Haushaltsgrößen arbeiten sie aus dem 
		Granit. Gleich nebenan schlagen Frauen unterschiedlichen Alters zu: Mit Steinekloppen verwandeln sie ohne Schutzbrille grobe Brocken in 
		würfelförmige „Formsteine“ für Fundamente bis Mauerwerk, in Schotter 
		aller gängigen Größen und in Split mit feiner Körnung. Ein paar ins 
		Erdreich gesteckte, spärlich belaubte Eukalyptuszweige spenden eine 
		Ahnung von Schatten. Trotz aller Plackerei scheinen die Damen gut drauf 
		zu sein, fragen nach unserer Herkunft, scherzen mit dem Reiseleiter, 
		posieren fürs Foto. Positives Lebensgefühl? Sich Fügen ins Schicksal? 
		Genetisch bedingter Fatalismus? Auch Klaus kann unsere 
		küchenpsychologischen
		 Deutungsversuche 
		nicht wirklich auf fundierte Füße stellen. Wir beobachten weiter … 
		
		(Fotos 
		zum 
		
		steinigen Broterwerb) 
		  
		
		
		Doch zunächst lassen wir unsere Blicke von der Ilôt der la Vierge über 
		den Lac de Itasy schweifen. Fischer steuern ihre Einbäume dicht unter Land und 
		versuchen, mit Leine oder Wurfnetz die Mahlzeit für den Abend und einige 
		Exemplare für den Verkauf an der Straße zu ergattern. Überfischt sei das 
		Gewässer, ob der zahlreichen Wochenendausflügler aus der Hauptstadt – und 
		der Missachtung von Schonzeiten. Gerade mal zwei Tage im Land und uns 
		fallen so viele „eigene Äste auf, die gnadenlos abgesägt werden“ … 
		müssen, weil große Teile der Bevölkerung einfach keine andere Chance 
		haben, als durch Raubbau für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Puuhhh!!! 
		
		(Fotos 
		von der und um die Ilôt de la Vierge) 
		  
		
		
		Kurz vor unserem Hotel knallt’s gewaltig! Im Hofgeviert vor ihren 
		Häuschen aus Lehmziegeln hocken zwei Familien und drehen Dampfkochtöpfe überm Feuer. 
		Nach zehn Minuten horcht man „hinein“, röstet noch ein wenig nach und 
		begibt sich dann in einen Verschlag, um den Deckel zu lösen. Der springt 
		mit einem Donnerschlag 
		vom Topf, und es schneit – Popcorn. Flugs sammeln die Kinder den Segen, ein 
		wenig mit Sand und Staub vermischt in Tüten. 
		Morgen auf dem Markt in Analavory wird nicht Heulen, sondern Zähneknirschen verkauft … 
		
		(Popcorn, 
		ganz unorthodox) 
		  
		
		Im 
		
		Relais de 
		la Vierge, gleich nebenan, kommen wir zwar nicht luxuriös, doch gut unter und 
		genießen ein Entstaubungsbier. Beim Abendessen schauen wir auf den 
		kommenden Tag - und hören, dass Korruption als legitime Methode des 
		Hinzuverdienens betrachtet und weidlich, mitunter als 
		Haupteinnahmequelle, genutzt wird - mit all den 
		verheerenden Folgen fürs familiäre, soziale und politische Miteinander. 
		Konkrete Beispiele für Bestechlichkeit und daraus resultierende (Rechts-)Unsicherheit 
		ergeben reichlich starken Tobak zum Nachdenken ...  
		(wiki 
		zu 
		Ampefy) 
		(1. 
		Etappe  von
		
		Tana nach Ampefy auf google maps) 
		  
		  
		
		Dienstag, 07. 
		Oktober 2014 
		
		
		Störungen gehen vor … 
		
		
		… haben wir während unserer Lehrerausbildung 
		gelernt – also lassen wir uns auf unserem Weg zur den Geysiren nördlich 
		von Ampefy gerne stören: in 
		
		Analavory, einem Städtchen, in dem sich 
		wichtige Verkehrswege treffen. Heute treffen sich hier zum Markttag Gott 
		und die Welt aus der näheren und weiteren (bis zu 150 km entfernten) 
		Umgebung. Entsprechend dicht ist das friedliche Gedrängel in den beiden 
		einzigen ernst zu nehmenden Hauptstraßen. 
		
		
		 Bereits 
		auf dem Weg in den Ort bieten Bauern am Straßenrand Feldfrüchte und Obst 
		an, begegnen wir Ladungen von Tomaten und Rindern, die den Besitzer 
		wechseln sollen. Für die „selbständigen Fuhrunternehmer“ steht harte 
		Arbeit an – und wohl auch so mancher müde Ariary. Einmal mehr sehen wir, 
		dass der kreativen Entwicklung von Transportmitteln allenfalls 
		physikalische Gesetze gewisse Grenzen setzen. Verkauft und erworben wird 
		alles, was verkauft und erworben werden kann, von landwirtschaftlichen 
		Produkten über Kleidung, Kulinarischem für zwischendurch, frischen 
		Baguettes für später, Taschenlampen, Kommunikationselektronik, Matten 
		für den Fußboden bis zum Reisstroh fürs Dach. Übrigens, außer 
		Zähneknirschen (s.o.) ist auch 
		
		Heulen im Angebot: kleine, ins leicht 
		Violette gehende Zwiebeln ... Wir werden in dem 
		geschäftigem Treiben ganz ohne Tränen in den Augen kaum beachtet, stören also nicht weiter. 
		
		
		Auch wenn hier keine Trachten getragen werden, die
		
		ethnische Vielfalt der Bevölkerung ist kaum zu 
		übersehen, wenn auch nicht so ausgeprägt wie in Tana. 
		
		(Fotos 
		vom
		
		bunten Treiben).JPG)  
		  
		
		
		Palmschüttler sind sie nicht, die Jungs, welche die Papayas von den 
		Bäumen holen, 
		doch gewandte Kletterer. Und ihr Geschick führen sie uns gerne vor. Das 
		lockt auch die Kinder der Ansiedlung aus ihren Häusern, gibt es doch 
		Vazaha zu bestaunen, die Selbstverständlichkeiten als bedeutend genug 
		erachten, um sie abzulichten. Ohne große Scheu zeigen sie uns gegenüber 
		ihre Neugier und freuen sich, wenn der große Weiße, der ihre Sprache 
		spricht, ihren Brüdern oder Vätern Seifenstücke in die Hand drückt, als 
		Dank fürs Fotoshooting. Der einen oder anderen Äußerung ist zu 
		entnehmen, dass es anlässlich ähnlicher Ereignisse auch schon mal 
		Bonbons geregnet hat … 
		
		(Fotos 
		vom
		
		Obstpflücken) 
		
		(wiki zu
		
		Papaya) 
		  
		
		
		Nach einigen Kilometern Lehm- und Staubpiste 
		stehen wir dann vorm Eingang zu den 
		
		Kaltwassergeysiren. Isländisch in die Luft 
		geblasen wird hier nichts, doch ist das Farbenspiel im Sonnenlicht 
		durchaus attraktiv. 
		
		(Fotos 
		von
		
		den Geysiren) 
		  
		
		
		 Auf 
		dem Rückweg bewundern wir, was mit dem rechten Augenmaß alles möglich 
		ist: Ohne Lehre werden aus einem Baumstamm über gut vier Meter lange 
		Bretter gesägt, gleichbleibend stark; ein knapper Anriss mit dem 
		Bleistift reicht. Das ist handwerklich wohl ebenso geschickt wie in 
		Bormio das freihändige Schneiden der Mortadella in dünne Scheiben … 
		
		(Fotos 
		vom
		
		Augenmaß) 
		  
		
		
		Bei der Rückfahrt hat sich das bunte Treiben in Analavory zwar bereits 
		weitgehend aufgelöst, doch bieten am Ortsausgang einige Unentwegte 
		wunderschön ausschauende Papaya an – ein weiterer Grund anzuhalten – und 
		zu 
		
		fotografieren ... 
		
		
		Mit einem Besuch des Wasserfalls des Lily haben wir unser Soll an 
		Buckelpiste für heute  
		erfüllt und können das Besichtigungsprogramm im "Wilden Westen" getrost 
		als erfolgreich beendet betrachten. In diesem Dorf, das wohl oft genug 
		von einheimischen wie von ausländischen Touristen heimgesucht worden 
		ist, weichen einem die jüngeren und älteren Mädchen nicht von der Seite 
		und wiederholen mit nerviger Penetranz ihr Mantra, doch etwas (das 
		"Bitte!" muss man ihnen erst noch beibringen) zu kaufen (bunt bemalte 
		Steine), ein (Geld-)Geschenk zu machen oder zumindest Bonbons 
		herauszurücken. Wir können auch „stur“ – nicht immer haben Störungen 
		Vorrang … 
		
		(Fotos 
		von den
		
		Chutes de Lily) 
		  
		  
		
		Mittwoch, 08. 
		Oktober 2014 
		
		
		Anders als die Sonne … 
		
		
		ziehen wir heute vom Westen nach Osten - über Tana, 
		ohne das Hochland, das zentrale 
		
		 Siedlungsgebiet 
		der 
		
		Merina, zu verlassen. Erst in Moramanga 
		erreichen wir die Region, in der sich dereinst die 
		
		Bezanozano niedergelassen haben. Doch zunächst 
		liegt die (Rück-)Tour in die Hauptstadt vor uns – Perspektivwechsel 
		also, zumindest was die Fahrtrichtung betrifft. 
		
		
		Und der lässt unseren Blick zunächst einmal auf Ziegelbrenner fallen, 
		die auf einem unterhalb der RN 1 gelegenen Feld, das brach liegt, die 
		Steine „backen“, aus denen der größte Teil zumindest der (Wohn-)Häuser 
		auf dem Land erbaut ist. Wie bei so vielen Erwerbstätigkeiten hier ist 
		das ein Job für die ganze Familie. Wer mindestens einen Backstein tragen 
		kann, arbeitet mit, Schule hin oder her … 
		
		(Fotos 
		von den
		
		Ziegelbrennern) 
		
		(und 
		"Briques", ein wenig künstlerisch überhöht, vom einheimischen
		
		Fotografen Pierrot Men) 
		  
		
		
		Kurz vor Tana liegt gleich neben der Straße eine „Stadt der Ahnen“: 
		Grabhäuser. Da im Glauben der Madegassen, unabhängig welcher (Buch-)Religion 
		sie angehören, der menschliche Geist und die Seele unsterblich sind, 
		geht lediglich der Körper bei der 
		
		 Begräbniszeremonie 
		„aus der Holztür des Wohnhauses, um in die Steintür des Grabes 
		einzutreten“. „Die Seelen der Verstorbenen reisen alle in das gleiche 
		Land der Schatten. (…) Ebenso wie im diesseitigen Leben ist (…) auch im 
		jenseitigen Leben eine Existenz unabhängig von der Gemeinschaft 
		unmöglich.“(Heimer, S. 187) – folgerichtig „ruhen“ die Ahnen in 
		Familiengräbern … 
		
		(Fotos zu 
		den
		
		Grabhäusern) 
		
		
		(Stadelmann zur 
		
		Welt der Ahnen) 
		  
		
		
		Dimby quält sich mit uns durch das werktäglich 
		verstopfte Tana, auf dass uns Diesel und andere Treibstoffe nicht 
		fehlen, bevor er auf der 
		
		RN 2 Richtung Osten steuert. Durch eine bergige 
		Landschaft mit Wäldern, von Buschfeuern bereits arg gezeichnet, 
		und einigen mitunter terrassierten Reisfeldern führt die 
		zweispurige, fast schlaglochfreie Straße durch kleine Dörfer, vorbei an 
		Stellen, an denen einmal mehr Steine „geklopft“, Ziegel gebrannt, 
		Holzscheite oder Holzkohle feilgeboten werden.  
		
		(die 
		heutige 2. Etappe von
		
		Ampefy bis Moramanga auf google maps) 
		  
		
		
		
		 Nach 
		anderthalb Stunden on the road ist’s an 
		der Zeit, die zunehmend öde Fahrerei zu unterbrechen: Im 
		
		Madagasca Exotic Park erwarten uns 
		Chamäleons, Geckos, Frösche, Schlangen und Insekten, denen in freier 
		Natur zu begegnen einen erheblichen Aufwand erforderte. Lassen wir uns 
		also auf eine weitere Deppentour ein und erfahren (einmal mehr), wie komfortabel 
		„Tiere zum Anfassen“ sind. Notfalls lassen sie sich fotogerecht auf dem 
		richtigen Ast vor dem gewünschten Hinter- oder auch Untergrund 
		platzieren … Haben wir alles mitgebucht und Klaus als Fotoprofi kennt 
		keine Gnade. Zum Glück ist ihm eine ganz spezifische 
		Anwendungsmöglichkeit von Eisspray noch nicht bekannt, behauptet er 
		jedenfalls… 
		
		
		(Fotos 
		zur
		
		Viecherei) 
		
		
		(... und 
		von wiki noch eine 
		Handreichung) 
		  
		
		
		Am Nachmittag erreichen wir mit 
		
		Moramanga die „einzige echte 
		Stadt an der Straße von Antananarivo nach Tamatave“ und quartieren uns 
		recht komfortabel im Hotel 
		Bezanozano ein. 
		
		
		Ins Auge fallen sofort die zahlreichen Rikschas – und einige TukTuks, 
		die in den größeren Städten 
		in Zukunft eine größere Verbreitung finden sollen. Beim Schlendern durch 
		die Straßen und über den verwinkelten Markt werden wir einmal mehr an 
		die ethnische Vielfalt der einheimischen Bevölkerung erinnert. Bei allen 
		Unterschieden scheinen die Menschen untereinander ohne größere Probleme 
		klar zu kommen. Offener als in Tana nimmt man uns freundlich wahr, stört 
		sich nicht am Fotografien, posiert sogar fürs „gute Bild“. Bei allem 
		Gedränge – ja, ja, meine Hand gleitet des Öfteren auf Hose wie Jacke 
		(der von außen zugänglichen Taschen wegen) – geht’s ziemlich unaufgeregt zu. Angespannt sind 
		lediglich die Minen derer, die schwere Lasten zu schleppen haben. Und 
		selbst einige von denen nehmen, zumindest während wir ihnen bewundernd 
		zuschauen, 
		
		ihre Arbeit recht locker … 
		
		(Fotos 
		vom
		
		Spaziergang durch die Stadt) 
		  
		
		
		 Ein 
		Hauch madegassischer Bürokratie ereilt uns, als Klaus am Bahnhof um 
		nähere Informationen zu Fahrplänen und Preisen ersucht. Ein sichtlich 
		überforderter Wachmann benötigt gute zehn Minuten, viele (vergebliche?) 
		Wege und einige persönliche Angaben, bevor er uns zur „Sachbearbeiterin“ 
		im Gebäude vorlässt, die sich selbst recht kommunikativ und 
		auskunftswillig zeigt. Barbara darf unterdessen unsere Personalien im 
		„Einlassbuch“ eintragen … 
		
		
		Im Coq D’Or speisen wir vorzüglich, in unserem Hotel schlafen wir Dank 
		Le Mangoustan ungestört – nachdem welche Religionsgemeinschaft 
		auch immer die Tagungsräume unter Schmettern heiliger Abschiedslieder 
		verlassen hat. Und das ist gut so, denn morgen stehen spannende, doch 
		körperlich ermüdende Touren an ... 
		    
		Donnerstag, 09. 
		Oktober 2014 
		
		
		
		Babakoto … 
		
		
		… möchten wir heute begegnen und treffen früh am 
		Tag Marie, die Frau, die uns im 
		
		Nationalpark Andasibe Mantadia mal 
		auf Wegen, mal auf Pfaden, mal durchs Unterholz hügelauf, hügelab zu den 
		Halbaffen führen wird, welche hier im Park ihren Schonraum finden 
		(sollen)..JPG)  
		
		
		Bevor wir jedoch den größten der Lemuren in freier Wildbahn beobachten 
		können (selbst in Gefangenschaft „gut geführter Zoos“ verenden diese 
		Tiere nach kurzer Zeit) tanzen Diademsifakas von Baum zu Boden und 
		umgekehrt, lungern Braune Lemuren auf den Ästen über uns, wahren 
		Bambuslemuren eine gewisse Distanz und schauen uns nachtaktive 
		Wiesellemuren vorwurfsvoll verschlafen ob der „täglichen“ Störung an.
		 
		
		
		Ihrem „Gesang“ – und (mehr noch) den Hinweisen aus 
		den Handys anderer Guides
		-
		 folgend 
		stoßen wir schließlich zu einer der Indri-Familien vor – und sind 
		selbstredend nicht die einzigen. Hierher kommen Busladungen, um 
		
		die legendären Tiere zu sehen. 
		Keine Deppentour, auch wenn viele solcher Zweibeiner wie wir unterwegs 
		sind – schließlich erlaufen / ersteigen wir die „Sehenswürdigkeiten“ und 
		eine gewisse Vertrautheit der Tiere mit ihren aufrecht gehenden 
		Verwandten berechtigt zum Teilmotto dieser Reise: „mit Lemuren auf Du 
		und Du …“ 
		
		
		(sämtliche Fotos aus
		
		Du und Du von Klaus Heimer - unsere 
		haben die Lemuren gefressen) 
		  
		
		
		Nach einer ausgiebigen Siesta machen wir dann doch noch einen auf 
		Deppen: Auf der  
		„Lemureninsel“ der Vakona Forest Lodge "mitten im Dschungel" haben vor allem die Braunen Lemuren 
		jegliche Scheu vor Menschen verloren („Erst kommt das Fressen, dann …“). 
		Schee ist’s trotzdem. Und auch der Abstecher zu den „Nil“krokodilen 
		führt uns noch einmal Vorzeitliches vor Augen. 
		
		(Fotos 
		von der
		
		Lemureninsel) 
		
		(die
		
		Krokodile waren zurückhaltender ...) 
		  
		
		
		Vor dem wohl erlaufenen Abendmahl in 
		
		Maries Restaurant klappern wir mit 
		ihr gemeinsam im Dunkeln noch einmal die Straßen ab, um nachtaktive 
		Makis zu entdecken und zu beobachten. Das Entdecken übernimmt Marie 
		– wir beobachten Fettschwanzlemuren, die mit seiltänzerischer Sicherheit 
		über Stromleitungen flitzen, Abspannseile hoch und runter laufen und 
		irgendwann im Dunkel verschwinden. Nach dem Essen beschränken wir uns 
		aufs Verschwinden und einen wohl verdienten Schlaf. 
		  
		  
		
		Freitag, 10. 
		Oktober 2014 
		
		
		Das 
		
		Nest der Träume 
		… 
		
		… 
		ist unser heutiges Ziel – doch kein ungestörter Tiefschlaf führt dort 
		hin, sondern, so will es das Programm, „… 145 km ordentliche Straße bzw. 
		7 km Piste, danach knapp zwei Stunden per Motorboot auf dem Kanal …“. 
		Sagt den Träumen, dass wir kommen! 
		
		
		Und das auf einer spannenden Strecke, die durch 
		eine hügelige bis bergige Landschaft mit ausgedehnten, oft gut 
		erhaltenen Sekundärwäldern führt – einige Fetzen Primärwald sollten wir 
		auch zu Gesicht bekommen; haben wir vielleicht vertrödelt. Doch das 
		satte Grün des „Baumes 
		der Reisenden“, der sich als 
		Folgepflanze ebenso wie die Bananenplantagen, die zuvor gerodeten Hänge 
		hinauf zieht, ist gut fürs Auge; kommt gleich hinter Xalacom …
		 
		
		(madamagazine 
		zum 
		Baum der Reisenden) 
		  
		
		
		 Auf 
		der Fahrt wird wieder einmal deutlich, dass Madagaskar überall dort, wo 
		noch ein Hauch Erdkrume Hügel und Hänge bedeckt, durchaus fruchtbares 
		Land besitzt, auf dem alles wächst, das den klimatischen Bedingungen 
		genügt und den Bauch voll macht: Maniok, Tomaten, Bohnen, Erbsen, 
		Gurken, Gemüse aller Sorten, Kürbisse, Erdnüsse, Obst wie man es im 
		KaDeWe findet, Reis, Gerste etc. Hungern müsste keiner, wenn denn … Und 
		hart ackern tun die Leute, vor allem auf dem Lande: Kein Hang ist zu 
		steil, um bearbeitet zu werden, kein Karren zu schwer, keine Arbeit zu 
		schmutzig … Und dennoch … 
		
		(Fotos 
		von
		
		unterwegs) 
		  
		
		
		Hinter 
		
		Brickaville 
		lassen wir uns die angekündigten Kilometer bis Manambato kräftig 
		durchrütteln, um die ruhige Bootsfahrt zum 
		
		Palmarium 
		gebührend würdigen zu können.
		 
		
		(Fotos von der
		
		Bootstour) 
		  
		
		.JPG)  
		
		
		Nach der Siesta spazieren wir durch den jungen Sekundärwald der 
		abgelegenen Oase der Ruhe zu einem Strand, der mit winzigen Baumfröschen 
		aufwartet und, etwas tiefer im Land gelegen, einer Sumpfgegend, in der 
		uns fleischfressende Pflanzen entgegen leuchten. 
		
		(Fotos 
		vom
		
		Nachmittagsspaziergang) 
		  
		
		
		Bevor wir es letzteren gleich tun (nein, nicht das 
		Leuchten …), lassen wir uns mit der Schweizer Gruppe, die ab Paris mit 
		uns im Flieger saß und heute mit uns unter einem Dach beim Abendessen 
		sitzen wird, auf eine Insel übersetzen, welche
		 seit 
		Jahren Exilheimat für nachtaktive 
		
		Fingertiere ist. Mit Klaus „gegen 
		den Strom schwimmend“ sind wir an den Plätzen, an denen die Aye-Ayes die 
		in Astgabeln eingeklemmten Kokosnüsse knacken und mit ihrem überlangen 
		Mittelfinger (sic!) das Fleisch heraus pulen, für lange Zeit überwiegend 
		allein. 
		
		(Fotos 
		von den
		
		Aye-Ayes, ...) 
		
		(... mehr 
		über 
		das Tier, das den Tod bringt ...) 
		
		(... mit 
		einer Zugabe von Klaus 
		nebst
		
		Fotos) 
		
		(die 3. 
		Etappe
		
		Andasibe - Tamatave) 
		  
		  
		  
		  
		
		Samstag, 11. 
		Oktober 2014 
		
		
		Hausaufgabenkontrolle!!! 
		
		… 
		google maps habt Ihr entnommen, wo es weiter lang geht. Wie bitte? Na 
		dann zurück auf gestern, unter google maps forschen – und dann weiter! 
		
		
		Bevor wir jedoch an Bord gehen, um dem 
		
		
		
		Canal des Pangalanes
		bis Tamatave zu folgen,  
		begeben wir uns mit Bruno auf Pirsch: „Verschiedene Lemurenarten“ harren 
		unser – sollten sie zumindest lt. Programm. Doch von den guides der 
		Gruppen vor uns bereits angefüttert, achten besonders die Indris auf 
		ihren body-mass-index – haken wir alles unter amüsantem 
		Deppentourunterfangen ab, angemessen zum artgerechten Richtig-Wachwerden 
		…  
		
		
		Doch, Klaus, es hat uns genau so wirklich 
		gefallen, und wir wären gerne noch eine Nacht länger zum Abhängen in den 
		komfortablen Bungalows mit den riesigen Terrassen überm See geblieben! 
		
		(Fotos 
		von der
		
		Pirsch mit Bruno) 
		
		(infos zu
		
		Orten entlang des Pangalaneskanals) 
		  
		
		
		 Das 
		Flachsen vergeht uns, nachdem wir keine Wasservögel sichten, jedoch die 
		zahlreichen Fischfanganlagen orten und die Männer, die in ihren 
		Einbäumen die Fallen und Netze kontrollieren. Die Wasserstraße, welche 
		durch künstliche Ein- und Durchstiche langgestreckte Seen miteinander 
		verbindet, wird von allen möglichen Booten zum Warentransport genutzt 
		(eben dafür wurde sie von der einstigen Kolonialmacht konzipiert). 
		Wandern die erbeuteten Fische veredelt in den Magen oder auf Märkte, so 
		wird der Sand, welcher am Ufer gegraben wird, in Booten in die Stadt 
		transportiert und dort versilbert. So wie man auf den Straßen alles, was 
		rollen kann, zum Warentransport eingesetzt sieht, so begegnet einem auf 
		dem Wasser alles, was nicht untergeht, als Beförderungsmittel – mal mit 
		Motor, mal gerudert, gepaddelt oder gestakt. 
		
		(Fotos 
		von der
		
		Bootsfahrt auf dem Canal des Pangalanes) 
		
		(noch 
		paar 
		Infos dazu) 
		  
		
		
		Am (Kanal-)Hafen in 
		
		Tamatave, nachdem wir einige recht 
		elend wirkende Behausungen  
		am Ufer (gleich neben stacheldrahtbewehrten Villen gelegen) passiert 
		haben, erwartet uns Dimby – welch ein Luxus, welch eine Erlösung, gerade 
		auch wegen der "dichten" Straßen!!! 
		
		
		Im „La Terrase“ speist man gut – unter seinesgleichen. Alte Böcke in 
		meinem Alter tun sich gütlich an schmackhaften Pizzen und blutjungen 
		Schönheiten. Für gut 800 € pro Monat kommt alter Mann hier voll auf 
		seine Kosten, Kost und Logis inklusive, rechnet uns Klaus vor. Warum 
		dann in Europa unter Rheuma fördernden Witterungsbedingungen und 
		Samenkoller leiden? 
		
		
		Nach einer Verschnaufpause im Miray Hotel erfahren und erlaufen wir ein 
		Stückchen Stadt. Sie wartet mit all dem auf, mit dem Hafenstädte auf der 
		ganzen Welt aufwarten, nicht nur in armen Ländern, doch eben ein paar 
		Nummern ärmer. „Mince alors, Bordelle!“ 
		
		
		Auch wenn wir im La Récréa hervorragend speisen, diese 
		
		Stadt ist ein Unort, der möglichst bald hinter uns liegen 
		sollte ... 
		  
		  
		
		Sonntag, 12. 
		Oktober 2014 
		
		
		Ja iss den schon Weihnachten? … 
		
		… 
		fragen wir uns auf dem Weg nach Foulpointe als wir das Monument 
		irgendeines
		 Scherzkeks' 
		passieren. Nach der ob des sonntäglich dichten Aufkommens an Kirch- und 
		Müßiggängern, nein, wir wollen die höchst arbeitsamen Teile der 
		Bevölkerung nicht unberücksichtigt lassen, quälenden Fahrt aus der 
		Hafenstadt, freuen wir uns ob des kurzen Stopps. 
		
		
		Mit dem Blick landeinwärts gerichtet können wir 
		die Beschreibung der Landschaft im „Osten 
		dieses Landes“ durchaus 
		nachempfinden. Auch hier passieren wir (landwirtschaftlich) kultiviertes 
		Terrain, begegnen keinen „Hungerbäuchen“ und fragen uns dennoch, warum 
		es so vielen Menschen hierzulande „schlecht geht“. Die zahlreichen SUVs, 
		welche uns in Richtung „Strandmetropolen“ überholen, passen da 
		möglicherweise nur zu einem Bild … 
		
		
		Fast schon im „Ferienort“ 
		geleitet uns Fidel, Nachkomme eines Kommandanten in der  
		siebten Generation, durch die etwas ramponierten Verteidigungsanlagen 
		des 
		
		alten Forts. 
		Was Spaniern, Portugiesen, Engländern oder Franzosen nicht gelang, Wind 
		und Wetter „schafften“ weite Teile der Befestigung … 
		
		(Fotos 
		vom
		
		Fort) 
		  
		
		
		Im 
		Manda 
		Beach Hotel kommen wir gut unter, 
		auch wenn es am Strand ob der zahlreichen Wochenendausflügler aus 
		Tamatave etwas rummelig zugeht. Soll eh nur für eine kurze Nacht sein, 
		weil wir früh aufbrechen müssen, um rechtzeitig am Fährhafen in 
		
		Soanierana Ivongo 
		einzutreffen. 
		
		
		(die 4. 
		Etappe
		
		Tamatave - Ste. Marie
		auf google maps) 
		
		  
		
		  
		
		Montag, 13. 
		Oktober 2014 
		
		
		„Petit déjeuner … 
		
		… 
		à six heures le matin“ ist für den Küchenservice offensichtlich eine 
		Unzeit. Frühstücken 
		
		 wir 
		eben „en route“ und erleben Himmel und Menschen auf der Landstraße; 
		meist zu Fuß unterwegs, denn am Fahrgeld, so überhaupt vorhanden, wird 
		gespart. Schüler streben ihrer Anstalt zu – am Wochenanfang findet auf 
		den Schulhöfen die Flaggenparade statt, Bauern gehen mit Grabstöcken, 
		Hacken und Spaten bewehrt auf die Felder, Rinder werden auf die Weiden 
		getrieben, Frauen eilen hoch beladen auf die Märkte, Rad- und 
		Mopedfahrer wuseln zwischen Buschtaxis und Schlaglöchern umher. Neben 
		all dem mindern die mit 
		
		Litchies beladenen Karren oder die auf einer 
		Straßenhälfte zum Trocknen ausgebreiteten Gewürznelken unsere 
		Durchschnittsgeschwindigkeit. Das fruchtbare Land des Küstenstreifens 
		wird intensiv zum  
		Gemüse- und Obstanbau genutzt. 
		
		
		In 
		
		Soanierana Ivongo 
		endet zwar nicht die Welt, doch die bessere der schlechten Straßen. Das 
		elend lange Dorf zieht sich mit ärmlichen Hütten entlang der Piste. 
		Verwegene Gestalten begegnen uns auf dem Weg zum Fähranleger. Hier 
		landen auch die Pirogen, voll beladen mit Feldfrüchten, Holzkohle und 
		Menschen aus der Umgebung – ein ständiges Kommen und Gehen, wie in einer 
		„Hafenstadt“ eben … 
		
		(Fotos
		
		von 
		 
		der "Straße") 
		  
		
		
		Wir sind nicht die einzigen Weißen, die im „Speedboat“ 
		nach Ste. Marie übersetzen, auch zahlreiche Einheimische, textilmäßig durchaus gestylt, möchten auf die 
		
		ehemalige Pirateninsel. 
		Dank der ruhigen See wird unser vegetatives Nervensystem nicht wirklich 
		gefordert. 
		
		(Fotos
		
		Richtung Ste. Marie) 
		  
		
		
		
		 In 
		der recht überschaubaren Hauptstadt Ambodifotatra erwartet uns der 
		hauseigene Shuttleservice und kutschiert uns zu unserem Wasserbungalow 
		im gemütlichen 
		
		Hotel Lakana. Auf der Terrasse 
		kitzelt uns die Sonne in der Nase, streicht einem eine sanfte Brise 
		durchs Gesicht, schlagen die Wellen leicht an den Steg – Urlaub also, 
		nach einer vor allem mental recht fordernden Woche im Land. 
		
		(Fotos 
		vom
		
		Domizil) 
		
		(infos 
		zur 
		Insel) 
		  
		  
		
		Mittwoch, 15. 
		Oktober 2014 
		
		
		Reif für die Insel … 
		
		… 
		sind wir als wir auf Nosy Bohara, auf der die Uhren ein wenig 
		langsamer zu gehen scheinen, eingetrudeln und die gut anderthalb 
		Tage Nichtstun in angenehmer, ruhiger Umgebung kommen uns gerade recht.
		 
		
		
		Nicht, dass die Menschen hier weniger hart arbeiteten oder bedeutend 
		wohlhabender wären als die auf dem „Festland“, doch wirken sie irgendwie 
		gelassener, zufriedener. Die Häuser und Hütten machen einen properen, 
		gepflegten Eindruck, die Souvenirverkäufer und Vanilledealer lassen 
		sofort von uns ab, wenn wir Desinteresse signalisieren und selbst der „very 
		best guide“, welcher uns mit seiner Piroge auf ein Nachbarinselchen 
		schippern möchte, wünscht uns einen schönen Strandspaziergang nachdem 
		wir ihm deutlich gemacht haben, dass wir "heute nur zu Fuß gehen 
		möchten“ …  
		
		
		Zwar erfahren wir im Gespräch mit einem (deutschen) Bekannten von Klaus, 
		dass auch 
		
		 hier 
		nicht alles rosig sei, die Tücken einheimischer Bürokratie 
		administrativer wie individueller Willkür und Habgier Tür und Tor 
		öffneten und der Druck seitens der einheimischen FamilienBANDE immens 
		sei, „ es jedoch alles in allem etwas gedämpfter“ zugehe. Und da wir auf 
		unserem Rückweg im Dunkeln freundlich gegrüßt und von keinem der Hunde 
		angebellt werden, haben wir allen Grund, ruhig zu schlafen. 
		
		(Fotos von
		
		der Insel) 
		
		(Infos zu
		
		Fady) 
		
		  
		
		
		Unspektakulär … 
		
		… 
		verläuft der Flug von Ste. Marie nach Tana – auch weil wir nur mit 
		Handgepäck unterwegs sind. Auf Klaus’ Anraten haben wir die Reisetaschen 
		in Dimbys Wagen gelassen als wir uns für die Fähre klar machten. Am 
		Flughafen fängt uns unser Chauffeur ein und bringt uns ins Belvedère, 
		für eine Nacht.  
		
		Trotz der 
		überraschenden Rückkehr des 2009 von Putschisten vertriebenen ehemaligen 
		Präsidenten Ravalomanana bleibt es ruhig in der Hauptstadt - morgen 
		hoffentlich auch, wenn wir 
		für den Rest der Reise die Himmelsrichtung wechseln: Süden ist 
		angesagt. 
		
		
		(umstritten die Neutralität des
		
		Artikels auf wiki wie die
		
		Diskussionsseite widerspiegelt) 
		  
		  
		
		Donnerstag, 16. 
		Oktober 2014 
		
		
		Schluss mit Urlaub … 
		
		
		Für heute sieht das Protokoll auf der Fahrt nach Antsirabe jede Menge 
		Besichtigungen vor. Das lockert auf und gewährt Einblick in die kreative 
		Vielfalt, mit der Menschen vor Ort auf ehrliche Weise an Bares gelangen.
		 
		
		
		 Noch 
		innerhalb des Stadtgebiets besuchen wir eine Kunstschmiede. Auf dem 
		weitläufigen Gelände beschäftigt ein privater Unternehmer ca. 300 Männer 
		und Frauen aus der Umgebung. Bleche, leerer Öl- und Teerfässer, 
		abmontierte Kotflügel und Motorhauben werden in mühevoller Arbeit zu 
		Lampenschirmen, Kerzenhaltern, Laternen, schreitenden Reihern oder hoch 
		aufstrebenden Baobabs geschmiedet. Die Kinder der hier tätigen Mütter 
		schauen sich bereits im Krabbelalter den Umgang mit Hammer und Stichel ab, 
		besuchen später gegen einen geringen Obulus die private Grundschule und 
		danach die ebenfalls private Oberschule. Das Unternehmen arbeitet 
		gewinnorientiert, ist also keine NGO, hält dafür allerdings auch die 
		Verwaltungskosten, die Ausgaben für Dienstwagen und –wohnungen gering. 
		Lt. Klaus „sehen wir eines der wenigen Unternehmen unter madegassischer 
		Leitung, das erfolgreich läuft – bereits über Jahre“ … 
		
		Den 
		Kunstwerken begegnen wir im Verlauf unserer weiteren Reise in 
		zahlreichen Hotels und guten Restaurants. 
		
		(Fotos 
		von den
		
		Kunsthandwerkern).JPG)  
		  
		
		
		Eine gute halbe Stunde weiter bieten Bewohner des Dorfes Ampangabe vor 
		allem Kattas, Chamäleons und Baobabs aus gefärbten Blattfasern der 
		Raffiapalme an. Obwohl an allen Ständen Identisches ausliegt, setzen 
		sich die Frauen und Männer keinem Konkurrenzdruck aus. Und die Kleinen 
		im besten Kitaalter spielen oder handwerkeln vor sich hin. 
		
		Fotos aus 
		der
		
		kleinen Tierschau) 
		  
		
		
		Mit Tonfiguren von Allen Heiligen über die Sieben Zwerge und Buddha bis 
		zu wohl eher zeitgenössischen, auf der Insel berüchtigten Honoratioren ein paar Siedlungen weiter kann man die 
		häusliche Kitschecke garnieren – zwischen schrillem Bunt und dem Versuch 
		einer gewissen Farblosigkeit ... 
		
		(Fotos
		
		dazu, Sonnenbrille nicht vergessen) 
		  
		
		
		In 
		
		Ambatolampy geht’s im Wortsinne 
		heiß her: Eine Werkstatt verwandelt Schweiß 
		
		 treibend 
		Aluminiumreste (vom Motorblock über Kupplungsgehäuse bis zur „boîte de 
		vitesse“) in Kochtöpfe mit Deckel für alle Küchengrößen, Tiegel, 
		Schüsseln, Siebe, Schöpfkellen etc. Auch Gusskunstliebhaber finden 
		geeignete Mitbringsel. Vertreter des arbeitsmedizinischen Dienstes oder 
		Sicherheitsbeauftragte der zuständigen Berufsgenossenschaft haben wir 
		nicht angetroffen – die seien bereits vor langem schreiend davongelaufen 
		…  
		
		
		Die Produkte hingegen finden Verwendung in so ziemlich allen 
		Restaurantküchen, welche uns bisher bekocht haben und noch verköstigen 
		werden. 
		
		(Fotos 
		von den
		
		Alutöpfe-r-n) 
		  
		
		
		Nicht nur Metall, sondern auch Holz verarbeitendes Handwerk „außer der 
		Reihe“ ist in  
		dem groß geratenen Marktflecken vertreten: Hier werden 
		Tischfußballspiele gezimmert – und ausgiebig genutzt. Trotzdem die 
		Mannschaftsaufstellung nicht so ganz regelkonform ist (möglicherweise 
		biblisch beeinflusst), sind die „Baby Foot“ allüberall im Land 
		verbreitet - so wie dereinst bei uns die Flipperautomaten in 
		Lokalitäten, die etwas auf sich hielten. Eine Flasche Sekt für
		
		
		die Erste,
		der mir 
		die Art der Regelverletzung mitteilt; Reiseleiter und deren 
		Familienangehörige sind ausgeschlossen … 
		
		(Fotos 
		von
		
		Tischfußballern) 
		  
		
		
		Auch in diese Ortschaft strömen all die zum Markttag, die etwas zu 
		verkaufen haben, Dienstleistungen anbieten oder etwas kaufen möchten. 
		Das Warenangebot beschränkt
		 sich 
		heute auf Erschwingliches, Gebrauchtes, Kulinarisches; Schmiedearbeiten, 
		Fahrrad- wie Handyreparaturen, Haarschnitte und Schuster-(keine 
		Leder)arbeiten werden heute auch durchgeführt. Entsprechend bunt 
		gewürfelt sieht’s in den Gassen aus.  
		
		(Fotos 
		vom
		
		Marktgeschehen) 
		  
		
		
		Diejenigen, welche von weiter her über Land ihre Güter herbeigeschafft 
		haben, parken Ochsen und Karren ein wenig außerhalb. Für den 
		innerstädtischen Transport warten Mensch und Gefährt an der Hauptstraße. 
		Der kleine Hunger zwischendurch lässt sich alle Nas’ lang stillen. 
		
		(Fotos 
		von
		
		Ochs und Co) 
		
		(... 
		sowie den
		
		übrigen Transportmitteln) 
		  
		
		
		Auch wenn wir unverhohlen neugierig durchs Gewühle streunen, relativ 
		ungeniert fotografieren und kaum als potenzielle Käufer, Kunden, 
		Klienten wahrgenommen werden – es setzt weder abweisende oder 
		missbilligende Blicke noch „dumme Bemerkungen“. Als einzige Vazaha auf 
		dem Platz sind wir eine unter anderen Attraktionen – in durchaus 
		entspannter Atmosphäre. 
		  
		
		Zwar wird
		es im weiteren Verlauf der Fahrt nicht hektisch, Dimby 
		hinterm Steuer hat einfach die Ruhe weg, doch mit Entspannung „iss nich“: Es 
		gibt einfach zu viel zu sehen: Da  
		wären zunächst einmal die Verkaufsstände am Straßenrand, an denen selbst 
		gefertigte Musikinstrumente im (Fahrt-)Wind baumeln oder wo einem, ein 
		paar Kurven und Steigungen weiter, aus Kiefern- oder Eukalyptusholz 
		gezimmerte 
		
		„Miniatur“fahrzeuge bunt entgegen leuchten. Auf schmalen 
		Brettern steht all das an LKWs und Bussen, das täglich über die Straßen 
		rollt, und im Sonnenschein sitzt Muttern und lackiert … 
		 
		
		
		Etwas grober wirken da die Keile, welche unter die Hinterräder gelegt, 
		Buschtaxis wie Schwertransportern einen unverrückbaren Stand sichern 
		sollen. Geradezu filigran dagegen wirken Gemüseschalen oder Hackbretter 
		aus derselben Werkstatt und dem gleichen Holz.  
		
		
		So schlicht und einfach gefertigt all diese Produkte auch anmuten, sie 
		zeugen vom Ideenreichtum der Anwohner und ihrem Arbeitswillen. Und dass 
		sich die einzelnen Dörfer auf jeweils „typische“ Angebote spezialisieren 
		– und beschränken – verhindert Konkurrenzdruck und Streit. Es leben die 
		„Ich-AGs“ … 
		
		
		 Fotos 
		von
		
		Musikinstrumenten, ...) 
		
		(...
		
		hölzernen Fahrzeugen ...) 
		
		(... und
		
		groben Keilen) 
		  
		
		
		Nicht, dass wir den Blick bei all dem Sehenswerten für das verloren 
		hätten, was sich an Landschaft vor uns ausbreitet oder sonst noch neben 
		der Straße tut. Auffallend viele Polizei- und Gendarmenposten säumen den 
		Weg, fast alle besetzt. Buschtaxis, Personenwagen, Mopedfahrer werden 
		herausgewunken. Nach deren Weiterfahrt wandert die eine oder andere Hand 
		des Kontrollettis in dessen Hosentasche – wohl kaum, um nach einem 
		Taschentuch zu fingern … Nicht von ohne zählt das Polizeihandwerk zu den 
		korruptionsanfälligsten im ganzen Land. Als Weiße werden wir 
		durchgewunken: Wir könnten ja mit einem der „Chefs“ besser bekannt sein 
		… 
		
		
		Na gut, schreiben wir über Schöneres: die Landschaft. Wir bewegen uns 
		noch immer im ausgedehnten Hochland. Hügelig, mitunter bergig ist es. 
		Die gut ausgebaute
		  
		zweispurige RN 7 zieht sich über die Höhen, senkt sich mitunter in weite 
		Täler und steigt dann wieder die Hänge hinauf. Den Augen fehlt das Grün: 
		Nicht nur die Kuppen liegen in einem fahlen Graubraun. Es fehlen die 
		Wälder. Vor Zeiten abgeholzt oder kürzlich durch Buschfeuer vernichtet 
		können sie Erosionen durch Regen, Wind und Wetter nicht mehr verhindern. 
		Aufforstungsprojekte gibt es, sind jedoch nur der dunkelgrüne Fleck, welcher 
		das nächste Feuer erst einmal überstehen muss. Lediglich in den Tälern, 
		in denen dass satte Grün junger Reissetzlinge strahlt, finden die Augen 
		echte Hingucker. Ansonsten wirken selbst riesige Felsbrocken oder 
		ausgewaschene Gesteinsformationen in dem bekannten Zusammenhang weniger 
		imposant denn entmutigend. 
		
		  
		
		
		Mit 
		
		Antsirabe erwartet uns dann eine Großstadt auf 
		gut 1.500m üNN, deren kolonialer Glanz allenfalls noch bei den 
		(äußerlich) renovierten Bauwerken, Hotel des Thermes und
		 Bahnhof, 
		ein wenig erstrahlt. Als wichtige (Klein-)Industriestadt sorgt sie für 
		Arbeit und Brot. 
		
		
		Beides verschafft auch die Werkstatt der „ Sechs Brüder“, in welcher 
		Geschnitztes und Geformtes aus Zebuhorn kreiert wird. Bei „Miniature 
		Mamy“ entstehen Rikschas, Fahrräder und Pousse-Pousses im Miniformat – 
		aus Infusionsschläuchen, Telefondraht und Angelschnur … 
		
		(ein
		
		Vogel entsteht ...) 
		
		(Bauteile 
		eines Minifahrrads) 
		  
		
		
		Den Kopf voller Eindrücke und mit viel Respekt vor den Geschäftsideen 
		der Einheimischen, fast immer aus der Not geboren, genießen wir im 
		Garten der „Chambres 
		du Voyageur“ die spätnachmittägliche Idylle einer Oase 
		der Ruhe. 
		
		(wiki zu
		
		Antsirabe) 
		
		(die 5. 
		Etappe
		
		Tana - Antsirabe auf google maps) 
		
		(.. und 
		von
		
		Travel Madagascar) 
		
		  
		
		  
		
		Freitag, 17. 
		Oktober 2014 
		
		
		Fast wie in Bali … 
		
		… 
		schmiegen sich die Reisterrassen an die Hänge, wenn diese nur steil 
		genug abfallen. Kaum haben wir die Stadt, „wo es viel Salz gibt“, und 
		die letzte Gruppe Pousse-Pousse-Fahrer hinter uns gelassen, verläuft die 
		RN 7 weiterhin kurvenreich durchs südliche Hochland. Die Täler werden 
		tiefer und steiler, die Hügel und Berge höher, doch bleiben sie 
		weitgehend unbewaldet und nackt.  
		
		
		Alle Stadien der Bestellung der Reisterrassen im Stammesland der 
		
		Betsileo lassen sich  
		verfolgen. Wo es für die Ochsengespanne zu schwer wird, zu pflügen, 
		ackert der Mensch mit Hacke, Spaten oder Pflanzstock. Die Frauen sind 
		emsig dabei, die satt grünen Setzlinge „umzutopfen“. Felder wie Dörfer 
		und Weiler machen einen sehr gepflegten fast schon herausgeputzten 
		Eindruck. 
		
		(Fotos 
		aus den
		
		Reisfeldern) 
		
		(everyculture 
		zu
		
		Betsileo) 
		  
		
		
		Das fruchtbare Land gibt bei weitem mehr her als „nur Reis“: Kartoffeln, 
		Süßkartoffeln, Cassava, Mais, Braugerste (Three 
		Horses und Skol wollen beliefert sein), Maniok, Gemüse 
		und all die Südfrüchte, die es auch mal etwas kälter abkönnen, gedeihen 
		prachtvoll, so sie denn angebaut und unterhalten werden. 
		
		
		 Bei 
		aller Betriebsamkeit und Ackerei, die Menschen wirken zufrieden, 
		fröhlich, sind für einen Scherz zu haben und scheuen sich keineswegs vor 
		Fotoaufnahmen. Selbst die Köhler, welche ihre Waren per Karren oder hoch 
		aufgetürmt auf Fahrrädern in die Stadt transportieren (dort gibt’s paar 
		Ariary mehr als beim „Straßenverkauf“ und Zeit kommt jeden Tag neu), 
		sind treten mit Stolz geschwellter Brust an uns vorbei. In dieser Region 
		fallen weder Hungerleider noch –bäuche auf, und Rumhänger schon gar 
		nicht.  
		
		(Holzkohle 
		unterwegs) 
		  
		
		
		Auf die treffen wir erst wieder nach gut 150 km in 
		einer anderen großen Stadt: 
		
		Fianarantsoa. Mag auch die Umgebung der „Stadt 
		der 1001 Kirchen“, von einem Aussichtspunkt bekommen wir einige zu 
		Gesicht, landwirtschaftlich stark genutzt sein und zahlreichen Menschen 
		ihren Lebensunterhalt ermöglichen, im Ort begegnet uns Armut in weit 
		schärferer Form denn „nur als Bettelei“. 
		
		(wiki zu
		
		Fianarantsoa) 
		  
		
		
		Am Bahnhof erkundigt sich Klaus nach der Wahrscheinlichkeit, mit welcher 
		der „Zug des  
		Lebens“ anderntags denn auch pünktlich nach Manakara (ab-)fährt – und 
		wird beschieden, doch erst am folgenden Morgen zeitig die Tickets zu 
		lösen, wenn nämlich nicht nur das Ob, sondern auch das Wann abzusehen 
		sei, mora mora also ...  
		
		(im
		
		Bahnhof) 
		  
		
		
		Gut, dass wir auf mögliche Alternativen vorbereitet sind. So lässt sich 
		der Atelierbesuch des über die Landesgrenzen bekannten 
		Fotografen 
		Pierrot Men in aller Ruhe genießen, ebenso wie die Siesta 
		in der komfortablen 
		Villa Sylvestre und das 
		schmackhafte Abendessen im 
		
		Restaurant Panda, einem Treffpunkt 
		vor allem französischstämmiger Expats.  
		
		Auch wenn 
		wir dem Gleichgewicht des Schreckens und der individuellen Aufrüstung 
		zur persönlichen Verteidigung skeptisch gegenüber stehen, Klaus’ 
		Elektroschocker wehrt eine zunächst harmlos anmutende, doch dann recht 
		aggressive Bettelkinderschar nachhaltig ab; beruhigt mithin das Gemüt.
		
		(die 6. 
		Etappe
		
		Antsirabe - Fianarantsoa auf google 
		maps)  
		
		
		(... und 
		von
		
		Travel Madacascar) 
		
		  
		  
		
		Samstag, 18. 
		Oktober 2014 
		
		
		Dann eben Plan B, … 
		
		… 
		als wir nach dem Früh-(im Wortsinne!!!)stück erfahren, dass der 
		fahrplanmäßige Zug statt um 7:00 Uhr frühestens gegen 11:00 Uhr abfahren 
		soll. Auf Grund der Verspätung erreichten wir die landschaftlich 
		reizvolle Gegend, den Regenwald, erst mit Einbruch der Dunkelheit – oder 
		später. Da wir keine Mausmakis sind, bevorzugen wir, Sehenswertes bei 
		Tageslicht in Augenschein zu nehmen. Auch Orte weiter im Süden haben 
		schöne Töchter!  
		
		
		Zwei Tage später erfahren wir, dass der FCE erst deutlich nach Mittag 
		ausgelaufen und am folgenden Morgen gegen 4:30 Uhr (mit dann 
		über achtstündiger Verspätung!) in Manakara eingetroffen ist … 
		
		(was wir im Hellen 
		
		möglicherweise verpasst hätten …) 
		  
		
		 Zu 
		diesem Zeitpunkt erholen wir uns bereits lange im Schlafe des Gerechten 
		von all dem Bemerkenswerten, das uns bereits vor der Abfahrt des Zuges 
		unter die Augen kommt: Nach Passieren der ersten Weinfelder – das 
		Gekelterte sei eher zum Sammeln denn zum Trinken geeignet, behaupten 
		spitze Zungen – halten wir bei einer „Wir-AG“. Die Kooperative stellt 
		Seile, Stricke, Handtaschen und Hüte aus Sisal her. Sieht alles sehr 
		bemüht aus, doch „Wer kauft den Kram?“, fragen wir uns. Die Antwort 
		lauert Tage später beim Einchecken in den Flieger nach Paris auf uns … 
		
		(Fotos 
		von der
		
		Kooperative) 
		  
		
		
		Nach weiteren Weingärten erklimmt die RN 7 dann wieder altbekannte 
		Höhen, um sich später in noch unbekannte Täler zu winden. In und über 
		ihnen liegen auf einer Fläche von Quadratkilometern mal  
		eine feine, mal eine starke Rauchschicht, welche in den Augen beißt. 
		Weder Köhler, auch wenn es ihrer in dieser Gegend (noch) zahlreiche 
		gibt, noch Ziegelbrenner, die ebenfalls stark vertreten sind, stecken 
		dahinter: Buschfeuer sind’s, welche bis dicht an die Fahrbahn treten und 
		einem das Messer in der Tasche aufgehen lassen. Den Ziegelbrennern fehlt 
		das Holz – sie sind auf Sägemehl, Reisstroh oder –spelzen angewiesen.
		 
		
		(Fotos 
		von den
		
		Türmen der Ziegelbrenner) 
		  
		
		
		Am späten Vormittag erreichen wir 
		
		Ambalavao. Die Provinzstadt liegt bereits in 
		einer der weiten Ebenen, deutlich tiefer als die Landschaft, in 
		der wir uns bisher aufgehalten haben. Der Auberge „Aux Bougainvillées“ 
		am Ortsrand angeschlossen ist eine Manufaktur, in welcher handgeschöpftes Papier (Papier 
		Antemoro) aus der Rinde des Havoastrauches 
		hergestellt wird. Trotz kurz bevorstehender Mittagspause erklären uns 
		die Ladies in aller Ruhe, mora mora eben, den Prozess. Das Produkt 
		erinnert stark an das in Luang Prabang geschöpfte Papier. 
		
		(Fotos
		
		dazu) 
		  
		
		
		In der nahe gelegenen Seidenfabrik erfahren wir, dass auch aus Kokons 
		der „wilden Seidenraupen“ Naturseide gewonnen wird; allerdings sind sie 
		nur als recht grobe Fäden zu verarbeiten und (er-)geben somit ein eher 
		raues Gewebe  – nix zum Knuddeln also. 
		  
		
		
		 Einen 
		erheblich knuddeligeren Eindruck erwecken da die Kattas im 
		kommunalen 
		Reservat ANJA, einen Steinwurf weit südlich der Stadt. Auch hier lassen 
		sich die Tiere nicht weiter stören, wahren allerdings gerade mit ihren 
		Jungen eine gewisse Distanz. Ihr drolliges Spiel entschädigt bereits 
		nach Minuten für potentiell entgangene Freuden im verspäteten Zug - Ihr 
		merkt, nach der Fahrt mit "The Lashio Mail" in Birma hält sich unsere Begeisterung 
		für "spektakuläre Zugfahrten" ein wenig in Grenzen, wir wollen 
		ja nicht unbedingt Paul Theroux nacheifern ... 
		
		(Fotos von
		
		den Kattas) 
		
		(und
		
		von Chamäleons, von Klaus Heimer) 
		
		(Reportage von Klaus Heimer
		
		über Chamäleons) 
		  
		
		
		Alles andere als drollig präsentiert sich der Wochenmarkt im Ort. 
		Secondhandkleidung wird an „richtigen Ständen“ verkauft. Anders bei den 
		Bäuerinnen, welche ihre Waren auf dem Erdboden ausbreiten. Für die 
		Standmiete reicht der Erlös der wenigen Feldfrüchte  
		wohl nicht. Mitunter hat es den Anschein als würde nur das angeboten, 
		was „zu Hause übrig geblieben ist“. 
		
		
		(Fotoeindrücke vom
		
		Wochenmarkt) 
		  
		
		
		Beim Spaziergang durch das Provinzstädtchen fallen kaum Müßiggänger auf. 
		Alle sind mit irgendetwas Produktivem beschäftigt, ob in den kleinen 
		Läden oder auf dem „städtischen“ Markt. Man grüßt, lächelt uns zu und 
		vor allem die Näherinnen freuen sich über unser Interesse an ihren alten 
		„Jones“ und „Singer“ und schnurren mit ihnen um die Wette ... 
		
		(Fotos 
		vom
		
		Stadtspaziergang) 
		  
		
		
		Mit der südlichsten Stadt im Betsileogebiet haben auch wir den 
		südlichsten Ort unserer Reise erreicht. Ab morgen schlagen wir die letzte 
		noch ausstehende Himmelsrichtung ein: ZURÜCK … 
		
		(auf 
		google maps die 7. Etappe
		
		Fianarantsoa - Ambalavao) 
		  
		  
		
		Sonntag, 19. 
		Oktober 2014 
		
		
		Nachtleben am Straßenrand … 
		
		… 
		in Ranomafana zu beobachten ist unser heutiges Ziel! Auf dem Weg dort 
		hin bietet sich zunächst ein Spaziergang durch die recht umfangreich sanierte 
		Oberstadt von Fianarantsoa an.  
		
		(unser 
		Weg dorthin auf google maps) 
		  
		
		
		 Die 
		Treppen oberhalb der Kathedrale hinaufsteigend begegnen wir zahlreichen 
		Kirchgängern im Sonntagsstaat. Wie so oft in Ländern, in denen die 
		Menschen ihre Hoffnung auf ein einigermaßen erträgliches Leben im 
		Diesseits aufgegeben haben, liefern sich Rattenfänger aller 
		weltanschaulichen Couleur ein durchaus Erfolg versprechendes Rennen - 
		weniger um die Seelen als um die spärlichen (oder auch reichlichen) 
		Finanzen ihrer Schäfchen, welche sie ideologisch ins Trockene bringen, 
		existenziell jedoch im Regen stehen lassen. Vergelt’s Gott oder wer auch 
		immer …  
		
		
		Zwischen den nett anzusehenden restaurierten Bauten in den sauberen
		
		(ganz anders als die der „Nouvelle Ville“ oder gar der Unterstadt) 
		Straßen hockt das Alltagsleben: Deutlich weniger betuchte Familien 
		verbringen ihren Sonntag neben den Säcken Holzkohle, die zu verkaufen 
		sie sich erhoffen.  
		
		(Fotos
		
		sonntäglicher "Widersprüche") 
		  
		
		.JPG)  
		
		
		Nach dem Abzweig nach 
		
		Ranomafana verdient die Straße wieder ihre 
		Bezeichnung. Leider begleiten uns Buschfeuer bis zu dem Städtchen in 
		einem der wenigsten erschlossenen, artenreichsten Primärwälder des 
		Landes. Vom kolonialen Glanz der Thermalstation ist einiges 
		abgeblättert. Ein struktureller Neuanstrich statt ein Übertünchen 
		etablierter Zustände wäre wünschenswert. Möglicherweise fördert der 
		Einfluss des Wissenschaftszentrums im 
		
		Nationalpark positive Veränderungen. 
		
		
		(Fotoeindrücke
		
		aus der Umgebung) 
		  
		
		Sehr positiv im und für den Ort macht sich die
		Auberge „Chez Gaspard“
		
		 aus, 
		eine kleine Oase, gleich um die Ecke vom prallen Leben …
		
		Mit Einbruch 
		der Dunkelheit lassen wir uns von Dimby einige Kilometer oberhalb des 
		Parkeingangs am Straßenrand absetzen, um das nächtliche Treiben am Rande 
		des Bergregenwaldes zu beobachten. Wir sind mal wieder nicht die 
		einzigen Voyeure, doch scheint es die Spezies, auf die es uns ankommt, 
		wenig zu stören. Nach gebührendem Warten zeigen sich die recht scheuen
		
		Mausmakis 
		(hier die Braunen M), welche wir zuvor nur gehört haben. Ohne Klaus' 
		Adleraugen und Josés Routine wären uns auch die in allen möglichen wie 
		unmöglichen Positionen schlafenden Chamäleons und die Baumschlange auf 
		Beutesuche entgangen. Nachdem wir so manche Seite des Bestimmungsbuches 
		"abgehakt" haben, kommt uns das Abendessen gerade recht, auch um den 
		ersten heftigen Regenschauer abzuwettern. Der abführenden Wirkung des "Rhum 
		arrangé" in dem kleinen Restau setzen wir rechtzeitig und mit vollem 
		Erfolg unsere mitgebrachte Universalmedizin entgegen, welche zudem noch 
		einen gleichmäßigen Schlaf fördert ...  
		
		(Die
		
		Nachtaufnahmen stammen von Klaus Heimer.) 
		
		
		  
		  
		
		Montag, 20. 
		Oktober 2014 
		
		
		Ihres Glückes Schmied … 
		
		… 
		sind sie möglicherweise, jene Familien, welche im Schweiße ihres 
		Angesichts Macheten, Harken, Hacken und vor allem Spaten schmieden. Fast 
		aus jedem „Hinterhof“ des kleinen Fleckens Ambamvaky klingen 
		Hammerschläge. Groß und Klein laufen am Straßenrand zusammen und möchten 
		uns „ihren Amboss“ zeigen – und was sich darum herum abspielt. Honi soit 
		… 
		
		
		 Fast 
		nur Jungs und junge Kerle, die entweder den Blasebalg bedienen, das 
		glühende Eisen aus dem Feuer holen oder es mit kräftigen Schlägen in die 
		gewünschte Form bringen. Keine zwanzig Minuten dauert es, bis ein 
		Schaufelblatt geschmiedet ist – unter unseren und den Augen der 
		Großfamilie. Selbstverständlich wird gehofft, dass von den Vazaha etwas 
		abfällt. Seifenstücke sind zwar nicht die ersehnte Währung, werden 
		jedoch akzeptiert. Einige der Kinder hätten sie bitter nötig. Doch hier 
		kommen Zweifel auf, ob die Dorfbewohner wirklich so arm sind (entspräche 
		so gar nicht dem Klischee des Schmiedes) wie sie aussehen oder nur so 
		tun. … qui mal y pense! 
		
		(Fotos 
		von den
		
		Schmieden) 
		  
		
		
		„Richtig Geld“ fließt ein paar Kilometer weiter in Tsiroanomandidy auf dem Viehmarkt, in 
		dessen Gefolge sich  
		auch ein „ganz normaler Wochenmarkt“ breit gemacht hat. Herbe Kerle 
		feilschen um Sauen und Zebus. Es wird anderen (Tieren) ins Maul 
		geschaut, an Ohren gezogen, in Höcker gekniffen, Hufe begutachtet, 
		Bewegungen beobachtet – und in kleinen Grüppchen gehandelt und 
		unverhohlen mit dem einen oder anderen dicken Bündel Scheine gewedelt. 
		Damit alles seine Ordnung hat (und wer auch immer seinen vielleicht 
		nicht immer verdienten Anteil bekommt) notieren fleißige Schreiber, 
		welche Ohrmarke mit dem, was dranhängt, wohin wechselt … 
		
		(bei den
		
		Zebus ...) 
		
		(und auf 
		dem
		
		Schweinemarkt) 
		  
		
		
		Einmal mehr genießen wir es, als Kleinstgruppe ungestört durch die Deals 
		zu wandeln, wenig bis nicht weiter beachtet und offensichtlich niemanden 
		ernsthaft störend. Selbst die Tabakverkäuferinnen nehmen keinerlei 
		Anstoß, dass ihnen unser fotografisches Interesse gilt und wir keineswegs 
		Konsumabsichten hegen. Im Gegenteil, Ihr Lächeln ist uns gewiss. 
		
		(Fotos 
		vom
		
		Wochenmarkt) 
		  
		
		
		Ein Lächeln legt sich auch auf unser Antlitz, als 
		wir uns nach reichlich Staub- und Buckelpiste auf der Terrasse des 
		
		Lac Hotels in 
		
		Sahambavy mit einem kühlen Bier entstauben. 
		Hier lassen wir den Rest des Tages gelassen auf uns zukommen, genießen 
		das Zebufilet in grüner Pfeffersoße und ganz besonders den Rhum arrangé 
		au gingembre, der keine Wünsche offen und uns nicht zu Gegenmitteln 
		greifen lässt.  
		
		
		(unsere 
		9. Etappe von
		
		Ramanofana -Sahambavy) 
		
		  
		
		Ein gewisses 
		Lächeln können wir uns auch am anderen Morgen nicht verkneifen, als wir 
		erfahren, dass "unser Zug nach Marakana" mit fast neunstündiger 
		Verspätung dort eingetroffen ist, mora mora ... 
		  
		  
		
		Dienstag, 21. 
		Oktober 2014 
		
		
		Der Zug ist pünktlich, … 
		
		
		 … 
		heute, als er auf unserem Weg zurück nach Fianarantsoa an einem 
		ungesicherten Bahnübergang vorüber rumpelt. Wir heulen ihm jedoch 
		keine Träne nach, winken vielmehr den Reisenden zu, welche ganz 
		entspannt aus den Fenstern schauen und bis jetzt noch alle Chancen 
		haben, den Dschungel im Hellen zu erleben. Und auch die Gäste im Lac 
		Hotel werden sich freuen, dass sie ihre Lunchpakete zu gegebener Zeit 
		im Zugabteil verzehren dürfen, statt am frühen Nachmittag im 
		Speisesaal … 
		
		(alle 
		Fotos vom
		
		FCE von Klaus Heimer) 
		  
		
		
		Zurück in Fiana besuchen wir das Betriebsgelände 
		von 
		
		Le Relais, einer privaten, gewinnorientierten 
		Organisation, welche mit sozialem Anspruch verschiedene Projekte 
		unterhält, Menschen damit Arbeit gibt und sie gleichzeitig in Bereichen 
		/ Berufen schult, in denen sie auch unabhängig vom derzeitigen 
		Arbeitgeber bessere Chancen auf eine Beschäftigung haben. 
		
		
		Ein Standbein ist das Sortieren, Verpacken und 
		Vertreiben von 
		
		Secondhandkleidung, die  
		vornehmlich von einer Partnerorganisation in Frankreich geliefert wird. 
		Unsere Nackenhaare legen sich wieder, als wir erfahren, dass die relativ 
		kleine Textilindustrie Madagaskars zu Preisen produziert, die sich nur 
		die allerwenigsten Menschen leisten können. Textilien aus zweiter Hand 
		dagegen seien auch für „die ganz armen auf dem Lande“ erschwinglich. 
		Händler und / oder Gemeinden können benötigte Kleidungsstücke anfordern 
		– und bekommen einen Ballen nur mit Jeans, T-Shirts oder auch BHs aller 
		erdenklicher Körbchengrößen geliefert …                     
		
		(Foto oben von Klaus) 
		  
		
		
		
		 Ein 
		weiteres Projekt unter demselben Dach ist das Wiederauflebenlassen der 
		lokalen Automobilproduktion (sic!). Erinnert alles ein wenig an den 
		Bootsbau in einer Kunststoffschmiede: Der 
		
		Karenjy wird in Einzelarbeit von Hand 
		gefertigt. Hier läuft kein Band und kein Roboter setzt die Bohrlöcher. 
		Siebzig überwiegend qualifizierten Menschen sichert 
		
		SOATO Arbeit und Brot. Voller Stolz wird auf 
		das Papamobil hingewiesen, in welchem JP II 1989 durchs Volk kutschiert 
		wurde. 
		
		
		(sämtliche
		
		Fotos aus der Kunststoffschmiede von 
		Klaus Heimer) 
		
		(Reportage 
		zum Karenjy von Klaus Heimer) 
		  
		
		
		In der Werkstatt in Fiana möchten wir zuschauen, 
		wie 
		
		ADES denn ihre  
		Energiesparöfen herstellt und damit die Geldbeutel der Nutzer als auch 
		einen Teil der (noch) vorhandenen Wälder schont. Wir werden mit viel 
		Zeit und hervorragender Kommentierung durch die Produktion geführt – 
		durchaus beeindruckend. Wie viele Öfen welcher Kapazität verkauft und 
		kontinuierlich genutzt werden müssen, um die Klafter Holz, die fürs 
		Brennen der Lehmgutkörper vonnöten sind, wieder „einzuspielen“ kann man 
		uns allerdings nicht sagen. Nachhaltigkeitsberechnungen könnten für 
		(böse) Überraschungen trotz bester Absichten sorgen … 
		
		(ausführliche 
		Dokumentation bester Absichten) 
		  
		
		... 
		und auf der (Rück-)Fahrt nach Norden brennen einmal mehr die Wälder. So 
		viele Tropfen auf zu viele heiße Steine, Respekt vor all den 
		Engagierten, welche die Brocken nicht einfach hinschmeißen!!! 
		
		In 
		dem ausgesprochen lebhaften Städtchen 
		
		Ambositra finden wir in einem 
		Bungalow des Motels Violetta Zeit und Ruhe zum Verschnaufen. Der 
		Eindruck, und schlimmer noch die Folgen, dass in diesem Land mit dem 
		eigenen Hintern (oder dem von anderen) immer wieder eingerissen wird, 
		was die Hände mit voller Überzeugung und in bester Absicht aufbauen, 
		lässt 
		Sisypos als glücklichen Menschen 
		erscheinen ... 
		
		
		(die 10. Etappe
		
		Sahambavy - Ambositra auf google maps) 
		  
		  
		
		Mittwoch, 22. Oktober 2014 
		
		
		Gut Holz … 
		
		… 
		will gut bearbeitet sein. Nach morgendlichem Spaziergang durch das 
		wuselige
		 Städtchen, 
		Buschtaxistation an einer wichtigen Straßenkreuzung und Marktflecken für 
		die Umgebung, schlendern wir durch die (noch) wenig frequentierte 
		Tourimeile mit ihren zahlreichen, vielfach noch geschlossenen, 
		Andenkenläden. Vornehmlich aus Edelhölzern gefertigtes Kunsthandwerk 
		wird angeboten. Intarsienarbeiten und Schnitzereien stammen aus einigen 
		nahe gelegenen Werkstätten oder aus vor der Stadt gelegenen Ateliers. 
		
		(Fotos 
		aus
		
		den Straßen) 
		  
		
		
		Einem Intarsienschneider schauen wir über die Schulter als er mit seiner 
		schlichten, doch funktionalen Laubsäge Figuren nach einer Vorlage aus 
		„Tim und Struppi auf dem Mond“ aussägt. Drei Tage meint er, dann sei das 
		„Deckblatt“ fertig. 
		
		
		In der Werkstatt „Jean & Frères“, etwas außerhalb des Ortes, arbeiten 
		vorwiegend Angehörige der 
		
		Zafimaniry an „ästhetisch 
		anspruchsvolleren“ Bildern – und schnitzen aus Palisander und Rosenholz 
		Heiligenfiguren. Maria ist besonders gefragt – schließlich benötigen die 
		Kirchen immer mal wieder Nachschub, auch wenn Rosenholz besonders 
		geschützt und mit einem Exportverbot belegt ist. Ob mehr oder minder 
		kunstvoll bearbeitet oder, bevorzugt, im Rohzustand, Edelhölzer werden 
		angeblich in beträchtlichem Umfang nach China geschmuggelt – man bette 
		sich dort gern auf Rosen(-holzmöbel). Wer dabei wohl verdient??? 
		
		(Fotos 
		von
		
		Hölzernem) 
		  
		
		
		Fast bis Antsirabe führt der Weg zurück dann wieder durch kunstvoll 
		angelegte Reisterrassen. Auf unserer bereits während der Hinfahrt 
		geschätzten Insel der Ruhe stranden wir gerne vor unserem letzten Tag in 
		Madagaskar. 
		  
		  
		
		Donnerstag, 23. 
		Oktober 2014 
		
		
		Den letzten Tag … 
		
		… 
		im Lande beginnen wir mit einem Spaziergang durch die Markthallen, 
		nehmen all die mittlerweile bekannten (und einige neue) Gerüche wahr, 
		erkennen all die Obstsorten  
		und Feldfrüchte wieder, die uns Klaus bis dato „vorgestellt“ hat, 
		erinnern jedoch nicht mehr die Namen und fühlen uns unter den 
		zahlreichen Einheimischen, die für ihren kleinen Haushalt, ihr 
		Restaurant oder ihre Hotelküche nach Frischwaren schauen, in etwa so 
		exotisch, wie das gesamte Szenario auf uns wirkt. Lastenträger zischen 
		nicht, sondern bitten uns mit einem höflichen „Scusé M’sieu!“ aus dem 
		Weg, HändlerInnen schauen uns unbeteiligt nach oder freundlich an, gewähren unaufgefordert Nachhilfe im Benennen ihrer Waren und 
		demonstrieren höchst anschaulich, dass die von Klaus erklärte Maßeinheit von 
		dreieinhalb mit Reis gefüllten Kondesmilchdosen ziemlich genau ein Kilo 
		ergeben. Angenehme, unaufgeregte, entspannte Alltagsstimmung, die uns 
		gelassen die Rückfahrt in die Hauptstadt antreten lässt. 
		
		
		(reichlich Fotos
		
		vom Markt) 
		  
		
		
		 Auf 
		halber Strecke werden wir zum ersten und einzigen Mal von Gendarmen zur 
		Seite gewunken: Technische Kontrolle, vorgeblich, bei der Dimby 
		sämtliche Papiere vorzeigen muss und ein schmieriger Uniformierter ums 
		Fahrzeug streicht, unsere Pässe sehen möchte und offensichtlich nach 
		Scheinchen lechzt. Kriegt er nicht. Wir dürfen dennoch unbehelligt weiterfahren. „Offensichtlicher Irrtum“ vermutet Klaus. Na dann 
		- verdichtet sich unser Eindruck, dass das kleptokratische Bewusstsein 
		auch das Sein des letzten kleinen Verwaltungsangestellten oder 
		Ordnungshüters nachhaltig bestimmt und jedes noch so kleine Arschloch 
		(im Staatsdienst oder mit geschmierten Kontakten zu Staatsbediensteten) 
		selbst ehrbaren Menschen das Leben zur Hölle machen kann ... 
		
		
		Nach dem Ziehen der Bordkarten am Automaten im Flughafen – anders als auf dem Hinflug 
		lässt uns der Rechner nun bis Berlin nebeneinander sitzen – und einer 
		kleinen Mahlzeit fernab jeden Gehassels, verabschieden wir uns von Dimby und Klaus, 
		zwei höchst verlässlichen Begleitern, körperlich gesund, leicht 
		übermüdet und innerlich ziemlich zerrissen ob der so 
		widersprüchlichen Beobachtungen und Begegnungen - aber wir wollten ja 
		auch keine ruhigen Ferien in der Schweiz verbringen ... 
		
		
		Der Rückflug mit Aussicht auf mentale Erholung in „unserer“ Hauptstadt 
		verläuft so unspektakulär wie der Hinflug … 
		  
		  
		
		
		Madagaskar ist kein Land, in dem wir leben möchten, auch keines, in dem 
		wir entspannt einen Erholungsurlaub verbringen könnten (so wenig wie in 
		der Dom Rep ...). Wir waren  
		auf eine Studienreise vorbereitet - und es war eine, mit Begegnungen, 
		Beobachtungen und Erfahrungen, welche für mehrere Reisen reichten! Unser 
		Reiseleiter hat so manchen Vorhang weggezogen und uns unter so manches 
		Röckchen schauen lassen, uns auf vieles mental vorbereitet, uns vor 
		nackten Tatsachen oder bitteren Wahrheiten allerdings nicht verschont, 
		doch mit ausführlichen Erklärungen und dem Aufzeigen von Zusammenhängen 
		immer wieder aufgefangen, spätestens beim Rhum Arrangé - Herzlichen Dank 
		auch, Klaus! 
		
		Wir 
		haben einmal mehr erfahren, wie saugut es uns mit all unseren 
		Luxusprobleme geht und wie teuflisch froh wir sein können, dort geboren worden zu 
		sein, wo wir geboren wurden ... 
		
		
		(interessante Doku: 
		https://we.tl/NNettZJuok) 
		
		  
		  
		
		In diesem Sinne 
		bis demnächst 
		 
		panther & 
		co 
  
		   |