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    	... in Myanmar (Birma) 
		
		                         
		  ပြည်ထောင်စု 
		သမ္မတ မြန်မာနိုင်ငံတော် 
		
		
		Glossar 
		
		Diese Seite wird 
		seit dem 09.10.2016 nicht mehr aktualisiert ... 
		
		  
    	
		
		Sollen wir oder sollten wir besser nicht???  
		
		
		Seekirchener Kreise, die in den Neunzigern das Land bereisten, 
		haben uns bereits in Patagonien überzeugend vorgeschwärmt, dass Birma „… 
		das Land ist für Euch und Eure Art des Reisens!“ Damit war der Floh 
		im Ohr aufgeschreckt.  
		
		Die, 
		nun ja, nicht ersten 
		„demokratischen Wahlen“ im Lande und 
		die für uns unwägbaren innenpolitischen Folgen lenkten unseren Weg 
		zunächst nach Laos und Kambodscha – im vergangenen Jahr. All die 
		Menschen, die wir während unserer  Reise dort getroffen haben und 
		die „gerade aus Myanmar“ kamen oder „Jahre zuvor vor
		  
		Ort gewesen waren“, zeigten sich begeistert und rieten uns, so bald wie 
		möglich dort hin zu fahren, bevor „es wird wie Vietnam“ …  
		
		Grundsätzliches gab es zu 
		diesem Zeitpunkt für uns nicht mehr zu entscheiden: Die im 
		Lonely Planet (und nicht nur dort)
		
		
		
		formulierten Überlegungen 
		hatten wir bereits durch dekliniert, inhaltlich übereinstimmende 
		Aussagen von Kubanern, Vietnamesen, Libyern und von all denen, die zwar 
		nicht in 
		
		forma, doch de facto in totalitären oder 
		in Systemen leben, die ihr Verhältnis zu den Menschenrechten nach 
		Belieben ökonomischen oder "Sicherheits"interessen unterordnen - Wem 
		untersteht noch mal 
		
		Guantanamo? - im Ohr: „If you don’t 
		come to our country, you cannot help us ...  
		Tell your people what you see, how we live and how we do!“  
		
		Werden 
		wir, versprochen … 
		
		… 
		auch wenn uns das nicht allzu einfach gemacht werden dürfte – zeitnahe 
		Informationen sind ob des eher eingeschränkten Internetzugangs nicht 
		unbedingt gewährleistet und in wie fern das innenpolitische Klima 
		bereits öffentlich kontrollierte Offenheit jenseits
		zeitgenössischer politischer Kosmetik 
		hinter vorgehaltener Hand zulässt, warten wir mal ab. Ab Anfang Dezember 
		erfahrt Ihr mehr, hoffentlich … 
		
		Werft zur 
		Einstimmung schon mal einen Blick ins Archiv der
		
		Süddeutschen und 
		- fast zwanzig Jahre älter - auf eine 
		SPIEGELreportage von Tiziano Terzani 
		... 
		 
		
		
		
		 Wir 
		wollen am letzten Tag im November ohne witterungsbedingte oder sonstige 
		Widrigkeiten stressarm nach Bangkok gelangen, um nach einer 
		Übernachtung in Flughafennähe am 02.12. in Yangon den Einreisestempel 
		einzufangen, dem Jetlag ein Schnippchen zu schlagen und uns nicht all zu 
		sehr daneben zu benehmen. Und wir schaffen das, wir sind ja noch jung 
		... 
		
		  
		
		(Aktuelles aus dem
		
		
		
		World Fact Book).jpg)  
		
		(Was
		
		das AA zu unserer Reise meint ...) 
		
		(... und die
		
		Reisemedizin empfiehlt) 
		
		(tourism 
		watch) 
		
		(bewaffnete 
		Konflikte im Land) 
		
		(im Rück-SPIEGEL: Was 
		sich wie
		
		verändert ...) 
		
		(amnesty 
		international zur Situation ...) 
		
		(... und
		
		International Crisis Group) 
		
		(Reporter 
		ohne Grenzen) 
		
		("Lass 
		uns die Reise beginnen") 
		
		(wikipedia zu
		
		Myanmar) 
		
		(NZZ 
		Reportage) 
		
		(tourism 
		watch Juni 2015) 
		
		(Literatur
		
		zum Einlesen) 
		
      
		
      
		
		  
		
		War leider nix ...
		 
		
		mit Anfang Dezember: 
		Zwar äußern sich die Einheimischen, mit denen wir intensiver ins 
		Gespräch kommen, auch in der Öffentlichkeit durchaus kritisch über Gott, 
		die Welt und vor allem ihre alten wie neuen "Great Leaders", doch hält 
		die digitale Kommunikationstechnik nicht ganz Schritt. E-Mails ohne 
		großen Anhang lassen sich abrufen und verschicken, ohne dass Willi die 
		Barthaare deutlich länger werden. Heruntergebrochene Bilder über picasa 
		hoch zu laden oder gar auf den Server zu gelangen, erfordern hingegen ein 
		Quantum an Geduld, das er vermutlich erst als Asche aufbringen dürfte. 
		Wie mit dem Lieben Gott 
		hat er halt auch mit Buddhismus wenig am Hut ... 
		
		  
		
		(unsere Reiseroute vom 2. bis 28. Dezember -
		
		erste Etappe) 
		
		  
		
		  
		
		
		
		Yangon ... 
		
		
		hat mit uns ein ähnliches Problem wie seinerzeit Brandenburg a. d. Havel: Es 
		müssen Jahrzehnte vergehen, bevor sich der Ort vom Stadtbild her einen 
		Platz in
		 unserem 
		Herzen erobern kann. Dem Morbiden wohnt eben nicht per se der Charme 
		inne, welcher beim Anblick bröckelnder Fassaden, Schimmel befallenen 
		Mauerwerks, schiefer Wände oder architektonischer Ensembles, die mal 
		bessere Zeiten gesehen haben, venezianische Beglückung oder, wie beim 
		Schlendern durch die Altstadt Havannas, hoffnungsschwangere Seufzer 
		auslöst. 
		
		Ob 
		leere Fensterhöhlen, morsches Dachgebälk oder abgeranzte Aufgänge dem  
		über Jahre hinweg surreal existierenden realen Sozialismus oder der 
		„Un-splendid Isolation“ des Militärregimes anzulasten sind, sei dahin 
		gestellt. Im Laufe der 
		
		 Zeit hat chinesisches Kapital nach dem Coca Cola Deal – alles andere 
		als Ping Pong mäßig (es gab und gibt Matchbälle nur für den großen 
		Nachbarn) – Baulücken geschlossen, fünfstöckige Wohn- und 
		Geschäftshäuser mit verspiegelten Glasfronten in den Straßenzügen 
		erstellt und den Handel (gerade auch mit Waren, die dem Boykott 
		unterliegen) fest in die Hand genommen. 
		
		Die 
		Beschaffenheit der Gehwege wertet Spaziergänge zu Geländetouren auf, der 
		Fahrbahnbelag erinnert an die Phase, da unsereiner den "Aufschwung Ost" vornehmlich über die Abzüge des Solizuschlags wahrgenommen hat.  
		
		
		Weil die Geschäftsräume klein und die Werkstätten eng sind, spielt sich 
		ein
		 großer 
		Teil des Berufslebens wie des Gewerbes auf öffentlichem Straßenland ab: 
		„Damespieler“ zocken auf dem Gehweg neben einem Grobmechaniker, der 
		Zylinderkopfdichtungen nach Schablone ausschneidet, und den Jungs, die 
		alle möglichen gebrauchten Gewindestangen im Petroleumbad reinigen. 
		Private öffentliche Telefonzellen bestehen aus Kunststoffsitzmöbeln, 
		welche um einen winzigen Tisch gruppiert stehen, der vier, fünf 
		klassische Telefone (Schnurverbindung) trägt. Wer hier fernmündlich 
		kommuniziert, erzählt alles öffentlich – und erfährt vieles …  
		
		
		Verhungern oder Verdursten sind in unserem Viertel ob der zahlreichen 
		privaten  
		Essensstände (Muttern bereitet vor aller Augen zu – und kocht 
		selbst, wie bei Muttern eben) schlichtweg unmöglich. Ein spilleriges 
		Männchen, das besser sein eigener Kunde wäre, stellt die richtige 
		Mischung Trockenmilch her und der Dealer für 
		
		Betelnüsse sorgt für die 
		nötige Dosis in der gewünschten Geschmacksrichtung. Ihr ahnt, die 
		Menschen hier sind bereits tief in unserem Herzen angekommen ... 
		
		
		Sie nehmen uns als Fremde wahr, nicht mehr und 
		nicht weniger. Einige, des 
		
		Englischen mächtig, knüpfen freundlich ein 
		Gespräch an – aus menschlichem 
		
		 Interesse, 
		nicht des business wegen (was sollen wir schon mit Gewindestangen …). 
		Aufdringlich sind weder die Ansichtskartenverkäufe-rinnen vor der 
		Sule Pagode 
		noch diejenigen, welche Blumengebinde für den Buddha an die Frau 
		bringen wollen; nicht einmal die illegalen Geldwechsler nerven 
		ernsthaft. 
		 
		
		
		Situationen, in denen unsere Hände zum „Geldfach“ in der Hose zucken 
		oder in denen wir uns Uniformen herbei wünschten, bleiben uns 
		bis dato erspart – und daran muss sich auch nichts wirklich ändern. Übrigens: In 
		der Stadt nehmen wir so gut wie kein Militär und nur sehr wenige 
		Polizeikräfte wahr. Private Wachdienste hingegen sind nicht nur vor 
		Banken gefragt ... 
		
		
		(weitere 
		
		Infos zu  
		
		
		Yangon) 
		
		
		(Fotos zum 
		ersten Eindruck 
		...) 
		
		
		(... und 
		bei der 
		Arbeit) 
		  
		  
		
		Auf 
		der Ringbahn …  
		
		
		einmal um die Hauptstadt – der Menschen, nicht der Landschaft wegen. 
		Hier ist allein der Weg das Ziel!  
		
		Vom 
		aus der Distanz arg pompös wirkenden Hauptbahnhof, der bereits vor dem  
		Betreten auf die Größe seiner maroden Bausubstanz zusammen schrumpft, fährt der 
		„Circle Train“ einmal mit der Kirche ums Dorf. Hilfreiche, des 
		Englischen nicht mächtige Finger weisen uns den Weg zu „plattform 75“, 
		wo ein netter Fahrkartenverkäufer uns an der Nasenspitze ansieht, was 
		wir Langnasen möchten. Die Fahrkarte, von Hand gemalt, wäre in Preußen 
		nicht akkurater ausgestellt worden. Unentgeltlich gibt’s den 
		gestikulierten Hinweis auf den richtigen Zug (wir sind auch in diesem Land 
		schlichtweg Analphabeten) und das „angemessene Abteil“ zum Einsteigen.  
		 
		
		Die 
		Rüttelbank im letzten Waggon ist dem Zugabfertiger vorbehalten – und uns 
		– und wird, kaum dass uns ein privilegierter Einheimischer seinen 
		Fensterplatz angeboten hat, mit einer Schnur deutlich wahrnehmbar als 
		Dienstabteil abgegrenzt. 
		
		
		 Mit 
		uns in der Holzklasse sitzen all die Einheimischen, welche sich kein Taxi 
		und auch keinen Bus in die entlegene Peripherie der Großstadt leisten 
		können / wollen – oder die Großvolumiges zu transportieren haben, das 
		einen Container erforderte. Gemeint sind nicht die Gemüsekörbe oder 
		Polentaschen, die auf Köpfen balanciert in den Wagen wandern. In 
		riesigen Säcken finden Kubikmeter an PET-Flaschen den Weg in den 
		Mittelgang, um, wo immer auch sortiert, wieder dem 
		Getränke-vermarktungskreislauf zugeführt zu werden. Außer lebenden 
		Tieren in sichtbarer Größe wird alles befördert. 
		
		Auf 
		der langen Bank sitzen Menschen aller Alters-, Gewichts- und sonstiger 
		Klassen. Laptoptaschen sind zuhauf, Guccitäschchen eher weniger 
		vertreten. Über den jeweiligen Inhalt möchten wir nicht weiter 
		spekulieren … 
		
		
		Damit niemand "on the railroad" darben muss, pendeln Versorger aller 
		Couleur durch  
		den Zug. Betelnussverkäufer bereiten ihre Droge je nach gewünschter 
		Geschmacksrichtung zu – dass die Rotze immer und überall rote Flecken 
		hinterlässt, was soll’s … Auch Handfestes wie frische Eier, Avocados, 
		selbst gemachtes Eis am Stiel, abgepackte Chips, selbst Gebackenes, 
		Nüsse, Obst, Trinkwasser etc. werden gerne gereicht. 
		
		
		Ausgesprochen angenehm wirken die Umgangsformen: Nicht nur für den Mönch 
		(zu gegebener Zeit später mehr über ihn und seine KollegInnen ...), auch für die ältere, gebückt gehende Frau 
		oder den schwer beladenen jüngeren Mann rückt mensch zusammen. Jung und 
		Alt wird beim Ein- wie beim Aussteigen die Hand gereicht. Und ob der 
		kurzen Haltezeiten hilft jeder jedem – ob schwer, ob sperrig, ob 
		zerbrechlich, mitgeführtes Gepäck wird aus dem Wagen gereicht oder 
		aufgenommen. Hier hat nix Wichtiges eine Chance liegen zu bleiben! 
		
		Und 
		wieder am Hauptbahnhof angekommen achtet nicht nur der Zugbegleiter darauf, 
		dass wir aussteigen – und auf dem Bahnsteig in die richtige Richtung 
		laufen …  
		
		
		(Fotos zur 
		Ringbahn) 
		
		  
		  
		
		
		Statt Abenteuer … 
		
		auf 
		dem Schwarzmarkt risikoarmer Event auf der Bank: Bereits vor dem 
		Gebäude mustern uns drei uniformierte, bewaffnete Cerberusse. Der mit den 
		meisten Pickeln auf der Schulter geleitet uns zu einer Sitzgruppe und 
		gibt uns zu verstehen, dass „bank closed“ ist – dabei wimmelt es von 
		Kunden im Schalterraum. Das freundliche Lächeln auf dem Antlitz gleich 
		zweier holder Maiden braucht schon keiner Worte mehr, um aufzuklären: 
		Die Wechselstube öffnet erst später. Die beiden vermitteln uns das 
		Gefühl, dass sich Bank in einer halben Stunde auf uns ganz persönlich - 
		und weniger auf unsere Devisen - freut. 
		
		
		 Wir 
		begeben uns also zunächst in die Obhut eines ernst zu nehmenden 
		Morgen„kaffes“ ins "Tokyo Donut" – hier schafft Willi es auch ins 
		Internet, doch das ist ein anderes Drama ...   
		
		
		Die Bankhüter zeigen sich sichtlich bemüht, uns die Rückkehr zum 
		"Change" so angenehm wie möglich zu gestalten. Einer geleitet uns zu den Geldwechslern in der ersten Etage: Warteraum wie in der AOK für privat 
		Versicherte, doch mit nobler Auslegware und gepolsterten Sitzreihen 
		ausgestattet, acht unbesetzte Schalter (siehe Deutsche Post). Einer, der 
		„Foreign Exchange Desk“, wartet mit drei hübschen, adrett kostümierten 
		jungen Damen auf, neben denen zwei uniformierte Gouvernanten 
		drachenartig alle Schätze dieser Welt zu hüten scheinen. In Dreilinden wären 
		letztere ohne weiteres als Sächsinnen durchgegangen, gäbe es da nicht 
		die uni sono freundliche Begrüßung und die wohl formulierte Frage, wie frau uns denn helfen 
		(sic!) 
		könne. 
		
		
		Barbara blättert 500 € in großen Scheinen auf den Tresen, erhält gegen 
		ihren 
		Pass einen gestempelten Vordruck, auf dem sie sich erklären darf und 
		sieht, wie die drei Hübschen ihr beim Schreiben zuschauen, während die 
		Drachinnen Schein für Schein genauestens inspizieren. Die ihnen 
		vorliegende Musterkopie 
		in schwarzweiß eignet sich eher nicht für Farbabgleichungen. Dafür 
		wandern Fingerkuppen über die Ränder und Ecken der Hunnies, suchen 
		Risse oder versteckte Falten und geben sich erst zufrieden, als die 
		Karatzahl jedes einzelnen Exemplars der Deutschen Bundesbank exakt 
		bestimmt ist. 
		
		Nun 
		darf Barbara sich setzen – ihr Pass ist an der Reihe. Alle fünf 
		(Unter-)Beschäftigte blättern sich von Stempelabdruck zu Stempelabdruck und 
		sobald ihnen das weltweite Umherschweifen der Besitzerin geläufig genug ist, 
		erscheint ein kräftiger Mann mit einem knapp Ziegelstein großen Packen 
		Scheine:
		 Die 
		werden ihr freundlich lächelnd überreicht – mit Plastiktüte und dem 
		Hinweis, der Geldzählmaschine die Mühe zu überlassen, die 
		sie gerade auf sich nehmen wollte. Eine der entzückenden 
		„Drachenbeschwörerinnen“, Tschep, begleitet uns in den Schalterraum, 
		auf dessen Tresen und Fußboden jede Menge „Ziegelsteine“ auf Paletten 
		gestapelt vor den Countern lagern. Hier warten Kubikmeter an 
		Kyatscheinen aufs Gezähltwerden. Barbaras Stapel nimmt sich dagegen 
		mehr als popelig aus ... 
		
		
		Dennoch füttert ein Uniformierter damit die Maschine – und die irrt sich 
		nicht. Noch bevor das Papier in die Tüte wandert, gestattet mir Tschep 
		ein paar Aufnahmen von den offiziell laufenden Transaktionen – und 
		äußert mit hoffnungsvoll verklärtem Blick, dass dereinst Geldgeschäfte 
		auch in Myanmar zumindest via Plastik zu bewerkstelligen sind - die 
		Reinkarnation der Scheine in veränderter Hülle. Sie wünscht uns eine 
		wundervolle Reise und freut sich auf unseren nächsten Besuch – auch 
		persönlich. Wir werden ihn zu schätzen wissen, ohne das Zählen zu 
		verlernen … 
		
		
		
		(pecunia 
		non olet) 
		
		(aktueller 
		Umtasuchkurs) 
		  
		  
		
		
		With Music on the Bus …  
		
		
		rollen wir gemächlich vom Terminal – nach einer gut vierzigminütigen 
		Fahrt im Taxi, bei der wir einmal mehr erfahren dürfen, warum wir 
		Westler bei Dunkelheit aufs Autofahren in asiatischen Städten verzichten 
		sollen: Die Straßen erinnern an manche Verkehrswege der neuen Länder, 
		als letztere noch ganz neu waren.  
		Außerdem bewegen sich gegen 5:00 Uhr in der Früh bereits Himmel und 
		Menschen recht unorthodox auf wichtigen Straßen. Und über den Umfang der 
		Beleuchtung ihrer Fahrzeuge entscheiden die jeweiligen Chauffeure selbst 
		… 
		
		Der 
		unsere bewegt nicht zum ersten Mal Touristen zum Busbahnhof am 
		Stadtrand und weiß, dass die Kraft in der Ruhe liegt und der Weg allein 
		nicht immer das Ziel ist. 
		
		
		Dort geht es zu wie in einem Ameisenhaufen, in dem wir ohne kundige 
		Unterstützung den Standort unseres Liners wohl erst nach dessen 
		Abfahrt gefunden hätten, obwohl wir mehr als preußisch pünktlich zur 
		Stelle sind. 
		
		
		Um das Wohl der Fahrgäste bemüht sich bereits zu 
		früher Stunde eine Armada an fliegenden wie sitzenden Händlern, welche 
		einem den Tagesbeginn mit Speisen und Getränken aller Art zu versüßen 
		suchen. Mit DIN A 4 großen Farbkopien verehrter Lamas, des Staubes 
		wegen laminiert, in der einen und doppelt so großen Porträts von 
		
		
		Aung San Sun Kyi 
		und 
		ihrem Vater in der anderen, drängt sich die Bilderabteilung zwischen 
		den Fahrzeugen und drückt ihre Sympathie für die „Neue Politik“ aus. 
		
		(Aktuelles zur
		
		"Lady", ...) 
		
		(... ihre Dankesrede 
		in Oslo 2012)  
		
		(... und die
		
		Haltung der Friedensnobelpreisträgerin zu den 
		Rohingyas ...) 
		
		  
		
		
		Eltern aus Prenzlauer Berg dürften die Heiligenbilder angesichts des 
		Reifen-profils der Busse kaum beruhigen. Bar jeglichen ökologischen 
		Dünkels baut ein Obstverkäufer im Auspuffqualm aus seinen polierten 
		Red Apples aus China eine Tetrispyramide. Neben den üblichen fettgetränkten 
		Delikatessen zum Frühstück verbreiten die Zeitungsjungs geistiges 
		Futter. Dreist bauen sich Mönchleins vor dem Einstieg des Busses auf, um 
		zu ihren Scherflein zu kommen – Geld oder keinen Segen. Das Gros der 
		Beute wird also auch hier nicht auf der Pirsch, sondern vom Ansitz aus erlegt (ob 
		mit Anstand?) … 
		
		
		Nachdem Getreidesäcke und allerlei Krämerwaren verladen sind, finden 
		auch unsere Rucksäcke Platz im Gepäckraum. Anders als in Laos erstehen 
		sich 
		nach Verlassen des Busbahnhofs keine Rumhänger einen Gangplatz für lau. 
		
		
		Durch eine weite Ebene entlang zahlreicher 
		Fischteiche zieht sich die vollgestopfte Landstraße. Erst nach gut 
		zweieinhalb Stunden erreichen wir die Hügelkette jenseits des 
		Sittoung. 
		Nachdem wir die Reisfelder und den Wasserspinat verlassen haben, treffen wir auf Gemüse und Obstbäume in
		 den 
		Hügeln und nach gut fünf Stunden in der Pilgermetropole 
		Kinpun ein.  
		
		
		Der Ort am Fuße der 
		Kyaikhtiyo Pagode 
		ist zwar deutlich kleiner als Lourdes oder Fatima, 
		weist jedoch sämtliche wallfahrtstechnisch wichtigen Merkmale auf: 
		Hotels für besser Betuchte wie unser zwei, Absteigen für jene, die mühselig 
		sind und 
		beladen, eine endlose Gasse, in der sich Futterstation an selbige 
		reiht, Tante Emma Lädchen, welche alle nur erdenklichen Fertig- und 
		Halbfertiggerichte sowie sämtlichen weiteren Wallfahrerbedarf feil 
		bieten, Heiligenbildchen- und  
		Votivgabenverkäufer sich an ihre Konkurrenten lehnen und Andenkenetablissements, in denen es nichts gibt, was es nicht gibt. Die 
		ersten 
		fünfhundert Meter des Pilgerweges sind nicht nur verkehrsberuhigt, über 
		ihm liegt trotz der Menschenscharen eine ausgesprochen friedliche, gelassene Atmosphäre, die selbst durch das entfernte Hupen der 
		zahlreichen ankommenden oder abfahrenden Busse nicht gestört wird. 
		Einzig der Propagandawagen der Mönche, aus dessen leistungsstarken 
		Lautsprechern lautes Stimmengeplärr statt zu erwartenden meditativen 
		Singsangs erschallt, sorgt für Ungemach – Fundamentalisten unter den Buddhisten oder nur Geldeintreiber der Aktion "Unser Buddha 
		soll schöner werden"? 
		
		
		(Fotos von 
		der Drosselgass) 
		  
		  
		
		
		Sagt Buddha, dass wir kommen …  
		
		
		...
		allerdings nicht zu Fuß den Berg hinauf, sondern im Truck, den wir an 
		der Pilgerverladestation artgerecht über eine Rampe betreten. Zehner 
		Vierkanthölzer 
		 (nicht 
		gefast) bilden die Sitzreihen für 40 bis 50 Wallfahrer – in Fatima 
		leiden die Knie, hier die Backen. Doch besser schlecht gefahren werden 
		als selbst unter Mühen gut bergan zu pilgern. 
		
		
		Kaum haben wir unsere nicht nummerierten Plätze in der vorletzten 
		(hart) und letzten (Kante der Ladeklappe, härter) Reihe eingenommen, 
		geben zwei gelüftete Sonnenbrillen zwei ungeliftete Gesichter frei, die 
		wir aus Berlin kennen. Mitunter ist die Welt doch klein … 
		
		Die 
		Fahrt im Kleinlaster zur Bergstation verläuft nicht nur rasant, sondern 
		mindestens so halsbrecherisch und Gesäß verachtend holperig wie in der 
		einschlägigen Literatur verbreitet. Gut, dass Willi nicht wegen eines 
		Bandscheibenvorfalls pensioniert worden ist … Ob der kurvenreichen 
		Buckelpiste und dem unter diesen Bedingungen nur unzureichenden 
		Gleichgewichtssinn, können wir mit Fotos vom „dschungelartigen Bergwald“ 
		leider nicht dienen. 
		
		
		 Nach 
		einem Kassenstopp an der Mittelstation, an der nicht nur das 
		Beförderungsentgelt verlangt, sondern von den Gläubigen auch eine 
		Spende erwartet wird – ich glaub’ nix, also geb’ ich nix – fährt’s noch 
		steiler und haarnadel-kurviger bergan. Die letzten Höhenmeter bis zur 
		Endstation brettert der Lkw über eine Lehmpiste. 
		
		Wir 
		verlassen das Gefährt über eine verchromte Gangway und finden uns als 
		foreigners von einer Gruppe Sherpas privilegiert umringt. Unsere 
		Tagesrucksäcke schultern wir alleine; die beiden "anderen Berliner" vertrauen ihr 
		Reisegepäck einer zierlichen Trägerin an, welche es auf dem Kopf eine 
		Stunde bergan balanciert. 
		
		
		Zunächst noch auf einer Betonpiste winden wir uns in der grellen 
		Mittagssonne (Grüße auch an Ewers) dem legendären Felsen entgegen. Den 
		ersten Teil der Strecke säumen die üblichen Stände, welche vor 
		Verdursten, Verhungern, bösen Geistern und Langeweile bewahren. Zweimal vier Träger 
		mit ihren Sänften begleiten uns für eine Viertelstunde - in der Hoffnung, eine der 
		Langnasen möge doch schlapp machen. Geier über Golden Rock ... 
		
		Ein 
		„Short Cut“ führt über Treppen an „Lädchen“ vorbei, in denen nicht nur 
		fürs  
		körperliche Wohl gesorgt wird, sondern auch alle möglichen Requisiten 
		und Utensilien zur Abwehr aller Übel sowie zur Förderung des Good Karma 
		ausliegen. Allein der Anblick abgehackter Ziegen- und Affenköpfe, 
		verwundener Tausendfüßler sowie undefinierbarer Innereien ermuntert zu 
		einem kräftigen Schnaps; am besten aus dem Flachmann mit eingelegten 
		Schlangen, fetten Raupen und Sandelholz … 
		
		
		Wieder auf der Piste, stehen wir in der Registrierungsstelle für 
		einheimische Pilger und, einen Steinwurf weiter, in unserem Hotel. Das 
		Zimmer im „Mountain Top“ passt, die Betten sind altersgerecht und der 
		Duschstrahl ist vom Feinsten. Die „Kleinen Dinge“ stimmen schon mal.  
		
		
		(Fotos vom 
		Aufstieg) 
		  
		
		   
		
		
		Oh 
		Buddha … 
		  
		
		ich 
		bin hier – nach einer heißen Dusche und dem Erwerb der „Foreigner Entrance 
		Fee Card“.  
		
		
		Knapp zehn Minuten schlendern wir am späten Nachmittag bis zum Tor des 
		Pagodenbezirks. Wallfahrer, Träger, Schulkinder und ganz gewöhnliche 
		Bewohner der Pilgerdörfer kommen uns entgegen. 
		
		
		Barfüßig betreten wir die Heilige Erde, zu erkennen an den fehlenden 
		roten Flecken der Betelnussrotze (statt "Kodak Points" gibt's "Spit here" 
		spots) – no shoes, no sex, no drugs, no Rock’n 
		Roll, statt dessen nicht unbedingt meditationsfördernde birmesische Heimatklänge. 
		
		
		Der 
		
		Findlingsblock, so gülden er auch 
		schimmert, nimmt sich zunächst nur wenig 
		 aus 
		unter all den gleichfalls gülden schimmernden Gebetshallen. Auf der 
		„Plaza“ lagern reichlich Pilger in ihren Bezugsgruppen – frisch 
		verliebte Pärchen, gestandene Familien, wild bunches of youngsters, 
		Betriebsgruppen und kollektive Glaubensbekenner. Manche ruhen, andere 
		picknicken, viele tratschen, wenige schauen sich von innen an. Auch auf 
		der Plattform unterhalb des Goldstücks spielt sich normales Alltagsleben 
		ab: Wie beim Sonntagsausflug nach Maria Laach posieren Jung und Alt, 
		Männlein und Weiblein für ein ungestelltes Foto vor einer der heiligsten 
		buddhistischen Stätten Birmas. 
		
		
		Business as usual auch in den shops, die Opfergaben feilbieten oder an 
		den Schaltern, an denen Abziehbildchen mit Blattgold zu erwerben sind – 
		der Monolith hat an einigen Stellen tatsächlich eine Nachtönung bitter 
		nötig. 
		
		
		Erst auf den kleinen Terrassen und vor der Altarmauer in Höhe des 
		
		Golden Nugget geht es besinnlicher zu: andächtig Betende, still in sich 
		Versunkene, leise vor sich hin Singende, weltentrückt Meditierende 
		vermitteln religiöse Ernsthaftigkeit und eine stille Bescheidenheit. 
		
		Von 
		ihr ist an der den Männern vorbehaltenen Blattgoldaufklebestelle aber 
		auch  
		gar nichts zu spüren: Handy in der Linken wird, wem auch immer, 
		mitgeteilt, dass die Rechte soeben ein Goldplättchen festrubbelt – gut 
		dass die Linke weiß, was die Rechte tut … Auch ältere ehrwürdige 
		Vertreter der Lehre lassen sich nicht ganz uneitel mit ernstem Gesicht 
		und aufgesetztem Heiligenschein beim Goldkleben (geklaubt wurde es 
		vorher, von wem auch immer) ablichten, nicht selten mit I-Phone … 
		
		So 
		weit, so Lourdes – doch inmitten all des Gewusels aus Geschäftig-, 
		Frömmlich-, Oberflächlich- und Frömmigkeit schwingt zwischen all den höchst unterschiedlichen Menschen vor Ort eine ausgesprochen friedfertige, 
		entspannte Stimmung. Kein entrücktes Dauerlächeln zwischen 
		ausgebreiteten OMM-Handflächen, doch freundliches Zulächeln, gelassenes Zur-Seite-Treten, zum Foto ermunternde Gesten. Dafür allein lohnt sich 
		für viele selbst der weiteste Weg, gerade auch in einem geschundenen 
		Land, in welchem offen gezeigte Religiosität über Jahrzehnte hinweg die 
		einzig geduldete Form von Opposition war … 
		
		
		
		(nachmittägliche Fotos)  
		(weitere Infos zur 
		
		
		Kyiaiktyo Pagode) 
		  
		
		
		Auch wenn die Dunkelheit den Disneylandrummel keineswegs schluckt – 
		 die 
		light show der Kioske und Hallen kommt erst jetzt zur vollen Wirkung – ihr 
		ist ein gut Teil der feierlichen Stimmung geschuldet, die sich 
		ungeachtet allen Treibens  und aller LED-Heiligenscheine über die Felsenpagode legt.  
		
		(Fotos 
		am Abend)  
		
		Der 
		Pilgerstrom reißt auch am folgenden Morgen nicht ab, sämtliche Flecken 
		und Fleckchen sind belagert von Schaulustigen wie von Andächtigen. 
		Skurril anmutende Alchemisten bewegen sich in kontrollierten, 
		zeitlupenartigen Tip-Top-Schritten durch die Menge, ein Korb an ihrer 
		Schultertrage fürs Bargeld, der andere für Sachspenden, pendelnd. Ihre 
		lederne Kopfbedeckung und die goldene Glocke glänzen in der Morgensonne 
		ebenso wie der vergoldete Königskopf. 
		
		
		
		(morgendliche 
		Impressionen) 
		  
		  
		
		Auf 
		den Boden …  
		
		der 
		Tatsachen bringt uns der „downhill truck“, dessen Höllenfahrt vor allem 
		in den engen Kurven untermalt 
		wird durch jugendlich weibliches Gejuchze von der letzten Bank. Sobald 
		die "Wilde Maus" zu Ende ist, ertönt gar lieblicher Gesang aus den 
		Kehlen der männlichen Begleiter. Im Ort warten bereits Schlepper der 
		konkurrierenden Busgesellschaften, um für einen reibungslosen, doch 
		keineswegs verzögerungsfreien Weitertransport zu sorgen. 
		
		
		 Am 
		Spätnachmittag hat sich die Wallfahrerszene im Ort etwas beruhigt. 
		Mangels der Pilger versuchen Kellnerinnen verschiedener Lokalitäten uns in ihr Etablissement zu locken. Die jugendlichen 
		Busanimateure halten derweil auf Kreuzungen oder freien Parkplätzen gar 
		akrobatisch kunstvoll einen geflochtenen Kunststoffball in der Luft und die 
		Verkäuferinnen in der Ladenzeile schauen in Ruhe zu. 
		
		In 
		den Seitengassen setzen sich die logistischen Stützpunkte für 
		Aufstiegswillige fort: weitere Läden und vor allem hühnerfarmmäßig 
		lang  
		gezogene Unterkünfte, die sich hinter Speisegaststätten verbergen. 
		Auch hier begegnen uns zurückhaltende, freundliche Menschen. 
		 
		
		
		Heimarbeiter werkeln an Beistellmöbeln aus Bambus; überwiegend gefragt 
		scheinen kleine Stellagen. 
		
		
		Auch die Malariaprophylaxe betreffend gibt es keinerlei 
		Beschaffungsprobleme. Einzig die Preise zwingen uns an den Ortsrand – 
		sobald wir auf Supermarktniveau angekommen sind, riskieren wir ein Auge 
		…  
		  
		
		
		  
		
		
		„Malerisch eingebettet …  
		
		
		in sanft geschwungene, grüne Hügel“ (Loose) liegt
		
		
		Mawlamyaing (auch: Mawlam-yine) 
		tatsächlich. Um jedoch der Stadt mit ihren ausgesprochen zuvorkommenden,
		 liebenswürdigen 
		Menschen, die einem gerne und völlig uneigennützig helfen, einen 
		„verträumten, exotischen Charme“ (auch Loose) abzugewinnen, muss mensch 
		entweder Nachtwächter oder auf Trip sein. Wie in so vielen asiatischen 
		Städten kolonialen Gepräges verkommen auch hier die einst prächtigen 
		oder doch zumindest ansehnlichen Fassaden zusehends – oder werden im 
		Boom-Town-Wahn geschleift. Singapore ist für uns Nostalgiker ein 
		abschreckendes Beispiel, das allerdings überall dort Schule macht, wo 
		Kommunalpolitiker mittels Spiegelglasfronten Prosperität und sich zur 
		Schau stellen - wollen. 
		
		
		Dennoch finden auch wir hier in der 
		Verwaltungsmetropole des 
		
		Mon-States
		den ein oder anderen Straßenzug, der unser 
		verwöhntes ästhetisches Empfinden nicht all zu sehr auf die Probe 
		stellt. 
		
		
		Unbestritten malerisch eröffnen sich Blicke von einer der zahlreichen 
		Pagoden, die auf der Kette der Heiligen Hügel liegen, welche die Stadt 
		von Norden nach Süden durchzieht. Das Licht in dem alten Moulmein bei 
		Sonnenuntergang entschädigt für vieles.  
		
		
		(Fotos von 
		der Stadt) 
		
		  
		
		  
		
		
		Illiteraten …  
		
		
		sind wir um so mehr, je weiter wir uns nach Süden 
		begeben. Begegneten uns in Yangon noch Erklärungen und sogar Orts- wie 
		Straßennamen mit englischen Untertiteln, auf dem Goldenen Felsen zumindest wichtige 
		Hinweise wie „Toilettes for Foreigners“, so
		 finden 
		wir hier bestenfalls unverzichtbare Dont’s in lesbarer Druckschrift. 
		
		Von 
		unseren Mototaxijungs, die uns birmesisch pünktlich (der zeitliche 
		Korrekturfaktor entspricht dem der Air Berlin) gegen ZEHN zwei Sturzhelme 
		überstülpen, spricht einer kein, der andere kaum Englisch – doch bleibt 
		ihr Wille, unsere Wünsche und Fragen zu verstehen und sich selbst 
		verständlich zu machen bis zur Verabschiedung im Hotel ungebrochen - 
		erfolgreich. 
		
		
		So knattern wir auf der Hauptverkehrsstraße weiter 
		nach Süden, durch Kautschukplantagen, zwischen denen aufgeräumte Dörfer 
		liegen, bis Kyaikmayaw, 
		um uns von der Pagode gleichen Namens beeindrucken zu lassen. Schmuck 
		schaut sie aus, auch wenn uns die im Loose versprochenen „mehrfarbigen  
		Glasfenster“ verborgen bleiben. Selbst diese hätten wohl nicht bewirkt, 
		jenen Bau in ernsthafte Konkurrenz zur Shwedagon Pagode in Yangon treten zu lassen. 
		
		
		Dafür bieten die sonntäglichen Familienbanden, 
		die sich am Ufer des benachbarten gesegneten Sees (Baden nur für 
		Männer) amüsieren, reichlich 
		Kurzweil. 
		
		Der 
		auf 180 m Länge hingelegte Betonbuddha in einem Nachbartal bei Mudon ist 
		in seinem Innern von Kopf bis Fuß begehbar. Auf jeder seiner zwei bis 
		vier Ebenen veranschaulichen ästhetische Beleidigungen in Form von 
		Reliefs oder Skulpturen Entwicklung und Bedeutung der
		 Lehre. 
		Bei allem Respekt gegenüber Luthers Kritik an Tetzel und Konsorten lob’ 
		ich mir die Sixtinische Kapelle und ihr gesamtes Drumherum … 
		
		
		Eine Kleinausgabe des Berges Athos, hier steht allerdings eine weitere 
		Pagode auf dem Gipfelplateau, lockt uns nicht wirklich, zumindest nicht 
		zum Aufstieg. 
		
		Für 
		den Rückweg wählen die Jungs Nebenstraßen, die uns den Blick auf 
		ausgedehnte Reisfelder und bizarre Karstformationen gewähren. Die Dörfer 
		sind etwas kleiner, die Holzhäuser nicht. In einigen der Flecken leben 
		Buddhisten, Hindus und Muslims gemeinsam, wie es ihre nebeneinander 
		stehenden „Gottes“häuser vermuten lassen.  
		
		
		
		(Sehenswürdigkeiten 
		im Mon Staat) 
		
		
		(Fotos von 
		der Landpartie) 
		  
		
		  
		
		
		Menschenfresser …  
		
		
		treffen wir auf der Insel gleichen Namens, Bilu Kyun, eine halbe 
		Bootsstunde flussabwärts der Großstadt nicht. Stattdessen begegnen wir sehr 
		freundlichen, höflichen Einheimischen, die sich für unsere Herkunft 
		interessieren, ihre Hilfe anbieten und kein bisschen verschnupft 
		reagieren, wenn wir ihrer nicht bedürfen, sondern uns  
		einen schönen Tag wünschen und nachwinken. 
		
		
		Bereits auf der Fähre zeichnet sich ab, dass nicht 
		nur Mon 
		auf dem Eiland (ein Viertel der Fläche Berlins) leben. So ziemlich alle 
		in der Provinzhauptstadt vertretenen Ethnien haben sich auch hier 
		niedergelassen, bestellen die weiten Reisfelder oder arbeiten auf den 
		Kautschukplantagen, welche sich fast ausnahmslos in Privatbesitz befinden. 
		
		Wir 
		müssen uns beim Hafenmeister preußisch penibel registrieren lassen und
		 treffen 
		danach im wirklichen Leben auf eine ländliche Welt, in der Zeitchen sehr 
		viel langsamer zu vergehen scheint. Die Holzaufbauten der LKWs und Busse 
		können schlecht rosten, die Motoren leicht repariert werden – Modelle 
		aus den vierziger und fünfziger Jahren, die laufen und laufen und laufen 
		… PKWs gibt’s nicht – Mopeds entstammen dem vergangenen Jahrtausend. 
		Pferdedroschken und Ochsengespanne bewältigen den ÖPNV und wenn hier 
		Zeit Geld wäre, bewegten wir uns unter lauter Millionären.
		 
		
		
		Gewiss, nach der Ankunft eines Bootes „tobt“ das Leben im Hafenviertel; 
		eine Nebenstraße weiter träumt der Ort still vor sich hin. 
		
		Ein 
		vorgezeigtes Schießgummi weckt beim Hafenmeister die gewünschte 
		Assoziation: Er nennt uns den Ort, schreibt sogar den Namen auf, in dem 
		es produziert wird, ruft zwei Mototaxis herbei und instruiert die 
		jungen Fahrer, was sie uns auf dem Weg ins Innere der Insel sonst noch 
		zeigen sollen. Einmal mehr ist Zeichensprache die lingua franca … 
		
		
		Eine gute halbe Stunde lang holpern wir auf einem schmalen Teerstreifen 
		durch  
		ausgedehnte Reisfelder (von frisch geflutet über satt grün bis 
		abgeerntet braun), ziehen die Aufmerksamkeit der Einheimischen auf uns, 
		ernten Lächeln und Winken sowie das ein oder andere „Hello“, bevor wir 
		in einem Dorf hinter einer Hügelkette auf „Mr. Dunhill“ treffen, der 
		nach den Abbildungen eines Katalogs dieser Marke Pfeifenköpfe dreht und 
		drechselt. In Yangon werden sie vermarktet, nicht von ihm …. In seiner 
		Freizeit schnitzt er Schäfte für Kugelschreiber. Die verkauft er 
		auf eigene Rechnung. 
		
		Die 
		Schießgummiproduktion im Nachbardorf ist fest in Familienbesitz und wird 
		uns vom Sohn des Hauses, der auf seine Zulassung als Anwalt wartet, 
		recht anschaulich und in gutem Englisch nahe gebracht. Nicht alles, was 
		fast so aussieht (innen feucht und außen trocken), ist auch ein 
		Fromms. Erklärungsbedarf wird in Berlin bei einem Glas Wein gedeckt …
		.jpg)  
		
		Übrigens, 
		diese Gummis gehen in die ganze Welt, auch nach Europa, über Yangon! 
		
		Auf 
		dem Rückweg leistet Barbara mit einem Fotoausflug in ein Reisfeld einen 
		erheblichen Beitrag zur Kurzweil bei „Bauers Leut“. 
		
		
		Zurück am Fähranleger sorgt die Ankunft eines Lastkahns für weitere 
		Verteilungskämpfe unter den TrägerInnen. Sobald die Vehikel auf dem 
		Vorplatz beladen sind, tuckern sie ins Innere der Insel. Kaum ist der 
		Spuk vorbei, versinken Mensch und Tier wieder im Halbschlaf – aus dem 
		uns ein höchst kommunikativer pensionierter Beamter aus der höheren 
		Verwaltungsebene holt, der bestens über das aktuelle Geschehen in der 
		Welt informiert ist und den „Great Leadern“ seines Landes keineswegs 
		unkritisch gegenüber steht. Zum Dank für das Gespräch und weil wir Gäste 
		sind in seinem Land, lädt er uns auf eine Cola ein.  
		
		
		(Fotos von 
		der Menschenfresserinsel) 
		
		  
		  
		
		Kartoffelfeuer
		…  
		
		sind es nicht, die in dieser Gegend flackern, gut 
		50 Kilometer von Mawlamyaing entfernt, mitten auf dem platten Lande. 
		Drei Stunden quält sich der Bus über die brettebene Karikatur einer 
		Landstraße, welche durch Reisfelder, Kautschuk- und Cashewplantagen nach
		
		
		Hpa An 
		führt. Der Ort liegt  
		
		im Kayin-State 
		an einem Knie des Tanlwin, umgeben von Karsthügeln, die wer auch immer 
		einstmals beim Bleigießen hier vergessen hat. 
		
		Unser "Zimmer mit Aussicht" zeigt bei 
		Sonnenuntergang, woher unser Guesthouse  
		seinen schmückenden Namen "Golden Sky" entlehnt hat - zu jedem anderen 
		Zeitpunkt wäre ein leicht angeschmuddeltes "Earl Grey" eher angemessen. Dagegen schimmert die Schwe Yin Pagode in unmittelbarer Nachbarschaft 
		tatsächlich gülden. Im Abendprogramm legt sich allmählich leichter 
		Dunst über den breiten Fluss und die weiten Reis- und Gemüsefelder. Er 
		mischt sich mit dem Rauch der in der Dunkelheit auflodernden 
		Strohfeuer, die auch der Nase zu verstehen geben, dass hier das Land die 
		Stadt dominiert. 
		
		Dieser Eindruck bestätigt sich am nächsten 
		Morgen beim Schlendern durch die
		 belebten 
		Straßen, in denen es zwar geschäftig zugeht, die Uhren jedoch mindestens einen Schlag langsamer ticken als in den Orten, die wir 
		bisher kennengelernt haben: Deutlich weniger Pickups und fast gar keine 
		Personenwagen zwängen sich durch die von Verkaufsständen eingeengten 
		Gassen, Fahrradrikschas sind zahlenmäßig ebenso stark vertreten wie 
		Mototaxis, es ertönt kaum Gehupe - und nur selten Geklingel, die 
		Einheimischen bewegen sich "mitten auf dem Damm" - und das sehr 
		gemächlich. Sie schauen uns ausgiebig an, wohlwollend freundlich, ein 
		wenig neugierig vielleicht, was uns Langnasen wohl in ihre Stadt 
		geführt haben mag. 
		
		Wohlwollend freundlich begegnen uns auch 
		die Menschen auf dem Markt. Sie grüßen lächelnd, ob Gemüseverkäufer oder 
		Fischhändlerin. Barbara wird das Päckchen Waschpulver, nach dem wir uns 
		von Stand zu Stand durchgestikulieren, als Präsent überreicht. Und der Wirt eines  
		Restaurants lässt uns eine Cola vom Stand gegenüber besorgen, die wir an 
		einem seiner Tische leeren dürfen - froh (und vielleicht ein wenig 
		stolz) darüber, dass wir seine Gäste sind, denen sein Land mit all den 
		Menschen so gut gefällt. 
		(Infos zum 
		
		
		Volk der Karen) 
		(... und zu
		
		Sehenswürdigkeiten) 
		(Fotos aus dem Ort) 
		(morning 
		grey and golden sky) 
		
		  
		  
		
		
		Wirklich beeindruckend … 
		
		
		ist auch beim „vielleicht schönsten 
		Höhlen-Heiligtum (!) der Welt“ (so bei Loose) 
		
		 vor 
		allem die Landschaft, in welcher die Felsengruppe liegt: Inmitten einer 
		weiten Ebene des Thanlwin, in der großflächige Reisfelder in allen hellen Grüntönen im frühen Sonnenlicht schimmern, wachsen 
		bizarr geformte Karstberge in den Himmel. 
		
		Die 
		zahllosen Reliefbuddhas, die zu verschiedenen Ornamenten gruppiert an Wänden und der Decke des Felsentempels Kawt Gon kleben, sind weniger 
		ihrer fein ausgearbeiteten Details als ihrer Menge wegen faszinierend – 
		mitunter  
		macht’s halt die Masse. Auch ansonsten waren bei der Gestaltung der 
		unterschiedlichen Buddhafiguren und Altarbilder keine Meister à la 
		Riemenschneider am Werk. 
		
		
		Wichtiger für die Anhänger der Lehre ist der Ort, weniger das 
		Gegenständliche eines Symbols. Und heilige Orte gibt’s hier ebenso 
		zahlreich wie in Bayern, wo auf jedem Maulwurfshügel ein Gipfelkreuz 
		thront – hier sind’s halt Stupas oder Pagoden ...
		 
		
		In der neben unserer Unterkunft hätten wir unseren letzten 
		Sonnenuntergang im Ort verbracht, wären wir nicht noch auf den Ba Bhu, 
		einen der zahlreichen Maulwurfshügel jenseits des Flusses gestiegen. 
		Nach gut vierzehn Tagen beenden wir unsere Exkursion in die südlicheren 
		Gefilde des Landes und kehren zunächst nach Yangon zurück. 
		
		
		(Fotos von 
		Höhlen und Landschaft) 
		
		("Augen"blicke vom Ba Bhu) 
		
		  
		  
		
		
		Downtown Yangon …  
		
		
		erschlägt uns bei der Rückkehr weitaus weniger denn bei unserer ersten 
		Ankunft aus wohlgeordneten, übersichtlichen und rasch einzuordnenden 
		mitteleuropäischen Stadt-, Sozial- und Verhaltensstrukturen, klar 
		umrissenen Hygienestandards und ausgefeilten ästhetischen Normen, die 
		uns nicht erst die Renaissance hinterlassen hat ...  
		
		
		Morbide Bausubstanz haben wir während der vergangenen drei Wochen 
		straßenzügeweise auch in anderen Orten erlebt – und gelernt, dass Auf- 
		bzw. Erbauen die eine Sache ist, Werterhalt persönlichen wie 
		gesellschaftlichen Eigentums  (nicht nur im Sinne der 
		Denkmalpflege) hingegen eine ganz andere. Tja, die DDR so nah … Auch in anderen Städten 
		ist der Gang über Gehwege oder Straßen zum Crosslaufen 
		mutiert. Und den Straßenzügen in der Hauptstadt, die auf einer Länge von 100 m 
		
		im Laufe von zehn Minuten
		die jährliche Feinstaubbelastung in der Silbersteinstraße um ein Vielfaches übertreffen, schlagen wir zwei Schnippchen, 
		indem wir in die Seitengassen ausweichen. 
		
		
		
		 Hier 
		tobt das Leben, das wir schätzen, eher leise vor sich hin: Kaum Autoverkehr, paar zaghaft 
		klingelnde Trishaws, doch jede Menge Einheimischer, die „auf 
		Einkaufsbummel“ in ihrem Marktviertel unterwegs sind, und die sich an 
		uns, welche nur gaffen und nix kaufen, kein bisschen stören. Im 
		Gegenteil: Auch hier wird uns vermittelt, dass mensch sich freut, uns 
		"foreigner" in ihrem Viertel willkommen zu heißen. Ihr „Minga la bar“ ist 
		mehr als eine bloße Grußformel – sie ist sehr viel aufrichtiger 
		gemeint als so manches „Grüß Gott“. 
		
		
		Paar Schritt vom Hotel entfernt begegnen wir einmal mehr höflichen und freundlichen Leut’, welche uns notfalls bei der Hand nähmen, 
		um uns zum gesuchten Ort zu führen. Verirren wäre theoretisch möglich, 
		nicht wieder zurück zu finden mit Sicherheit nicht. 
		
		Am 
		Fahrkartenschalter der Fähre durchs Delta treffen wir auf Profis, die 
		uns gleich ansehen, wo unsere langen Nasen lang wollen. Unausweichlich 
		landen wir im Büro einer Respektsperson, die erst ihren Buddha mit 
		Wasser und Räucherstäbchen beglückt, bevor sie uns ausgesprochen 
		zuvorkommend über Abfahrtszeiten und Fahrpreise informiert. Korrekt wie 
		er es von den Briten gelernt hat, stellt der Senior Chief die Tickets 
		aus, brieft uns das Prozedere des Einschiffens und wünscht uns noch „a 
		nice stay in my city“. 
		
		
		(Fotos aus 
		einer Seitenstraße) 
		  
		  
		
		
		„Push Key!“ … 
		
		
		weckt, wenn nicht als Aufforderung verstanden, zumindest bei Berlinern 
		gewisse Assoziationen – und in der Tat hat es etwas mit dem „Häuschen“ 
		zu tun, resp. dem Zugang für Touristen dazu, denen man für ihr 
		Vermögen, welches die Kabine auf der Fähre nach Pathein fordert, 
		zumindest eine „Special Toilet for Foreigners“ a ngedeihen 
		lassen möchte. Der Schlüssel zum Auftritt im Abtritt ist ins Schloss zu
		drücken, nicht, bis es zu spät ist, in selbigem zu drehen 
		… 
		
		
		Vor dem ersten Versuch sind bereits Stunden 
		vergangen: persönliche Begrüßung durch den Senior Chief am Counter der 
		IWT, Einweisung zur richtigen Jetty (von wegen Zielangabe in 
		vereinfachter Schulausgangsschrift …), gesittetes Gedrängel vor der 
		Landungsbrücke, ungezählte helfende Hände, welche uns erst an Bord, 
		dann, nicht zuletzt unseres Aussehens wegen, aufs upper deck (Cabin 
		Class) helfen und schließlich der „purser on duty“, der uns „Suite # 5“ 
		zuweist. Schön, dass er sich auch ganz ohne Englischkenntnisse einen 
		sehr englischen Humor angeeignet hat, noch schöner, dass er während der  
		gesamten Fahrt ein wohlwollend aufmerksames Auge auf uns richtet, 
		welches 
		unsere Wünsche abliest, noch bevor wir sie uns bewusst machen – und am 
		schönsten, dass alle anderen Passagiere (wir sind nur vier foreigner 
		an Deck) ebenso ticken.  
		
		
		Unglaublich, auch wenn es den Anschein hat, jeder kümmere sich nur um 
		sein durch seine Bambusmatte ausgelegtes Revier: Hier achtet auch in der 
		Holzklasse jeder auf jeden, jeder auf alles und alle. Zwar rückt niemand unbedingt auch nur einen Zentimeter zur Seite, doch wenn ein Schritt 
		gesetzt werden muss, ist Platz für zwei. Wenn mensch sich bei der Suche 
		nach einem Bier in die Teestube (für Frauen) verirrt, zeigen hundert Finger und 
		lächelnde Gesichter in die 
		richtige Richtung (aufs Achterdeck hinter dem Maschinenraum) – und auf 
		dem Rückweg wird Raum geschaffen für einen ungefährdeten 
		Alkoholtransport … 
		
		
		
		 Während 
		der Dämmerung laufen wir in den 
		
		Twante-Canal ein, kolonialer 
		Durchstich, um den Weg  von Yangon ins westliche Delta auch 
		während der „Trockenzeit“ über den 
		Hauptstrom des 
		
		Ayeyarwady
		(auch: 
		Irrawaddy) deutlich zu verkürzen. 
		
		
		Nach einem Halt in Twante, bei dem wenige Reisende von, viele an Bord kommen, einiges an Waren umgeschlagen und vor allem körperlichen 
		Bedürfnissen nach Nahrung und Flüssigkeit in allen Formen nachgekommen 
		wird, treibt es weiter in die Nacht. Boote, die auch nur ein Licht 
		gesetzt haben, sind Kulanzerscheinungen – die Jungs am Scheinwerfer, 
		die Ufer wie Strom ausleuchten, die am Ruder und die graue Eminenz auf 
		der Brücke dürften alle Augen voll zu tun haben, um den Kahn im 
		Fahrwasser zu halten, ohne all die dunklen Lasten, welche entgegen 
		kommen, zu versenken. Sollen sie – wir ruhen derweil auf den 
		altersgerechten Unterlagen und kriegen dabei alle Augen zu! 
		
		Der 
		Morgen präsentiert uns die Landschaft des Deltas wie sie im Loose steht:  
		üppiges Grün, wohin das verschlafene Auge blickt. Hinter den 
		Mangroven-wäldern oder dem Bambusdickicht am Uferstreifen schimmern 
		unendlich weite Reisfelder zwischen zart grün und abgeerntet braun. 
		Wasserbüffel passen ins Bild. Wohlhabend wirkende Siedlungen aus 
		massiven Holzhäusern wechseln mit notdürftig auf Stelzen errichteten 
		Behausungen aus Bambus-matten und Laubdächern. Fruchtbar ist diese, naja, 
		von den Kolonialisten urbar gemachte Landschaft zweifelsohne. Drei 
		Reisernten bei entsprechendem Wasserstand sind möglich. Doch gibt’s hier 
		eher zuviel denn zuwenig des kostbaren Gutes: Einen satten Meter über der Hochwassermarke liegen die gut 15.000 km2 (!) – erinnert Euch an die 
		Flut 2008. Hamburg unter seiner Eminenz Helmut Schmidt war nichts 
		dagegen. Von der Oder und dem Freund eines "lupenreinen Demokraten" ganz 
		zu schweigen …  
		
		
		So lange der Wasserstand stimmt, legen die 
		örtlichen Fischer ihre Stellnetze aus. Auch bei ihnen ist Teamarbeit 
		angesagt. Aus den „Krabbenfallen“ kurz oberhalb der Niedrigwassermarke 
		dürften all die Köstlichkeiten stammen, die nicht nur in der Hauptstadt 
		eher als delikate Selbstverständlichkeit denn als Besonderheit auf den 
		Speisekarten aufgeführt sind … 
		
		
		 Unsere 
		mentalen Speicherplätze mehr als belegt von den Eindrücken aus dem Delta, gibt’s als Zugabe den 
		Halt in Myaung Mya – bis auf eine gute Handvoll Passagiere verlassen 
		alle die Fähre. Reichlich zwei Stunden nimmt das Löschen der in Yangon aufgenommenen Ladung 
		in Anspruch.  
		
		
		Die Mengen an Waren, die auf dem Ponton zwischen 
		gelagert werden, entsprechen Großhandelsdimensionen … Es mag 
		verwundern, warum hier massenhaft Steigen von Eiern gelöscht, andere 
		– als einzige Zuladung - an Bord genommen werden (Experten der 
		entsprechenden EU-Kommission dürften um eine Antwort nicht verlegen 
		sein). Doch in dieser Stadt endet so ziemlich der Weg aller erdenklichen 
		Handelsgüter aus der Kapitalen: "Broilerfeed CP 910" ist volumenmäßig der Renner neben Kohlköpfen (aus heimischer, nicht aus pfälzischer Ernte), 
		Red Apples (from where so ever), Weizenmehl, Knabberzeug, Getränkepäckchen, 
		Keksdosen und Rainbow-Sprayer (zum Versprühen der Giftmischung aus 
		Bhophal oder so …) werden durch 
		legitimierte Träger von Bord gehievt.  
		
		
		Die vermeintliche Unordnung hat ein 
		Lademeister im Griff, dem das digitale Chaosprinzip nicht ganz fremd 
		sein dürfte: Erst alles raus aus dem Ladedeck, dann vorläufiges 
		Ordnen auf dem Ponton,  
		dort, wo (Speicher-) Platz ist, schließlich der Abtransport durch private Träger an den Adressaten. In diesem wohl organisierten Durcheinander geht absolut nichts verloren – 
		preußischer Ordnungssinn ließe dieses System mit Sicherheit 
		kollabieren. 
		
		
		Zwischen dem „Wenn alles getan ist“ und dem Ablegen des Bootes gibt’s 
		kein Schultheiss vom Fass, sondern eine Runde Betel vom Feinsten. Die schmalen Schultern, die unvorstellbare Lasten gestemmt, die 
		unterschiedlich alten Köpfe, welche selbige aufrecht von Bord 
		balanciert, die frischen bis verwelkten Hände, die immer dann, wenn es 
		notwendig war oder sie darum gebeten worden sind, zugepackt und geholfen 
		haben, sie ruhen ein wenig vor dem Anlegen des nächsten Lastkahns. 
		Und die Träger haben immer ein Lächeln für uns, einen mitunter derben 
		Scherz (von der Gestik her) für ihre Kollegen parat und freie Hände für 
		jeden Mitträger, der ihrer bedarf. Lange her, dass wir ein derartiges Bewusstsein von und für Gemeinschaft in dieser Form erleben konnten – so selbstverständlich als würde uns das Wechselgeld hinterher getragen … 
		
		
		Gewiss, der Obulus von 42 U$ per pax per cabin bed klingt nicht gerade geschenkt 
		– doch er ist jeden Cent wert, was die netten Begebenheiten und die Erfahrungen während der 
		Bootstour betreffen;  one way reicht allerdings … 
		
		(Fotos aus dem Delta) 
		
		(weitere Infos 
		
		
		über das Delta) 
		
		  
		
		  
		
		Per 
		Cyclo ins „Paradise“ … 
		
		
		- nach dem Sündenfall. Vor beidem kommt zunächst 
		der „Immigration Officer“, d er 
		auch nach der Unabhängigkeit vor über sechzig Jahren hier noch immer so 
		heißt. 
		Als "registrated foreigners" lassen wir uns also per Trishaw in unsere 
		Hütte radeln, die, hätte sie ihren Namen verdient, zu einer Anhäufung 
		von Kirchenaustritten führte. Doch die Geschichte über Unterkünfte 
		(nicht nur auf dem Lande) soll ein andermal erzählt werden. 
		
		
		An unsere Malariaprophylaxe kommen wir problemlos, 
		„Grand Royal Whisky“ (!) ist hier so verbreitet wie bei uns Coca Cola. 
		Waschpulver zu finden gestaltet sich nicht ganz so einfach. Zwar werden 
		unsere Gestik und Mimik auf Anhieb verstanden, doch oft mit 
		Kopfschütteln oder, wenn wir auf rudimentäre Englischkenntnisse stoßen, 
		mit „No have!“ erwidert. Andernorts hat man uns ans Händchen genommen 
		und in den entsprechenden Laden vors richtige Regal geführt, hier deutet 
		eine Kopfbewegung in die Richtung, die  Chancen 
		verspricht – bei chinesischen Ladenbesitzern. Ja, ja, ich hör schon auf, 
		auch wenn unsere Wirtsleute einmal mehr ins Bild passen … 
		
		
		Bis auf diese wenigen Ausnahmen landen wir Exoten 
		einmal mehr unter Einheimischen, denen "foreigner" allenfalls auf der 
		Durchreise (zwischen zwei Bussen) auffallen. In
		
		Pathein, mit über 
		300.000 Einwohnern das größte Zentrum des Ayeyarwady Deltas, begegnen 
		wir Menschen, die unser Anblick überrascht, vielleicht ein wenig 
		irritiert. Doch nach einem Lächeln oder einem netten Gruß schlägt uns 
		eine angenehme Aufmerksamkeit entgegen. Mensch nickt uns zu, probiert 
		alle bekannten Varianten englischer Grußformeln aus, möchte wissen, 
		aus welchem Land wir kommen und kann’s nicht fassen, dass wir nur seine 
		Stadt besuchen, nicht etwa weiter „to the beach“ wollen. Was Wunder, 
		wenn wir bereits am ersten Abend zumindest im Zentrum stadtbekannt sind? 
		
		
		Nach einer Nacht wie in Abrahams Schoß finden wir auf der Suche nach 
		einem „real good coffee“ ein „Cafe and Cake House“, in dem wir den 
		sichtlich verlegen kichernden Mädels nicht entlocken können, ob ihre 
		Maschine auch einen Espresso
		 hergibt. 
		Ein freundlicher Herr im Laden nebenan kann uns zwar auch keine 
		Auskunft geben ("I have never been to that shop!"), doch übersetzen – und so kommen wir zu einem ausgezeichneten Frühstück; nicht dem letzten in dieser netten Umgebung. 
		Auch hier zeigt sich einmal mehr, dass, sobald die Leut’ ihre Scheu vor 
		uns fremden Wesen verloren haben und uns als Existenzen aus Fleisch 
		und Blut wahrnehmen, Verständigung über elementare Bedürfnisse kein 
		Problem mehr darstellt. Und der eine oder andere herzliche Lacher auf 
		beiden Seiten hilft über Missverständnisse, die nie peinlich sind, 
		hinweg. Man unterstellt eben niemandem Böses! 
		
		Der 
		Markt, der sich nicht nur in eigens dafür errichteten Gebäuden, sondern 
		im Kern der Innenstadt abspielt, offeriert alles, was mensch so braucht: 
		vom Angelhaken über komplette Fischernetze, vom I-Phone über Wecker zum 
		Aufziehen,  
		von der Ingwerwurzel bis zur Chipstüte - freundliche Gesten, die zum 
		Verweilen einladen und ein Lächeln (obwohl wir weiter gehen) inklusive. 
		Eine Stadt zum Wohlfühlen, keine Frage … 
		
		
		Auch die Füße sind uns dankbar, bewegen wir uns doch zum ersten Mal auf 
		sicherem Terrain: betonierte Straßen und Gehwege fast ohne Tücken. Eine 
		reiche Kommune also? Von wegen, wie wir später erfahren: eine Stadt mit 
		paar reichen Leuten, die 80% der Mittel für die Sanierung und 
		Instandsetzung der Fahrbahnen und Gehwege aufbringen. Den Rest 
		steuert „the government“ bei. 
		
		
		Hier begegnen uns auch zum ersten Mal Mönche, wie 
		wir sie in Laos kennen- und respektieren gelernt haben: keine Betelnuss 
		kauenden Gestalten mit Kopfhörern in den Ohren, die in Latschen noch 
		nach Mittag mit ihrem vierstöckigen Henkelmann vor Restaurants 
		herumlungern oder am Abend mit einer rosa gekleideten
		 Nonne 
		Arm in Arm durch ihren Klostergarten schreiten, keine Betschwestern, die 
		mit Körbchen zum (Geld-)Scheinesammeln in Läden aufkreuzen und ihre 
		Heilssprüche murmeln, bis die Besitzer um der lieben Ruhe Willen paar Kyat locker 
		machen. In der Morgenstunde schreitet ein Abt, gefolgt von 
		seinen Mitbrüdern, barfuß durch die Straßen. Er wartet weder provokativ 
		vor einem Speiselokal noch vor irgendwelchen Läden. Erst wenn Menschen 
		mit Gaben auf ihn zu treten, bleibt er stehen. Seine Gruppe wirkt diszipliniert, ernsthaft, Respekt vermittelnd. Das Bild vom verluderten 
		Mönchswesen in diesem Land wird ein wenig gerade gerückt. 
		Bleibt die Frage, welche Einflüsse zu einer solch laxen, oberflächlich 
		wirkenden Haltung eines großen Teils der "Glaubens"brüder beigetragen haben 
		und ob ihnen die Einheimischen außer an Heiligen Stätten die Achtung 
		entgegenbringen, wie wir es in Laos und Kambodscha wahrgenommen haben… 
		
		
		Eine andere Wirklichkeit erklärt uns eine ältere chinesische Dame, die in 
		ihrem  
		Umbrella Shop einige hübsch anzuschauende Exemplare aufspannt und uns 
		detailliert den Fertigungsprozess schildert, der auf mehrere Familien 
		und viele Hände verteilt ist. Dem Bambusschirm, dem berühmten pathein 
		hti, wollen wir auf einem Ausflug in die entsprechenden Werkstätten 
		außerhalb des Zentrums näher kommen. 
		
		
		(weitere 
		
		
		Infos zu Pathein) 
		
		
		(Fotos aus 
		der Stadt) 
		
		  
		
		  
		
		
		Mit 
		Rad, Charme, … 
		
		
		doch ohne Melone geleitet uns  U Sein Pe auf einer Velotour zu den 
		Handwerkern, die seine Stadt berühmt gemacht haben. Wohl kaum jemand, 
		der diese in alle Welt exportierten Schmuckstücke erwirbt, weiß, woher 
		sie eigentlich stammen. Weder auf dem Nachtmarkt in Luang Prabang noch 
		in den Souvenirshops
		 südost-asiatischer 
		Flughäfen baumelt „Made in Pathein“ an den filigranen Werken, die in der 
		Sonne verblassen und einem tropischen Regen kaum standhalten. 
		 
		
		
		Doch schön anzuschauen sind sie schon – und dass selbst die Feder zum 
		Öffnen und Schließen der Parasols aus Bambus gefertigt ist, dürfte 
		nicht nur Imre faszinieren. Einer der zahlreichen Familienangehörigen 
		führt uns durch seine Werkstatt und scheut weder Mühen noch (gewählte 
		englische) Worte, um uns den Herstellungsprozess zu veranschaulichen. 
		Dass wir uns dafür interessieren, genügt ihm. Er möchte uns keines 
		seiner Produkte aufdrängen … 
		
		
		Unser Vorradler ist ein krekeliger älterer Herr, der uns humorvoll, doch 
		mit dem gebotenen Ernst, Land und Leute, Lebensbedingungen in der Stadt 
		und auf dem Lande, vom neuen Regime erhofften Segen und erfahrene Unbill 
		durch das letztere näher bringen will. Jeden Morgen erweitert er über die 
		BBC seine Englischkenntnisse – dass ihm die Namen „unserer“ Kanzlerin 
		sowie des Bundespräsidenten geläufig sind und er über „the recent 
		troubles“ informiert ist, beschämt uns: Den Namen seines neuen 
		Regierungschefs finden wir nicht in der alten Auflage unseres Loose, 
		auch nicht auf Anhieb in unserem Kopf … 
		
		
		Irgendwo am Wegesrand sehen wir einige Halbwüchsige, die sich gegen die  
		Zugkräfte von langen Kunststoffbändern stemmen – Heiligabend auf der 
		Reeperbahn. Ausschließlich mit Körperkraft werden hier die Strippen zu Seilen und 
		Enden verzwirbelt, die wir im "Bauhaus" oder bei "Niemeyer" gegen teuer 
		Geld erstehen. 
		
		No education – no chance, children have to work for their parents … 
		
		Im 
		nächsten Dorf lebt der größte Teil der Bevölkerung von irdenen Waren. 
		Jüngere Familienmitglieder wechseln sich ab, eine Drehscheibe per Fuß in 
		Gang zu halten, auf der die Großmutter grobe Gebrauchskeramik 
		hochzieht, welche sich nicht einmal mehr in Birma in die Haushalte 
		bringen lässt. Chinese plastic sells – entsprechend bescheiden sind die 
		Lebensverhältnisse. 
		
		
		Nach dem Mangel an Bildung, sowohl seitens ihrer Förderung durch 
		staatliche Stellen als auch der fehlenden Orientierung weiter 
		Bevölkerungsschichten („First
		you 
		have to fill your belly!“) macht Sein Pe Vetternwirtschaft, Korruption 
		und den a bsoluten Machterhaltungswillen seitens der Eliten für den 
		Zustand seines Landes verantwortlich, welches er ebenso wie „my people“ 
		über alle Maßen liebt. Reichlich Tobak zum Nachdenken am letzten Abend 
		in einer sehr lieb gewonnenen Stadt. 
		
		
		(Fotos vom 
		Ausflug mit Sein Pe) 
		
		  
		  
		  
		  
		
		„Fish 
		for the People“… 
		
		
		prangt wohl eher als Auf- denn als Forderung über den zahlreichen Toren 
		zu Fischzuchtanlagen, die sich kilometerweit an der Hauptstraße zwischen 
		Pathein und Yangon entlang ziehen. Bei so reichlich Wasser wird die Not 
		zur Tugend erklärt und statt Brot und Spielen eben Proteine und Reis 
		versprochen. Letzterer gedeiht auf der anderen Straßenseite. 
		Unterbrochen wird dieses Ensemble durch weite Gemüsegärten, in denen von 
		Brechbohnen bis Wasserkresse alle „veggies“ zu finden sind, durch 
		Maisfelder, Kokospalmen und Erdnüsse. Die Schwemmlandebene, mit die 
		fruchtbarste Region Myanmars, ist eben mehr als nur die Reiskammer 
		des Landes.  
		
		
		Hungern werden die Siedler in dieser Gegend außer nach ungewöhnlichen 
		Überschwemmungen wohl kaum. Reichtümer anzusammeln dürfte ihnen ebenso 
		wenig gelingen. Einheimische Agrarerzeugnisse sind billig – welcher 
		Anteil zur Tilgung der angehäuften Schulden beim großen Bruder 
		aufzuwenden ist, dürfte eher einem CIA Report zu entnehmen sein, denn 
		offiziellen inländischen Statistiken. Aus dem Busfenster nehmen wir kaum 
		äußerlich verwahrloste Menschen wahr. Vielleicht auch wegen des hohen 
		buddhistischen Feiertags (Neujahrsfest der Karen) sind nur festlich 
		gekleidete Dorfbewohner auszumachen. Allerdings stehen deutlich mehr 
		einfache, Stroh gedeckte Hütten mit Wänden aus Bambusmatten 
		am 
		Straßenrand 
		als massive Stelzenhäuser aus Teakholz . 
		
		
		Beim Einrollen in die Hauptstadt passieren wir zahlreiche „fenced areas“, 
		Neubaugebiete mit augenscheinlich hochwertigen Wohnhäusern, die auch 
		hier durch hohe Mauern und Natodraht gesichert nur an bewachten 
		Eingängen zugänglich sind – hübsche neue Welt … 
		
		In 
		Yangon treffen wir mit unserer Wahl der Unterkunft diesmal ins Schwarze: 
		„Schöner Wohnen“, ein wenig angejahrt, doch sehr gepflegt – um mit Loose 
		zu sprechen: „Der Holzfußboden schmeichelt den Füßen, die Holz 
		verkleideten Wände den Augen“. Schön, sich vor dem Ende unserer ersten 
		Etappe noch einmal in einem absolut nicht angeschmuddelten Zimmer 
		wohl zu fühlen und in blütenweißer Bettwäsche zu nächtigen – 
		
		nights in 
		white satin … 
		
		
		Dass wir beim Frühstück auf der Dachterrasse mit Herbie und Moni, die 
		mit uns bereits vor knapp drei Wochen den Goldenen Felsen gerockt haben,
		am 
		selben Tisch sitzen, 
		dürfte kaum jemand als „bloßen Zufall“ abkaufen – iss aber so! 
		
		  
		  
		
		
		Etwas Besonderes … 
		
		
		bleibt die 
		
		Shwedagon Pagode auch beim 
		zweiten Besuch – nicht nur des Ensembles höchst vielfältig gestalteter 
		Gebäude (vom gigantischen Stupa über unzählige
		 Schreine 
		bis zu diversen Gebetshallen) oder der z.T. aufwändigen Ornamente an 
		Fassaden und Innenwänden (hier findet man sie noch, die Kunst am Bau), 
		sondern vor allem der Stimmung wegen, die wie ein leichter Schleier über 
		dem Nationalheiligtum Myanmars liegt - keine spürbare Unruhe, auch wenn 
		sich gefühlt mindestens ebenso viele Menschen auf dem „gesegneten 
		Hügel“ bewegen wie auf dem Areal des Golden Rock. 
		 
		
		
		Nicht, dass die Gläubigen unbeweglich in Andacht 
		versunken auf den Marmorplatten verharrten oder vor sich hin schwiegen. 
		Hier wandelt man, gemessenen Schrittes, hier picknickt man auch mit 
		Kind und Kegel, oft adrett bis festlich gekleidet, hier erzählt und 
		gestikuliert man – gedämpft. Kein Fußgängerdurchgangsverkehr stört, 
		keine quäkenden, ferngesteuerten Spielzeugautos kurven einem um die 
		Zehen, kein Gewusel zwischen den Betenden oder Meditierenden, die sich 
		vor ihren persönlichen Schutzgeistern,
		den 
		
		Nats, 
		verneigen oder vor der Nische tief verbeugen, die ihrem (Geburts-)Wochentag 
		gewidmet ist. Blumen, Schirmchen, Obstkörbe werden als Gaben 
		dargebracht. Einzelne, Freundes- oder  
		Familiengruppen oder gar Fabrikbrigaden fegen, schrubben, wienern den 
		Boden der Plattform – eine gute Tat. Andere schlummern oder schnarchen – 
		zumindest keine wirklich schlechte … 
		
		
		Jedenfalls liegt etwas Feierliches, Erhabenes, tief ernst gemeinte Religiosität über dem Plateau; etwas, das selbst einen abgebrühten 
		Agnostiker, der zudem aber auch gar nichts mit Esoterik am Hute hat, ein 
		wenig ergreift und vermittelt, was es mit der „Heiligkeit bestimmter 
		Orte“ an sich haben könnte. 
		(Eindrücke 
		vom Heiligtum) 
		(Abendstimmung) 
		
		  
		  
		
		
		Huch, … 
		
		
		wäre uns ob der mittäglichen Temperaturen um die 28 Grad C (plus) und 
		des
		 fehlenden 
		einschlägigen Gedudels sowie mangelnder Hinweise auf unbedingt zu 
		besuchende „ganz andere Weihnachtsmärkte“ doch fast entgangen, dass 
		eben jenes Fest bei Euch so aktuell ist wie hier die Informationen zum 
		aktuellen (Hoch-)Wasserstand in den Tiefebenen. 
		
		
		Allerseits eine "Stille Nacht" gehabt zu haben wünschen wir all denen, 
		die uns klassisch, digital, mental oder telepathisch ein "Frohes Fest" 
		gewünscht haben oder schon immer mal hätten wünschen wollen  und 
		erst zu Ostern, zu Bunny's Zeiten, dazu kommen … 
		
		Aus Kambodschas Hauptstadt, wo die digitalen Kommunikationswege nicht nur frei, sondern auch 
		leidlich schnell sind, setzen wir noch einen drauf:   
		
		Frohes Neues 
		und einen witterungsunabhängigen "Guten Rutsch"! 
		
		  
		
		  
		
		
		Urlaub von den Ferien … 
		
		
		verspricht der erste Tag in einer nicht ganz unvertrauten Umgebung nicht 
		unbedingt, haben wir doch kurz nach unserer Ankunft in Phnom Penh von 
		der birmanischen Botschaft die telefonische Auskunft erhalten, die Wartezeiten für die Ausstellung von „Tourist Visa“ bewegten sich 
		zwischen drei und vier Wochen. Das 
		 lähmt uns ein wenig, 
		schließlich möchten wir zum 
		einen nicht so lange in Kambodscha verweilen. Zum anderen wollen wir 
		uns noch keine ernsthaften Gedanken darüber machen, welche alternativen 
		Reiseziele unser harren könnten, ohne dass wir es denn auch ahnten … 
		
		So 
		genießen wir den Blick vom FCC auf die Mündung des Tonle in den Mekong 
		selbst bei Sonnenuntergang nicht ganz so unbeschwert wie im Frühjahr – 
		und auch unser hochprozentiges Mundwasser will uns am Abend nicht so 
		recht munden. Nicht einmal das weitgehend unproblematische Hochladen der 
		Website trägt ernsthaft zur Entspannung bei. 
		
		Mit 
		Zeus (steht auf seinem Motorradhelm), „unserem“ Tuktuk-Fahrer, der bereits im Februar für uns den Bärenführer 
		gespielt hat, steuern wir am Morgen die Botschaft Myanmars an, wo uns 
		die Auskunft vom Vortag bestätigt wird. Allerdings erhielte man ein 
		„Visa on Arrival“, so mensch mit einer birmesischen Airline Yangon 
		anfliege. Zwingend notwendig sei allerdings die Absprache mit der 
		Fluggesellschaft. Eine entsprechende Telefonnummer soll ein wenig 
		trösten. Ansonsten sind die MitarbeiterInnen der Auslandsvertretung 
		weitaus muffeliger als ihre liebreizenden und entgegenkommenden 
		Landsleute bei ihnen daheim … 
		
		
		Unsere Jungs an der Rezeption leisten 
		seelsorgerische Erste Hilfe und telefonieren sich die Finger wund, bis 
		wir endlich einen kompetenten Salesmanager der
		
		MAI 
		erreichen. Der macht seiner Funktion in seiner Agentur alle Ehre: 
		Kompetent, smart, effizient bucht er uns für die fünfte Woche nach 
		erneuter Einreise auf einen Flug von Yangon nach Siem Reap … 
		
		… 
		nicht weil wir uns dort auch sehr wohl gefühlt haben, sondern weil die 
		Stadt in  
		Kambodscha liegt und damit die Bedingungen für ein weiteres „Visa on 
		Arrival“ für unseren geplanten dritten Besuch des Landes im Februar 
		erfüllt sind: Einreise mit birmesischer Fluggesellschaft von einem kambodschanischen Abflugort aus mit OK gebuchtem Weiterflug nach 30 
		Tagen außer Landes. 
		
		
		Kreditkarte auf den Tresen, Tickets, Zusage für das Visum bei Ankunft 
		und die dazu gehörenden Formblätter entgegen nehmen – und schon sieht 
		die nicht ganz unvertraute Welt über dem Mekong wieder ganz anders aus. 
		Von wegen Ferien nur noch in der Schweiz … 
		
		
		Auch wenn diese Aktion nach ’ner Mark mehr verlangt, der ungetrübt 
		unbeschwerte Blick auf die Flussmündung beschert uns eine „Happy Hour“ 
		lange vor ihrem offiziellen Beginn … 
		
		  
		
		Die 
		folgenden Tage in der Hauptstadt verlaufen entsprechend geruhsam und 
		während unseres Ausflugs nach Kep ist Entspannung pur angesagt: 
		Speicherplätze im Hirn werden frei, Nervenenden  gehen nur zögerlich 
		neue Verbindungen ein und selbst der Jahreswechsel raubt uns nicht eine 
		Mütze wohl verdienten Schlafes: Wir begehen ihn zeitgleich mit der 
		Einnahme unserer Malariaprophylaxe – und das ist auch gut so. 
		 
		
		Mental 
		aufgerüstet kehren wir nach Phnom Penh zurück, finden das FCC und unsere 
		„personal waitress“ wohl geordnet und harren dem Morgen, wenn mit der 
		Rückkehr nach Yangon der „Ernst des Reisens“ in Myanmar seine zweite 
		Auflage erlebt. Ihr erlest Euch spätestens in vier Wochen mehr darüber, 
		sobald wir wiederum ein neues Visum beantragen (müssen) – auch an einem Ort, der uns nicht ganz unbekannt ist. 
		
		  
		  
		
		
		„Ich bin drin!“ … 
		
		
		juchzte vor gut 15 Jahren der Traum mancher Schwiegermutter (so er sich 
		nicht gerade mit anderer Mütter Töchter in der Besenkammer vergnügte). 
		Auch wir sind drin – nicht im Netz wie einst der Tennisstar (das ist 
		hier noch immer so zeitaufwändig wie vor fünf Wochen), sondern in der 
		„Union von Myanmar“. 
		
		Für 
		ein vom Verständnis der Herrschenden her sozialistisches Land verlaufen 
		 Ausstellung des „Visa on Arrival“ wie Einreisekontrollen problemlos, 
		fast schon unbürokratisch. Uns werden keine Fingerabdrücke per Scanner 
		genommen, so geschehen bei der Ein- und Ausreise nach/aus Kambodscha, 
		und auch der sächsische „Gänsefleisch-Blick“ fehlt! Vermutlich sind 
		sämtliche relevanten Passagierdaten bereits mit der Buchung der 
		Flugtickets im digitalen System der Einwanderungsbehörde gespeichert – 
		wie bei der Einreise in den Hochsicherheitstrakt USA eben. 
		
		
		Unsere Lady aus dem 
		
		Kung Lay Inn geleitet uns vom Flughafen in 
		ihre Teakholzsuite - sanfte Wiederkehr in eine nicht ganz unvertraute 
		Umgebung. Sehr wohltuend der herzliche Empfang hier wie bei Mr. 
		Phillip, "unserem 
		Thailänder" tschechischer Herkunft, der einen britischen Pass sein Eigen nennt. 
		
		
		Dennoch ist uns Yangon auch während unserer 
		vierten Stippvisite vom Stadtbild her kein bisschen liebenswerter 
		geworden. Wir 
		teilen die Beobachtungen, die 
		
		Cees 
		Nooteboom vor vierzig Jahren notierte: „Der 
		Verfall ist unübersehbar (…)“ oder „Der Chef der Abteilung 
		Straßenpflasterung muss entlassen werden“, wollen seinem 
		Schlichterspruch jedoch nicht folgen, wonach es „ … etwas für sich 
		(hat), wenn Gehen nichts Selbstverständliches mehr ist …“. 
		 
		
		
		Beim Organisieren unserer Weiterreise stolpern wir 
		also über die Reste des Pflasters (wenn darunter wenigstens der
		
		
		Strand läge, nicht 
		die offenen Eingeweide des Abwassersystems …) und (emp-)finden, dass es 
		weniger fehlende Urbanität ist, die uns hier ein fröhliches Leben 
		erschwert denn fehlende „Oasen“, in denen wir uns wohl fühlen - wie im 
		FCC zum Beispiel. Vermutlich sind unsere fehl angepassten ästhetischen 
		Standards hier eben fehl am Platze. Und ob wir einen gewissen Dünkel 
		leugnen sollten, da wir doch die Viertel asiatischer Städte, ob in 
		Hanoi, Yogjakarta, Batavia, selbst in Hongkong besonders reizvoll 
		fanden, die kolonialen Ursprungs sind und vor dem Verfall geschützt 
		werden? Es bleibt ja noch ein wenig Zeit, uns auch auf die Städte 
		hierzulande einzulassen - wir sind ja noch jung ... 
		
		Zum 
		Glück machen die Begegnungen und das Wiedersehen mit Einheimischen die 
		fehlenden Wohlfühlorte mehr als wett! 
		
		  
		
		(unsere Reiseroute vom 4. Januar bis 1. Februar -
		
		zweite Etappe) 
		
		  
		  
		
		
		Als 
		Exoten … 
		
		
		mag mensch uns in Pathein angeschaut haben, in
		
		Sittwe sind wir, 
		den Blicken der Einheimischen nach zu urteilen, offensichtlich vom 
		Himmel gefallen. Mit uns ist 
		 noch eine Handvoll „Foreigners“ gelandet, 
		die jedoch gleich nach dem Eintrag ins dicke Buch der „Immigration“ 
		weiter reist nach Mrauk U. Hellhäutige Touristen begegnen uns bis zum 
		Abend fünf oder sechs, was unseren Alienstatus hinreichend erklärt. 
		
		
		Das Städtchen am 
		
		Kaladan, schon seit über 
		zweitausend Jahren ein wichtiger Hafen und seit knapp zweihundert 
		Verwaltungszentrum, vermittelt beim ersten Hinschauen einen durchaus 
		aufgeräumten Eindruck: Breite Hauptstraßen, von massiven Stein- oder 
		Teakhäusern gesäumt, Läden mit gut gefüllten Regalen und Truhen, 
		betonierte Fahrbahnen, leidlich begehbare Gehwege. Pickups sind 
		spärlich, Pkws fehlen ganz, Tuktuks finden sich vereinzelt – Trishaws 
		dominieren das Bild und klingeln sich durch die Fußgänger, welche die 
		Straßen ungeniert in Besitz nehmen. 
		
		
		Unser „Noble Hotel“ verdient sich seinen Namen durch die Zimmerpreise – 
		die Gegenleistungen sind weniger nobel; doch auch daran wird die Welt nicht 
		zu Grunde  gehen. Und hier, auf dem Weg durch die Nebenstraßen zum Markt, 
		auf dem es alles gibt, was es gibt, begegnet uns zum ersten Mal in 
		diesem Land ganz offensichtliche Armut. Vor allem aus den Gesichtern der 
		als Tage- oder Stundenlöhner schuftenden Lastenschlepper schauen einen 
		Mattheit und Hunger an, trotz der vom Betel geröteten Lippen – wohl dem, 
		der Cyclo fährt, etwas zu verkaufen hat, ein Stückchen Land sein Eigen 
		nennt oder eines der zahlreichen Taxiboote rudert. 
		
		
		Obwohl es hier ganz offensichtlich auch Wohlhabende gibt, locker sitzt 
		das Geld nicht, locker wird es auch nicht verdient, was Wunder, wenn die 
		meisten Menschen hier nicht locker drauf sind? Das Leben in dieser 
		Stadt, die Leute, alles wirkt sehr viel härter als wir es in den bisher 
		bereisten Orten wahrgenommen haben. Es wird gegrüßt, höflich genickt, 
		mitunter auch gelächelt, doch fehlt, verständlich, die Unbeschwertheit, 
		der wir bisher überall begegnet sind. 
		
		
		 Die 
		Gesichter nicht nur der Erwachsenen scheinen verhärmt, Kinder fordern 
		auf dem Markt ganz unverhohlen „Money!“, ohne dass ein Älterer 
		eingreift, Mütter mit ihren Säuglingen auf dem Arm betteln nachhaltig 
		uns Fremde an und ihre Sprösslinge im Grundschulalter laufen so lange 
		gestikulierend und zischend hinter uns her, bis sie sich doch noch von einem 
		Erwachsenen eine saftige Schelle einfangen. Die organisierten „Bettelgangs“ bedienen 
		einmal mehr das Klischee, welches uns beim Anblick ausgestreckter Hände 
		südost-europäischer Mitbürger auf dem Tauentzien umfängt – Indien ist nicht weit 
		und Bangladesh noch näher.  Hier wird zudem 
		Wasser auf die Mühlen 
		derer gegossen, welche die muslimischen Rohingya auch weiterhin nicht als 
		Volksgruppe in Birma akzeptiert wissen wollen … 
		(wiki zur 
		Volksgruppe der Rohingya).JPG)  
		(AlJazeera 
		zur ethnischen Minderheit ...) 
		(die
		
		ZEIT zum Thema) 
		(... und bei
		
		CNN) 
		(Feature:
		
		Exil im eigenen Land) 
		(wiki zum
		
		Rakhaing Staat) 
		(Sehenswürdigkeiten 
		im Rakhaing Staat) 
		(aus dem Ort 
		und Hafenszenen) 
		  
		  
		
		  
		
		
		„Das Land mit viel Reis“ … 
		
		
		wie 
		Mrauk U, 
		die untergegangene Hauptstadt des letzten Rakhine Reiches früher hieß, 
		verdient diesen Namen auch heute noch: Während der gut vierstündigen 
		Bootsfahrt nehmen die Reisfelder im Schwemmland kein Ende; mehrere 
		Ernten im Jahr sind möglich. Warum UNICEF in Sittwe dennoch 
		us-amerikanischen Reis
		 anlanden 
		lässt, vielleicht kennt (und nennt) 
		Transparency eine Antwort. 
		 
		
		Das 
		„local ferry boat“ nötigt uns morgens bereits vor dem Aufstehen in ein 
		unbeleuchtetes Tuk-tuk, welches uns durch die dunklen, fast menschenleeren 
		Straßen karrt. Hier beginnt der Alltag deutlich später als in den 
		südlich gelegenen Orten. Dafür ist es am Anleger um so belebter: Mehrere Fähren 
		liegen im Saykonakanal, klar zum Auslaufen.   
		
		
		Zwei kräftige Jungs schultern unser Gepäck und 
		balancieren es über zwei schmale  
		Planken gleich aufs Oberdeck eines Seelenverkäufers, der uns allerdings 
		mit zwei „kingsize wooden chairs“ verwöhnt. „Senator“ sind wir - in der 
		Holzklasse. Diese teilen wir uns mit zunächst noch scheuen OberschülerInnen, ihren am frühen Morgen auch noch nicht so 
		gesprächigen Lehrkörpern und deren Familienangehörigen. Wochenendausflug zu Studienzwecken, wie uns ein bei den jungen Damen 
		recht beliebter Junglehrer zuschmunzelt, in ein Stück Vergangenheit ... 
		
		… 
		zumindest in ein kleines, ruhiges, recht verschlafen wirkendes Städtchen 
		mit niedrigen Häusern, in dem selbst der Sekundenzeiger nicht aufgeregt 
		weiter springt – und die ob der angekommenen Touristen interessiert schauenden 
		Einheimischen schon gar nicht. Eine Handvoll aufgemotzter Willys aus WW 
		II verkehrt zwischen 
		 Jetty und „Downtown“, ansonsten bestimmen Cyclos, was auf der Straße geschieht, oder Radfahrer und Fußgänger. 
		
		
		Dass wir nicht in einer Derek freien Zone gelandet sind, zeigen nicht 
		nur zahlreiche Satellitenschüsseln, sondern auch die Frisuren einiger 
		Youngster. Schräge Schnitte auf dem Kopf, doch die Beine stecken noch 
		immer in Longyis … Traditionell ist auch die Höflichkeit, mit der uns 
		die meisten Menschen hier begegnen: Freundliches Grüßen gerade auch in 
		den engen Gassen der Wohnbereiche, Eltern, die ihre Kleinkinder zum 
		Winken  animieren, Lächeln allerorten. Wir sind wieder auf dem Lande, wo 
		nicht jeder viel hat, doch genug, um nicht zu hungern … 
		
		
		(wikitravel 
		zu 
		
		Mrauk U) 
		
		
		(Fotos 
		
		
		
		von 
		der Bootsfahrt) 
		
		
		(Fotos 
		
		
		
		aus Mrauk U) 
		
		(... und der
		
		Tobacco Road) 
		
		(Infos zu
		
		Cheroots) 
		
		  
		
		
		Weniger  
		ob der von sehr unterschiedlichen Baustilen und Anordnungen her 
		interessanten Pagoden als einmal mehr der ländlichen Idylle wegen lohnt 
		sich eine Tour durch das Städtchen, das aus vielen einzelnen kleinen 
		Dörfern entstanden ist. Unsere Cyclofahrer kutschieren uns durch 
		holperige Gässchen zurückgezogener Wohngebiete, in denen das Leben noch 
		einige Takte langsamer abläuft als in „Downtown“. Am Straßenrand wird 
		gewürfelt, gemeinsam vor dem einzigen Fernsehgerät der Nachbarschaft 
		gehockt, gekocht, getratscht, gegrüßt. Letzteres mitunter etwas 
		verhaltener, abwartend, ob sich denn ein Lächeln auf unseren Gesichtern 
		abmalt, welches 
		dann meist erwidert wird.  
		
		
		Auch hier schuften Jung und Alt – ob Wasserträger, die mehrmals am Tag im Laufschritt zwischen Brunnen und Haushalten eilen, Marktfrauen, die 
		ihre Waren, von der Chipstüte bis zum Babystrampler, in riesigen flachen 
		Körben auf dem Kopf von Dorf zu Dorf balancieren oder Lastenfahrer, 
		welche vom Reissack bis zum  
		Dachbalken alles, aber auch wirklich alles, auf ihren Trishaws durch die 
		Schlaglöcher ruckeln. Mehr als verständlich, dass nicht jeder entspannt 
		den Fremden anschaut, der hier Urlaub macht und für ein, zwei 
		Übernachtungen einen Betrag aufwendet, mit dem Einheimische einen ganzen 
		Monat auskommen müssen. Dennoch schwingt keinerlei Missgunst in ihren 
		Blicken, eher Gleichgültigkeit, weil man eh nicht dazu gehört … 
		
		
		
		(Sakralbauten bis zum Abwinken) 
		
		
		(Fotos von 
		der 
		
		
		ländlichen Idylle) 
		
		  
		
		  
		
		
		Der 
		Spinnenfrau … 
		
		
		selbst sind wir nicht begegnet, doch einigen ihrer Schwestern, deren 
		nicht mehr ganz taufrische Züge dennoch ihre Ebenmäßigkeit behalten 
		haben und eine Ahnung früherer Schönheit andeuten ... 
		
		
		
		 Vor 
		den 
		
		Chin Dörfern
		liegt eine gerüttelte halbe Stunde im Tuk-tuk 
		durch die morgendlichen Dunstschleier über vom Tau feuchten Reisfeldern bis 
		zur Ablegestelle in einem Dörfchen am Laymyro. Dort herrscht der an 
		Fährstellen übliche Betrieb. Im Nu versammeln sich alle Altersgruppen 
		um Bernhard, einem Mitreisenden, der die Zuschauer ob seiner 
		Jonglierkünste mitreißt. Noch bei unserer Rückkehr am späten Nachmittag 
		drängen die Kinder begeistert auf "Zugabe"! 
		
		
		Wir tuckern, nachdem sich die Nebel gelichtet 
		haben, gemächlich flussaufwärts.  
		An den zunächst noch recht hohen Steilufern werden statt Reis Mais, 
		diverse Gemüse, winzige Kartoffeln und Erdnüsse angebaut – viel Grün 
		fürs noch müde Auge. 
		
		
		Behäbige Lastensegler transportieren Flusskiesel nach Sittwe – die neue 
		Jetty frisst jede Menge Material. Die Hafenstadt ist auch das Ziel der 
		zahlreichen Bambusflöße, die von dort „gebündelt“ in die Papiermühlen 
		nach Bangladesh verfrachtet werden. 
		
		
		Ein Pee Stop führt uns zu einem Chin Dorf, in dem 
		kaum Fremde anlanden. Entsprechend improvisiert wirkt der Marktstand, 
		den einige ältere Frauen aus ihren Plastiktüten zaubern. Vordringlich 
		scheint ihnen jedoch eine gebührende
		 Begrüßung 
		in ihrem Ort. Sie begutachten jeden Einzelnen von uns und lassen sich 
		ebenso ungeniert und ganz ohne Scheu betrachten. Ihre Tätowierungen 
		tragen sie so selbstverständlich im Gesicht wie die überzeugten Anhänger 
		jener Modeerscheinungen in 
		unseren Breiten.  
		
		
		Nachdem die Ladies (und nicht nur die) sichtlich Spaß an Bernhards 
		Künsten gefunden und sich als durchaus geschickte Assistentinnen für den 
		nächsten Auftritt auf großer Bühne geoutet haben, verlassen wir ihr 
		aufgeräumtes, ausgesprochen gepflegtes Dorf. 
		
		
		Eine knappe halbe Stunde flussaufwärts betreten wir eine weitere 
		Siedlung, an deren Strand bereits einige Touriboote liegen. Bis zu acht 
		Gruppen besuchten täglich diesen Ort steckt uns Nyi Chay, unser guide.  
		So präsentieren sich Hütten wie BewohnerInnen entsprechend 
		herausgeputzt und routiniert. Aufmerksam die Begrüßung auch hier, doch 
		kommt frau rasch zum Geschäft: Muschelketten, gewebte Schals, geknüpften 
		Armschmuck – verbrämtes Bargeld im Tausch gegen Fotos. Plastiktüten 
		werden bereit gehalten für erwartete Gastgeschenke. Der Umgang mit 
		Fremden und das Sich-ins-rechte-(Kamera-)Licht-Rücken gehören zu den 
		Routineübungen. Selbst die Schule vermittelt einen ungewohnt 
		ordentlichen Eindruck – Potemkin lässt grüßen …? 
		
		Auf 
		der Rückfahrt gleiten wir einmal mehr an schwer beladenen Booten vorbei, 
		auf denen Muskelkraft Strömung und Wind unterstützen.  
		
		
		 Sicher, 
		solche Ausflüge haben oft etwas von Deppentouren, doch gewähren sie 
		jener Spezies immerhin einen vorsichtig dosierten und ausgewählten 
		Einblick ins Tagesgeschehen unterschiedlicher Volksgruppen jenseits 
		größerer Siedlungen ... 
		
		
		(wiki zum 
		
		
		Chin Staat) 
		
		
		(Fotos 
		
		
		
		bis 
		zum Anlegen) 
		
		
		(Eindrücke 
		aus dem ersten Dorf) 
		
		
		(Portraits 
		der ersten Tattoos) 
		
		
		(Fotos 
		
		
		
		aus 
		dem zweiten Dorf) 
		
		
		(… und 
		
		
		
		von 
		ausgewählten Einwohnerinnen) 
		
		
		(Absegeln 
		…) 
		
		  
		
		  
		
		
		Off 
		the beaten tracks … 
		
		
		wandelten wir vorvorgestern. Seit unserer Landung 
		in 
		Bagan – 
		der Flughafen nennt sich Nyaung U – folgen wir den Spuren, die 
		Generationen des  
		internationalen Tourismus vor und mit uns in dieser archäologischen 
		Schatzkammer leg(t)en. Dank sachdienlicher Hinweise aus der 
		Bevölkerung und antizyklischen Abklapperns der laut einschlägigen 
		Reiseführern zu besichtigenden sakralen Bauten gelingt es uns immer 
		öfter, Erklärungs- und Fotostaus zu vermeiden.  
		
		Und 
		selbst dort, wo wir mitten hinein geraten, lohnt sich jede Minute (Ab-)Wartens: 
		Gut 40 Quadratkilometer Tempelareal bieten 2230 aufgelistete Monumente 
		und mit ihnen eine architektonische Meisterleistung, die wir in den von 
		uns angesetzten sieben Tagen selbst optisch nicht einmal ansatzweise 
		bewältigen werden. Einige Kleinode wollen wir uns herauspicken – doch 
		bereits die Auswahl überfordert uns hoffnungslos. Klickt Euch durch die 
		Infos und die Bilder, so werdet Ihr verstehen … 
		
		
		(Reiseinfos 
		zu Bagan) 
		
		(lokale Infos
		zum alten 
		Bagan) 
		
		
		(erste 
		
		
		
		Eindrücke per Rad) 
		
		  
		
		
		Beeindruckend sind eben nicht nur die Vielzahl der erhaltenen Bauten, 
		sondern
		 auch 
		deren unterschiedliche Formen. Hinzu kommt, dass sie unregelmäßig übers 
		Land verteilt zu finden sind, mal als einzeln stehende Tempel oder 
		Stupas, mal in größeren Gruppen, umgeben von Buschwerk, Sesamfeldern 
		oder weiten Gevierten voller gelber Bohnen. Die Ziegelbauten gehören zum 
		Alltag wie die Kreuzwegstationen in katholisch geprägten Landstrichen. 
		Und sie stehen nicht nur an befestigten Wegen: Tiefer Sand macht das 
		Radfahren zu einem Bußgang und lässt uns auf Pferdekarren umsteigen – 
		hier werden zwar auch nur zwei Räder bewegt, jedoch von vier Beinen, 
		welche 
		nicht die unseren sind … 
		
		
		(Pagoden 
		aller Orten) 
		
		  
		
		
		
		Balloons over Bagan
		… 
		
		
		gesponsert von, mal ganz unbürokratisch notiert, Frau und Kindern zu 
		Willis Sechzigstem. Sein Kommentar nach der Landung: „Ich möchte noch 
		mal sechzig werden!“ Euch Vieren nochmals ein ganz heftiges 
		Dankeschön!!!.JPG)  
		
		
		Noch vor dem Wachwerden karrt uns ein Bus, der fast so alt ist wie die 
		jüngsten Ruinen, jedoch in deutlich besserem Zustand, zum Startplatz. 
		Dort lässt man uns dem Vorspiel des Aufklarens beiwohnen: Nachdem die 
		Ballonhülle mittels eines Gebläses mit Luft gefüllt ist, wird 
		vorgeglüht (wir haben das an diesem Morgen an uns selbst wohl weislich 
		unterlassen), bis sich das Luftfahrzeug nebst Korb aufrichtet. 
		 
		
		
		Chriss, voll des britischen Humors, arbeitet 
		zunächst seinen pre flight check ab, bevor er uns an Bord bittet. Zwölf 
		im Korb und ab geht die Luzie. Ein Hauch von Sonne kriecht über den 
		Horizont und rückt morgendlichen Dunst wie alt ehrwürdigen Backstein in 
		ein angemessenes Licht. Der Gott des Windes lässt uns sanft über die 
		Pagodenfelder schweben. Den Atem raubt uns der Anblick des Areals voller 
		Altertümer, die mehr und mehr im Licht der frühen Sonne (er-) strahlen. 
		Unvorstellbar, wie reich dieses (ohne die Touristen wohl recht 
		verschlafene) Nest Bagan als königliche Residenzstadt einmal gewesen 
		sein muss – vielleicht ein Beispiel für die anicca, den Teil der 
		buddhistischen Lehre der Unbeständigkeit (für Willi eher 
		nachvollziehbar als die neubuddhistische der unendlichen Geduld mit dem 
		und im Internet). 
		
		
		Nach unendlich vielen unausgesprochenen AAHS und OOHS und noch immer 
		im mentalen Schwebezustand ob der faszinierenden An- und Ausblicke 
		setzen wir hart in einem Stoppelfeld auf. Ein wohl temperierter 
		Champaign Rosé und leichtes französisches Gebäck zwischen einigen Stupas 
		dürfte nicht nur für Nichtraucher die Zigarette danach gebührend 
		ersetzen – ein runder Tag, bereits gegen acht  
		Uhr morgens ... 
		
		Übrigens: Die motorisierten 
		Andenkenverkäufer sind schneller an Ort und Stelle als die Jungs vom 
		Bergungskommando 
		
		… 
		
		
		(Fotos 
		
		
		
		von 
		der Ballonfahrt) 
		
		
		(Blicke 
		von unten) 
		
		(unsere Spuren auf
		
		google earth) 
		
		  
		
		  
		
		  
		
		  
		
		
		Zwei Welten mindestens … 
		
		
		er- und durchleben wir hier (einmal mehr): Den 
		vierfachen Tageslohn unseres Kutschers geben wir für einen Tag mit ihm 
		in der Kalesche aus – 4.000 Kyats nimmt er nach sechs Stunden mit nach 
		Hause, 11.000 streicht der Fuhrunternehmer ein. „Wer hat, dem wird gegeben werden“ ist also auch mit der buddhistischen Lehre kompatibel …
		 
		
		
		Vielleicht zu unserem Glück: Nehmen es die 
		Einheimischen doch zumindest äußerlich gelassen und – wie Buddha es 
		wollte – neidlos hin, dass wir Touristen für zwei Übernachtungen das 
		Monatsgehalt eines Grundschullehrers über den Tresen reichen. Die 
		Postkarten-, Andenken-, 
		
		Laquerwareverkäufer bleiben freundlich und 
		scherzen ebenso wie die unzähligen „I am a painter, you know“, wenn man 
		ihnen partout nichts abkaufen möchte und nach dem x-ten „special price 
		only for you“ ein müdes „No interest!“ entgegnet. Sie erzählen einem 
		über „ihren“ Tempel alles,
		 was 
		sie wissen, zeigen verborgene Winkel, die bestenfalls im Dumont 
		beschrieben werden, weisen einem versteckt liegende Treppenaufgänge, 
		die Terrassen erschließen, welche herrliche Blicke auf das Pagodenfeld 
		eröffnen, und leuchten dem Besucher filigrane Wand- und Deckenmalereien 
		in dunklen Winkeln aus, ohne dass sie die Hand für ein Bakschisch 
		aufhielten. Auf Nachfragen erzählen sie von und aus ihrem recht harten 
		Leben, ohne zu jammern, ohne auf „small money“ zu spekulieren – von Frau 
		zu Frau, von Mann zu Mann … 
		
		An 
		der Bootsanlegestelle hingegen hocken Mütter mit ihren Kleinkindern und 
		halten den Ankommenden Schalen entgegen: organisierte Bettelei um Geld. 
		Gerade vor den bekanntesten Tempeln posieren sie und verweisen mit 
		eindeutigen Gesten auf ihre Hunger leidenden Säuglinge. Nahrungsmittel 
		werden allerdings abgelehnt. 
		
		
		Nebenan schuften Jung und Alt von Früh bis Spät 
		auf den Feldern, winken, grüßen freundlich, schieben paar nette Brocken 
		Englisch rüber, wenn man vorbei fährt und lächelt.
		.jpg)  
		
		
		Im Dorf Minnanthu vermarkten die Bewohner 
		den in der Zeit zurückgebliebenen Teil ihres Fleckens. Frau geleitet uns 
		durch ein Freilichtmuseum, in dem das wirkliche Leben nicht ehrenamtlich 
		vorgeführt, sondern tagtäglich praktiziert wird. Dabei schielen die 
		Alten nicht auf Scheine: Sie spinnen, weben, rollen ihre Cherots und 
		nehmen Besucher als nicht weiter störende Abwechslung hin. Die Jüngeren 
		deuten dezent an, dass „a small donation for the village people“ gerne 
		entgegengenommen würde. Doch geschieht das alles unaufdringlich und 
		ohne zu insistieren - mit Würde eben ... 
		
		Bei 
		alledem bleibt Bagan zwar ein ausgesprochen touristischer, doch immer 
		noch sympathischer Ort, an dem mensch je nach Tageszeit an den meisten 
		in Reiseführern beschriebenen Stätten weitgehend ungestört verweilen 
		kann. Bleibt zu hoffen, dass sich daran auch fürderhin nicht all zu viel 
		ändert …  
		
		
		(Fotos 
		
		
		
		vom 
		südöstlichen Pagodenfeld) 
		
		
		(Auszüge 
		
		
		
		aus dem Landleben) 
		
		
		(Fotos 
		
		
		
		aus 
		dem Dorf) 
		
		
		(portrait of a girl) 
		
		
		(Ansichten 
		
		
		
		vor dem sundowner) 
		
		
      	
		 
		Seitenanfang 
		
		  
		  
		
		Zum Leben ... 
		
		
		in der 
		(heimlichen) 
		Hauptstadt treffen unserem ersten Eindruck 
		nach Weill und Brecht 
		
		mit ihren harten 
		Weisen wohl den rechten Ton. Gerade auch an 
		den Ufern des Ayeyarwaddy dürfte das Leben der LastenträgerInnen kein 
		Zuckerschlecken sein. Auch die Familien, die vom Bambus (ob vom 
		Transport, Verkauf oder von seiner Weiterverarbeitung) leben, nennen 
		Behausungen ihr Heim, die eher nach Provisorien ausschauen und doch 
		ihren gesamten Besitz darstellen.  
		
		Und 
		dennoch begegnet uns kein verärgerter oder gar missgünstiger Blick, als 
		wir
		 durch 
		ihre Wohnzimmer, Werkstätten, Arbeitsplätze, Spielwiesen, 
		Wäschebleichen, Garküchen am Ufer ihres Flusses entlang schlendern. Auch 
		hier ein Lächeln oder ein freundliches „Hello!“ – mit Stolz präsentieren 
		sie ihre 
		Jüngsten, erklärt man uns ob der Falten auf 
		unserer Stirn, wozu die soeben hergestellten Produkte eigentlich gut 
		sind (mit Händen und Füßen – des Englischen ist hier niemand mächtig). 
		
		
		Straßen und Gebäude in „unserem Viertel“ wirken 
		beim ersten Schlendern weniger herunter als in Yangoon, Gehwege stellen 
		eine geringere Herausforderung dar, ohne dass dieses Ensemble einen 
		größeren Charme verströmte. Das Preisgefüge vom Bier bis zum „public 
		transport“ orientiert sich (saisonabhängig) am Touristenstrom, wobei 
		die Universaldienstanbieter hier (anders als „bei uns“ in der 
		Nachwendezeit) den Realitätsbezug nicht verloren haben – die Wachtel in 
		der Hand ist … 
		
		
		Nach dem Aufspüren von Orten, an denen ernst zu 
		nehmender Kaffee gereicht  
		wird, widmen wir uns den kulturellen Sehenswürdigkeiten – und sind tief 
		beeindruckt von der Hingabe, mit denen Gläubige völlig unaffektiert die
		
		
		Mahamuni Statue 
		verehren. Dennoch: Für uns kommt jene Stimmung, die wir in der Shwedagon 
		empfunden haben, (noch) nicht auf (Sorry, 
		Tommy!), doch wir sind ja 
		(noch) jung – und (noch) einige Tage vor Ort. Und vielleicht treffen wir 
		ja noch 
		Kiplings Burma Girl, so die Dame von 
		Moulmein hierher gefunden haben sollte ... 
		
		(Peter 
		Dawson singt Kipling) 
		
		  
		
		
		Unsere Universal-undsoweiter wittern unsere 
		verhalten skeptische Einstellung ihrer Stadt gegenüber und kutschieren uns in 
		ihren Trishaws durch höchst unterschiedliche Viertel. Vom 
		mandalayischen Wedding über Tempelhof bis Dahlem und das neue Kreuzberg 
		kriegen wir alles mit. Prenzl’berg lassen sie aus, die Schwaben fehlen noch und Kinder gibt's überall in der Stadt auch so zuhauf … 
		
		Die 
		beiden setzen uns in einen pick-up zum 
		
		Mandalay Hill, der selbst von 
		Apotheken wie Jan Ullrich einiges abverlangte - und uns ob des diesigen 
		Himmels nicht den versprochenen „beautiful view“ beschert. Dafür erleben 
		wir "Einsegnungszeremonien", schreiten das „größte Buch der Welt“ ab und 
		bestaunen, schon ein wenig matt, vor der Siesta wie 32 Gramm Gold (am Stück) von kräftigen 
		Männern zu den 
		hauchdünnen Folien gehämmert werden, welche auch den Mahamuni-Buddha 
		bis zur Unförmigkeit verändert haben. Am Nachmittag lassen 
		sie uns 
		 Markt- und Handwerkerszenen in Vierteln erleben, die selbst im Lonely Planet noch nicht beschrieben sind. Reichlich Erlebtes also, um uns einen 
		tiefen Schlaf zu bescheren. 
		
		  
		
		
		(Sehenswürdigkeiten 
		in Mandalay) 
		
		
		(Fotos 
		
		
		
		vom Mahamuni Buddha) 
		
		
		(Rundfahrt 
		im Trishaw) 
		 
		
		(Fotos
		
		vom Shwein Bin Kloster) 
		
		  
		  
		  
		
		Zu 
		einem guten Karma … 
		
		
		trägt der morgendliche Besuch des Mahamuni-Buddhas rein 
		fahrzeugtechnisch nicht wirklich bei. Vielleicht, weil wir auch dieses 
		Mal nicht „die Heiligkeit seiner Stätte“ verspüren, lässt er uns, 
		nachdem wir einen Blick über die Schultern der
		 Steinmetze 
		geworfen haben, welche mit Flex, Holzspatel und Stahlschwämmchen 
		Buddhafiguren nach Maß in Szene setzen (und kolorieren), mit einem 
		Getriebeschaden unseres „Blue Taxis“ in der Straße der „Buddhafactories“ 
		liegen bleiben. 
		
		
		Bis zum Eingeständnis des Fahrers, dass er die 
		Zahnräder ohne fremde Hilfe nicht mehr gerade gebogen bekommt, und wir 
		besser das Fahrzeug wechselten, verbleibt reichlich Zeit, das lokale 
		Handwerk hautnah zu erleben. Zum ersten Mal demonstriert uns ein 
		Glaswerker, ganz richtig, kein Glasbläser, 
		wie aus Bruch (ob Fensterscheibe oder Bierglas) jene Diademe entstehen, 
		die sowohl Kronleuchter als auch (vor allem) die Schirme (htilis) 
		der Pagoden schmücken und im Sonnen- wie im abendlichen Kunstlicht 
		glitzern – 
		
		crazy diamonds
		… 
		
		
		Trotz Panne erleben wir Panne: Im Mahagandhayon Kloster geraten wir in 
		die täglich stattfindende Mönchsspeisung, die zu einem für Touristen 
		frei gegebenen  
		Event ausgeartet ist. Von wem und warum sei zunächst dahin gestellt. Das 
		Zurschaustellen der Austeilung des „Mittagessens“ ruft nicht nur bei 
		abgesprungenen Katholiken Bilder der Fütterung von "Knuth at its best“ 
		hervor, es weckt auch schmerzliche Erinnerungen an den Almosengang der 
		Mönche in Luang Prabang und die leicht zynische Anmerkung eines ihrer 
		hohen Repräsentanten: „Sometimes monks are like monkeys, you know …“ Aus 
		meinem zutiefst antiklerikalen Unbehagen stellt sich allerdings die 
		Frage, wer sich warum und auf wessen Geheiß hier so zum Affen machen 
		lässt, tagtäglich … 
		
		
		Zur Beruhigung des Gemüts gucken wir uns noch das 
		ein oder andere Pagödchen in
		
		Amarapura an, erklimmen, reichlich eine halbe 
		Autostunde entfernt, den 
		
		Sagaing Hill mit seinen zahlreichen 
		Heiligtümern, frönen Willis Hasen (Jahrgang ’51) und einem Frosch (warum 
		Männer Hüte tragen, Felix - Willi hingegen keine …) ein wenig Aufmerksamkeit 
		und lassen uns auf 
		
		Inwa
		herumgiggen. 
		
		
		Unser Kutscher fährt den „Deppentrail“ ab – in der von der 
		Droschkeninnung festgelegten Reihenfolge. Dazu gehören auch 
		Heiligtümer, die im Loose ignoriert werden. Unser vergebliches Suchen in selbigem kommentiert 
		der Mann auf dem Bock mit einem Werturteil: "No orange book - look Planet!" (Lonely ..., 
		Anm. d.  Redaktion). 
		Das aus Teakholz errichtete Kloster Bagayon
		 hingegen 
		ist auch für das "orange book" das highlight - zumal sich paar junge 
		Mönchlein für zwei Dosen Cola vor einheimischen Fotoprofis verbiegen. 
		Wir profitieren davon ganz parasitär … Das Gebäude selbst strahlt 
		allerdings etwas Ehrfurcht Gebietendes aus. 
		
		
		Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichen wir die 
		
		U Bein Brücke – leider 
		gibt der niedrige Wasserstand des Taungthamansees all die Zwiebel- und 
		Bohnenfelder frei, die bei dem beliebten Fotomotiv  üblicherweise unter 
		Wasser stehen. Dennoch, das Bauwerk aus Teakholz bleibt beeindruckend 
		und die Stimmung ist trotz des Touristenstroms, der sich mit dem der 
		Einheimischen mischt, ausgesprochen friedlich, ruhig, unaufgeregt. Dieser
		Ort verströmt weitaus mehr Besinnlichkeit als die örtlichen 
		Pagoden … 
		
		Die 
		Rückfahrt, dem Mahamuni Buddha sei Dank, findet im ersten Drittel ohne 
		funktionierende Scheinwerfer statt. Erst später wird die nötige 
		Sicherung erfolgreich ausgewechselt … 
		
		(Buddha 
		factory und crazy diamonds) 
		
		
		
		(feeding the monks) 
		
		
		(Fotos 
		auf Inwa) 
		
		
		(U 
		Bein Brücke) 
		
		  
		
		
		  
		
		Das 
		Leben am Fluss … 
		
		
		wirft wiederum ein anderes Licht auf Mandalay: Im „Bambushafen“ landen 
		nicht  
		nur all die Flöße, hier werden sie auseinander genommen, stangenweise 
		getrocknet, weiter verkauft und zum Teil auch verarbeitet. Ob zu Matten 
		oder Hauswänden geflochten, zu Essstäbchen oder Spießchen geschnitzt – 
		Menschen leben von ihnen … 
		
		Im 
		Ölhafen, am Holzpier oder an der Verladestation für Gebrauchskeramik 
		(100 Liter fassende Krüge dominieren), überall schleppen vor allem 
		Frauen die schweren Güter von Booten an Land oder auf LKWs – die Männer 
		sitzen am Ufer und zocken.  
		
		
		(Leben am Ufer) 
		
		  
		
		
		Bei aller Betriebsam- und Geschäftigkeit geht es 
		in der größten Stadt des nördlichen Landesteils jedoch ziemlich unaufgeregt 
		zu. 
		Unsere Trishawfahrer tun uns Gegenden auf und bringen uns zu Menschen, 
		welche uns die sanften Weisen von 
		Elton 
		 John zu Mandalay verständlich machen. 
		Angenehme Begegnungen und Begebenheiten verleihen selbst unserem Viertel 
		in der alten Königsstadt plötzlich einen gewissen Charme: Einmal mehr auf der 
		Suche nach Waschpulver, das sonst an jeder Straßenecke zu finden ist, 
		geraten wir in ein Lädchen für Tierfutter. Die ältere Dame lässt uns in 
		perfektem Englisch vor einer Tasse Tee, einem netten Plausch auf der 
		Couch und einem aus den eigenen Vorräten abgefüllten Tütchen "detergent" 
		nicht mehr los. Außer guten Wünsche für unsere Reise gibt sie uns noch 
		mit auf den Weg, in Zukunft nach "soap powder" zu fragen. Das sei 
		linguistisch zwar nicht korrekt, "but people here will better understand, you know …". 
		
		Eine Straßenecke 
		weiter führen uns Jugendliche durchs Angebot der "Family Bakery", 
		unterscheiden die Geschmacksrichtungen der Leckereien nach sweet, meat, 
		hot, machen uns auf die Espressomaschine aufmerksam (real good coffee), 
		räumen ihren Schattenplatz draußen auf dem Gehweg, lassen unsere 
		Bestellung in der Mikrowelle aufwärmen, erklären uns die Rechnung 
		Position für Position per Taschenrechner, wünschen uns einen "Bon 
		Appetit and have a nice stay!" und ziehen zu ihrem nächsten Treffpunkt. 
		Ist doch charming, oder ... 
		
		  
		  
		
		Ein lohnender Abstecher ... 
		
		
		(lt. Loose) führt uns ins gut drei Busstunden 
		entfernte 
		Monywa, 
		einer Großstadt im Chindwin-District, 
		in der die einzigen von uns zu deutenden Schriftzeichen mal  wieder vor 
		Kneipen hängen, welche 
		Myanmar Beer 
		ausschenken .  
		
		
		Der Wortschatz der hier gebräuchlichen lingua 
		franca besteht überwiegend aus Lächeln, Zuwinken, freundlichem Nicken 
		und hin und wieder ein paar Brocken Englisch. Alles kein Problem, da die 
		meisten Einheimischen im Stande sind, uns an der Langnasenspitze 
		abzulesen, was oder wohin wir gerne möchten.  
		
		Bereits am Busbahnhof stürzen sich die 
		Tuktuk-Geier mit einer gewissen Zurückhaltung und einem sehr fairen 
		Angebot auf uns. Die Jungs im birmesischen Straßenrestaurant gegenüber 
		unseres einfachen, doch professionell geführten Hotels verstehen kaum 
		Englisch, dafür unsere Zeichensprache: Churchills "Victory" endet mit 
		zwei frisch Gezapften auf dem Tisch - wie benötigt, peanuts inklusive - 
		Bye, bye, 
		Herr Ackermann!  
		
		
		Ein wenig Verwirrung stiftet am zweiten Tag, 
		nachdem die locals unsere Trinkgewohnheiten bereits ausgiebig studieren 
		konnten (Fassbier beim Birmesen, Essen gleich nebenan beim Chinesen, 
		abendliche Malariaprophylaxe zum Mitnehmen wieder vom Birmesen), 
		unsere Order zum Abendessen: Um das Abnagen von Knochen zu vermeiden, 
		bestellen wir beide „two times Fried Noodles, no meat, with Mixed 
		Vegetables“. Nun gut, das gibt die zweisprachig (eine können wir nicht 
		deuten und schon gar nicht lesen) abgefasste Speisekarte so nicht her. 
		Also rücken wir grundschullehrermäßig das für uns Wichtige ins Blickfeld 
		und decken den Rest per Daumen ab. Serviert werden einmal „Mixed 
		Vegetables“, die uns bereits am Mittag hervorragend gemundet haben und – 
		auch einmal: „Fried Noodles with Mixed Vegetables“. Tja, acht Wochen im 
		Lande und nix dazu gelernt: Selbstverständlich werden fried noodles 
		hier fast immer mit 
		vegetables serviert, ob mit oder ohne Fleisch jedweden Tieres. Mithin 
		meint unsere Bestellung lokaler Logik folgend: Der eine will „Fried Noodles, 
		no meat“, die andere „Mixed Vegetables, no meat“. Um Barbara nicht nur 
		köstliches Gemüse anzutun, bestellen wir „some rice“. Nach 
		verständnisvollem Nicken des Kellners kredenzt er uns ein Glas Bier vom Fass 
		aus der Kneipe nebenan. Wir sind also durchschaut und unsere 
		wirklich wichtigen Bedürfnisse jenseits des Hungers bekannt. Unter ausgedehntem Schmunzeln 
		wird Barbara schließlich doch noch eine Schüssel Reis gereicht. Und beim 
		Bezahlen am Biertresen greift der Barkeeper unaufgefordert hinter sich 
		in die Apotheke. Schön, bedeutende Wünsche von den Augen 
		abgelesen zu bekommen. Den Namen dieser Kneipe möchtet Ihr gerne erfahren? 
		Tut uns leid, können wir noch immer nicht lesen … 
		
		   
		
		
		Ach 
		ja, … 
		
		Kultur gibt's hier 
		ja auch noch - in Form der Höhlen von 
		 Hpo 
		Win Taung. Per „Special Boat“, das als 
		ordinary boat Einheimische über den
		
		Chindwin 
		transportiert, für einen deutlich niedrigeren Preis allerdings, gelangen wir 
		ans andere Ufer nach Nyaung Bin. Für 2.500 K$ sind wir die einzigen an Bord 
		und deutlich schneller als das local boat gleicher Bauart … 
		
		Dort im Westen werden wir in gutem Englisch korrekt aufgeklärt: 
		„Limousine, Taxi, Pickup or Jeep to Minzu same price!“ Also lassen wir 
		uns im Geländewagen zu den Höhlen kutschieren, die vor über sechshundert 
		Jahren in den Sandsstein geschlagen wurden. Das einspurige Teerband 
		erspart uns all zu viel Staub. 
		
		
		Im Eingangsbereich warten Affen und Ticketverkäuferin – lediglich letztere erhält eine kleine 
		Aufmerksamkeit. Mit einem aufgeweckten, leidlich Englisch sprechenden 
		jungen Guide arbeiten wir uns durch die Nischen, Kavernen, Grotten, die 
		sämtlich durch schmale und niedrige Eingänge zu betreten sind, sich dann 
		oft  
		großzügig erweitern, um Buddhastatuen in allen Positionen zu 
		beherbergen: Aus dem gleichen Stein, vor 
		Ort in der 
		selben Höhle gemeißelt hocken, sitzen, stehen oder liegen sie, oft 
		umrankt von filigranen Wand- und Deckenmalereien. Da unser „Buddhacaveerklärer“ 
		deutlich mehr zu deuten weiß als das „orange book“, sind wir gerne 
		bereit, ihm heimlich in einer Nische, durch Buddha verdeckt, ein paar 
		Scheine zuzustecken, die er vor der örtlichen Andenkenmafia verbergen 
		kann, bevor er offiziell sein Salär kassiert, welches er mit wem auch 
		immer teilen muss.  
		
		
		 Fast 
		zurück am Fähranleger treffen wir auf einen Umzug anlässlich einer 
		Novizenfeier. Die herausgeputzten Frauen und Kinder freuen sich über 
		uns als Zuschauer mindestens ebenso wie wir über ihre farbenfrohe 
		Erscheinung, winken und lächeln uns zu und lassen sich bereitwillig 
		fotografieren. Das uns am Ufer zugerufene „See you next year!“ fassen 
		wir als Kompliment auf, auch wenn andere Ziele locken ... 
		
		
		(Fotos vom 
		
		
		
		Ausflug nach Hpo Win Taung) 
		
		  
		
		Nichts ist so schlimm, ... 
		
		dass es nicht für etwas gut wäre: Dank des 
		um acht Stunden auf den Nachmittag verlegten Abflugs von Yangon nach 
		Siem Reap - des neuen Visums wegen, Ihr erinnert Euch - verbleibt 
		reichlich Zeit nach den Dateien auf dem Rechner zu spüren, welche 
		plötzlich samt und sonders unauffindbar verschwunden waren. Johannes, 
		gleichfalls Gast im Motherland und Experte, entdeckt sie alle nach 
		trickreichem Suchen an Orten, wo sie nicht hingehören, rettet Willis 
		bisherige Arbeit, sämtliche Fotos und lässt eine Fortsetzung der website 
		wahrscheinlicher werden. Nochmals ganz herzlichen Dank nach Freiburg!!! 
		
		  
		  
		
		Gute Entscheidung, ... 
		
		nach 
		Siem Reap zu gehen, um sich zu erholen. Die nähere Umgebung der "Pub 
		Street", der alte und auch der neue Nachtmarkt sind nach wie vor ein Touristenbums, allerdings finden sich abseits dieser Ameisenhaufen, vor 
		allem an dem Ufer des Siem Reap River, durchaus ruhige Fleckchen. Andere 
		Oasen als das FCC haben wir zwar noch nicht entdeckt, doch ist auch unser
		guesthouse, Bayon Garden, ein Wohlfühlort: ausgesprochen heimelige Zimmer, 
		in denen auch die "kleinen Dinge" stimmen, und, mit Tanja und Frank, 
		richtig liebe landlords, die unsere Wünsche ahnen, bevor sie aus unserem 
		Unterbewusstsein auftauchen. 
		  
		(unsere Reiseroute vom 4. 
		Februar bis 7. März -
		
		dritte Etappe) 
		  
		  
		
		
		Luftveränderung … 
		
		
		auf 1.100 m Höhe nach fast zehn Wochen im Tiefland 
		hat schon etwas: mildes
		 Klima, 
		erträgliche Temperaturen, (fast) saubere Luft und jede Menge Grün fürs 
		Auge. Gut nachvollziehbar, warum einst die Briten hier in ihrer „Hill 
		Station“ an der Burma Road Schutz vor der feuchten Hitze Rangons und 
		Mandalays suchten. 
		
		
		Bevor wir jedoch die Annehmlichkeiten von 
		
		
		Pyin Oo Lwin in den 
		Shanbergen genießen können, liegen knapp anderthalb Stunden holperiger, 
		kurvenreicher, stetig ansteigender Strecke hinter uns, deren Folgen und 
		Nebenwirkungen nicht mit nur einem Raki abgetan sind, Angela: 
		Mindestens eine mittlere Alkoholvergiftung scheint angezeigt, drischt 
		unser Heizer doch einen Reifen, der ihn bis zu unserer unversehrten 
		Ankunft vor dem guesthouse dem Verdacht aussetzt, 
		Reinkarnations(ver)helfer welcher buddhistischen Schule auch immer zu 
		sein …  
		
		
		Die Uhren in diesem 
		Provinzstädtchen, selbst die im Purcell 
		Tower, ticken einmal  
		mehr langsamer als in den Großstädten, vor allem ein wenig abseits der 
		Hauptstraße. Statt der Kicks in Gigs gibt’s welche in Gharrys, jenen 
		vierrädrigen „Postkutschen light“, welche die wichtigsten 
		Transportmittel des hiesigen ÖPNV ausmachen. Und die sind gut so: keine 
		blockierenden Türen, keine versagenden Bremsen, keine eingefrorenen 
		Weichen – dazu per se zuvorkommendes, freundliches Personal, dem 
		berliner Kotterigkeit nicht erst für teuer (west-deutsches Steuer-) Geld 
		ausgetrieben werden muss … 
		
		Die 
		Einheimischen, ein ethnischer Mix fast aller Volksgruppen vom östlichen 
		Indien bis zum südwestlichen China und einer entsprechenden Vielfalt an
		 Glaubensgemeinschaften, 
		unter denen unserer Beobachtung nach lediglich animistische fehlen, sind 
		etwas zurückhaltend, können allerdings ein Lächeln nicht unerwidert 
		lassen. 
		
		Obwohl (oder 
		gerade weil?) der Ort keinen ärmlichen, sondern eher einen wohlhabenden 
		Eindruck macht, trifft mensch auf bettelnde Kinder, vom Krabbel- bis zum Grundschulalter, die noch vor „Mama“ oder „Papa“ Englisch gelernt 
		haben: “Money???“ Auch wenn die Bettelei gut organisiert wirkt, es sind 
		diesmal keine Bangladeshi, die einem die ausgestreckte Hand entgegen halten …
		(Fotos aus der 
		
		Hill Station) 
		  
		  
		
		"Very interesting, Sir!" ... 
		
		ist das Prädikat, 
		das Arun,  einer unserer Motojungs nepalesischer Herkunft
		  
		jedem wie auch immer gemauerten Steinhaufen zukommen lässt, um unsere 
		Aufmerksamkeit auf Gebäude mit kolonialistischem Flair, gülden getünchte Stupas, oder andere Bauwerke zu richten, die vom "orange book" 
		bis zum "planet" geflissentlich (und zu Recht) ignoriert werden. 
		 
		
		Nach dem Besuch 
		einer Schule, in welcher blinde Kinder bis zur Hochschulreife geführt 
		werden sollen - allein ein Hauch Bildung und die garantierte tägliche 
		Versorgung mit Nahrung, in einem Landstrich, in dem jegliche 
		körperliche Behinderung als Strafe für Verfehlungen während eines 
		früheren Lebens geächtet wird,  ist schon eine Spende wert - stehen 
		wir vor einer Pagode, die unser guide als "very powerfull, Sir, 
		donation good!" hervorhebt. Glasvitrinen voller Geldscheine fürs good kharma; am Fuße des Berges hoffen die Blinden auf den ersten Computer. 
		Ja, ja, ich hör schon auf und schreib auch nicht weiter, welche Messer 
		mir in der Tasche auf gehen. Ich reise schließlich als "foreigner" in ihrem 
		Land 
		... Sollen sie zum Vollmond im November doch ihre aufwändig und 
		für teuer Geld gebauten Ballons steigen lassen - "de Zooch kütt" gibt's 
		auch nicht für umsonst und Ausgaben für Benny XVIth's Sessions für seine 
		Fans (nicht nur in 
		Rom) ließen sich für 
		ernsthaft Notleidende und Bedürftige gewiss nachhaltiger anlegen ... 
		
		
		 Die 
		"small waterfalls", Pwe Kauk, erlaufen wir uns noch alleine: Hier können wir uns schließlich nicht verirren. Beim fast einstündigen 
		Abstieg zu "the big falls", den Anisakan Fällen, vertraut man uns drei 
		Schutzengeln an, deren Job noch lange nicht erledigt ist, nachdem sie 
		uns sicher zur Talsohle geführt und uns eine Cola verkauft haben: Sie 
		fächeln uns beim Aufstieg frische Luft zu, verhindern telepathisch jeden 
		(füßischen) Fehltritt und bringen uns sicher an unseren Ausgangsort 
		zurück. Zweieinhalb Stunden zu dritt in der Hoffnung, dass some small 
		money abfällt - auch hier verschieben sich Dimensionen ... 
		(Fotos vom 
		
		Motoausflug) 
		  
		
		
		  
		
		
		Vor 
		der Entdeckung der Langsamkeit … 
		
		
		bleibt mensch während der Bahnfahrt von Pyin Oo 
		Lwin nach Hsipaw nicht  
		verschont. Sie beginnt bereits in aller Früh am Fahrkartenschalter, 
		der zwar offen, doch nicht geöffnet ist. Ein Umweg für „foreigners“ führt 
		später über den Bahnsteig durch ein Hintertürchen zu einem verkürzten 
		Verfahren, welches allerdings ob des akribischen Notierens vieler Daten aus dem Reisepass ein wenig länger dauert: Hier werden gegen U$ 
		die Tickets für Touris verkauft. Allerdings sind jene für die „upper 
		class“ erst mit Einfahrt des Zuges zu haben: Die noch freien der (wie im 
		ICE) nummerierten Plätze werden an Ort und Stelle ermittelt, damit es zu 
		keinen Buchungspannen kommt (wie beim ICE). Wesentlich unpünktlicher als 
		das Flaggschiff der Deutschen Bahn ist unser „Train Up“ mit einer 
		halben Stunde Verspätung auch nicht. 
		
		
		Kaum hat sich der „Up“ durch einen langen Heulton angekündigt, strömen 
		aus allen Richtungen Frauen herbei, die auf ihren Köpfe große Bleche und 
		riesige Körbe voller schmackhafter Köstlichkeiten anbieten, um die seit 
		vier Stunden darbenden Reisenden aus Mandalay am Verhungern und 
		Verdursten zu hindern.  
		
		
		 Wichtiger 
		als das Einhalten der Abfahrtszeiten scheint das Einhalten der 
		Haltezeit. Pünktlich nach einer guten halben Stunde ruckelt der Zug an. 
		Je nachdem, ob er über die nicht verschweißten Schienen up oder down 
		rumpelt, nimmt er an Fahrt und Geschaukel ab oder – zu … 
		
		
		Unser Großraumabteil ist gut zur Hälfe besetzt; 
		Fremde und Einheimische halten sich die Waage. Die Polster (grün fürs 
		Auge) sind abgewetzt und durchgesessen, die Fenster seit der Jungfernfahrt 
		nicht mehr geputzt, die Wände angeschmuddelt und die Flecken auf dem Boden erzählen Geschichten. 
		Doch sonst ist’s recht gemütlich – viel Beinfreiheit, frische Luft ob 
		offener Türen und nicht zu schließender Fenster, 
		nette Aussicht, angenehme Mitreisende. 
		
		Auf 
		den Hügeln und in den Ebenen werden Gerste, Bohnen, Erbsen, Zuckerrohr, 
		Gemüse, Erdbeeren und Erdnüsse angebaut. Die Dörfer wirken aufgeräumt, 
		nicht unbedingt besonders wohlhabend, doch keinesfalls ärmlich. In den 
		Kleinstädten, die wir durchfahren wird baulich ein wenig mehr geprotzt. 
		Bei jedem Halt rauscht die Reizüberflutung an Essbarem persönlich 
		vorbei. Hin und wieder verweilt auch eine Gruppe Schülerinnen (die sind, 
		wie bei uns, wohl fleißiger als Jungs) im Abteil, um ihre 
		Englischkenntnisse an den „foreigner“ zu bringen. Ein schriller Pfiff 
		kündigt die Weiterfahrt an und leert den Mittelgang. 
		
		
		Der 
		
		Gokteik Viadukt
		beeindruckt als Stahlkonstruktion, die sich 
		gut 800 m lang über einen Fluss spannt und den Weg nach China erheblich 
		verkürzt. Nach reichlich sechs Stunden Langsamkeit erreichen wir 
		schließlich Hsipaw. 
		 
		(Fotos von der 
		
		Bahnfahrt) 
		(... und vom 
		
		Viadukt) 
		(Paul Theroux zu seiner
		
		Zugreise über den Viadukt) 
		(... und paar
		
		Hinweise auf Sehenswürdigkeiten) 
		  
		
		  
		
		
		
		Die  
		
		Burma Road
		… 
		
		
		führt mitten durch den kleinen Ort, in dem mensch 
		„umgeben ist von Hügeln,  
		Wäldern und freundlich zurückhaltenden Bergbewohnern“ ( lt. Loose), 
		allerdings auch vom Diesel, den die unzähligen LKWs in die Straßen 
		blasen. Durch 
		Hsi-paw flutet alles an Menschen und Waren, was von China 
		kommend auf den Weg nach Mandalay geschickt wird. Eine besondere 
		Dröhnung verabreichen die zahlreichen Schwertransporter, welche 
		Stahlröhren anliefern für die Gaspipeline, die als
		
		
		China-Myanmar-Pipelines-Project
		über viele Kilometer an der Bahnlinie entlang 
		geschweißt wird. So richtig in Bann gezogen, wie Loose es gerne hätte, 
		wird " der Traveller" mithin nicht, zumindest nicht auf Anhieb ... 
		
		Ein 
		wenig Charme hat sich der Flecken allerdings in seinen Seitenstraßen bewahrt. Um 
		die vielen Marktstände herum herrscht das übliche bunte Treiben, alle möglichen Handwerker 
		arbeiten draußen vor der Tür und in kleinen Werkstätten werden 
		
		 Blusen 
		mit Perlen bestickt, Cheroots gerollt oder Reisnudeln aufs 
		Trockengestell gehängt. Und 
		unten am Fluss findet sich im Black House Coffee Shop zwar kein guter Kaffee, 
		doch eine herrliche Oase der Ruhe mit Aussicht über den Dothawady, in 
		dessen Fluten sich spät nachmittags nach der Arbeit auf dem Feld Mensch und Wasserbüffel aalen. Und Bier gibt's 
		dort auch - ein wichtiger Grund, sich nicht auf Wandertour zu begeben, 
		zumal die trockene Landschaft mit ihren abgeernteten Reisfeldern nicht unbedingt dazu verlockt. Verschieben wir 
		eben auf Kalaw und Pindaya 
		... 
		(alte "Nebensächlichkeiten" 
		aufgewärmt) 
		(Greg Adams:
		
		Burma Road) 
		(Fotos 
		
		aus dem Ort) 
		(... und 
		
		vor der Rückfahrt) 
		  
		  
		
		
		Ein 
		wenig Erholung … 
		
		ist 
		nach der Anreise aus der weiten Ebene um Mandalay in den ehemaligen 
		britischen Luftkurort durchaus angezeigt, auch wenn wir die fast 1.300m  
		Höhenunterschied nicht per pedes überwunden, sondern uns im share taxi 
		hinaufgeschraubt haben: Das oft recht schmale Sträßchen windet sich 
		über viele Kilometer als einspurige Großbaustelle in unzähligen 
		Serpentinen die westlichen Shanberge hinauf, verpasst dem Reisenden 
		jede Menge Staub und lässt ihn ob der Fahrweise des Chauffeurs und der 
		entgegen kommenden LKWs hin und wieder den lieben Gott anrufen, an den 
		er schon lange nicht mehr glaubt … 
		
		
		Die intensiv betriebene Landwirtschaft in der 
		Zentralebene wird vor allem durch eines bewegt: Muskelkraft – von Mensch 
		und Tier. Ochsengespanne begegnen einer so häufig wie Mopeds in 
		Mandalay, auch vor dem klassischen Hakenpflug oder der durch Kinder 
		beschwerten Egge trotten Zebus. Und alles, was Menschin stemmen kann, 
		wird auch durch sie von A nach B transportiert – und darüber hinaus … 
		
		An 
		den Berghängen lösen Gerste, Kartoffeln, Zwiebeln, Blumenkohl, Salat, 
		Chili und andere „Suppenkräuter“ die „Früchte des Feldes“ aus dem 
		Tiefland ab (Mais, Reis, Baumwolle, Gemüse, Sesam). Die Häuser sind aus 
		Holz gebaut, die Siedlungen wirken weniger wohlhabend. Die Kinder 
		tragen hier allerdings Gummistiefel, keine Latschen mehr … 
		
		
		Nach den Schlaglöchern und den Spitzkehren im 
		Nirgendwo taucht dann endlich 
		Kalaw
		auf: Etwas kühler (auch temperaturmäßig), mit 
		einigen Reminiszenzen
		 britischer 
		Kolonialarchitektur und einem bemerkenswerten Querschnitt durch alle 
		möglichen Ethnien, die gerade heute, zum „Fünftagemarkt“, die Gassen 
		füllen. Da wir, auf der Ameisenstraße des Tourismus, lediglich eine Volksgruppe unter vielen darstellen, fallen wir nicht weiter auf, 
		werden also genau so behandelt – und das ist gut so!!! 
		
		
		Die zahlreichen Gesichter im 
		Markttreiben sind 
		offen, uns zugewandt, lassen sich auf’s halbherzige Feilschen ein, 
		freuen sich über hellhäutige, bärtige, grauhaarige Abwechslung und 
		bedeuten uns ein derartig herzliches Willkommen, dass Menschin die 
		gewechselten Worte gar nicht mehr verstehen muss. Diesen Ort, obwohl 
		alles andere als vom Tourismus verschont, schließen wir heute auf 
		Anhieb ins Herz! 
		
		Mal 
		sehen, was uns Morgen bringt … 
		  
		
		
		(Infos zur 
		
		
		Volksgruppe der Shan) 
		
		
		(Infos zum 
		
		
		Shan State) 
		
		(... und
		
		Hinweise zu Sehenswertem ...) 
		
		
		(Fotos 
		
		
		
		aus 
		dem Ort) 
		
		
		(Gesichter 
		vom Fünf-Tage-Markt) 
		 
		
		  
		
		… 
		na gut, die Realität zurück: Die Menschen bleiben liebenswert. Der Ort hingegen wirkt außerhalb des alle fünf Tage stattfindenden Marktes, 
		welcher 
		die Bewohner der umliegenden Weiler sowohl als Händler wie als Käufer 
		anzieht, derart was von verschlafen, dass es uns einmal mehr in Pagoden 
		und zu Bambus-Buddhas treibt. Wird also Zeit, endlich mal wieder etwas 
		Richtiges zu unternehmen …  
		  
		
		  
		
		
		Unterwegs mit Mr. Charles … 
		
		
		durch verschiedene Dörfer der
		
		
		Palaung  
		und  
		 Daung 
		wird allein schon dadurch zum  
		Erlebnis, dass unser Guide (in unserem Alter) nicht nur jeden Pfad und 
		jeden Gartenzaun kennt, sondern auch all diejenigen, die ihn benutzen 
		bzw. dahinter leben. So erfahren wir nicht nur Näheres über die Sitten 
		und Gebräuche der jeweiligen Ethnien, sondern auch einiges über Lieb und 
		Leid der Familien, von denen wir „auf einen Tee“ in ihre oft 
		bescheidenen Behausungen gebeten werden. Ihr Interesse an uns, unserer 
		Familie und unserem Leben ist mindestens so groß wie umgekehrt und wird 
		ohne Scheu formuliert. 
		
		
		Ebenso unbedarft erzählen sie von sich, von ihren 
		Freuden und Nöten, bevorstehenden Hochzeiten und enttäuschenden 
		Verbindungen einiger ihrer Töchter mit „Birmesen“. Palaung dürfen nur 
		Angehörige ihrer Volksgruppe, die in der Umgebung von Kalaw auf neun 
		Dörfern verteilt lebt, ehelichen – ansonsten müssen sie ihre Siedlung 
		verlassen. Lediglich an den beiden höchsten Feiertagen im Jahr ist es 
		ihnen gestattet, ihre elterliche Familie über Tag zu besuchen … 
		
		Da 
		ihre traditionelle Kleidung aufwändig herzustellen und somit recht teuer 
		ist, tragen jüngere Menschen ihre Trachten nur an Feiertagen. Jeans und 
		T-Shirts sind sowieso cooler … 
		
		
		 Die 
		Männer sitzen während der Trockenzeit einmal mehr genüsslich faulenzend zu Hause herum, weil nur wenig auf den Feldern zu arbeiten 
		ist. Sie flicken ein wenig an der Hütte herum oder bekochen ihre Familien. Die 
		Frauen hingegen stellen Besen her, ernten in den Steilhängen Teeblätter 
		oder sammeln Holz – eine Knochenarbeit, eher was für Männer … 
		
		
		Weben per Hand gehört „selbstverständlich“ zu den Frauenarbeiten, wird 
		uns auch immer wieder vorgeführt, obgleich die meisten der zum Verkauf 
		angebotenen Produkte offen-sichtlich maschinell erstellt worden sind. 
		Gut, dass keine der Ladies darauf besteht, dass wir eine ihrer 
		"handgefertigten“ Waren erwerben. "When you see it, they are dream 
		catchers. At your home they will be dust catchers" meint Mr. Charles 
		dazu ... 
		
		Die 
		Webvorrichtung teilt sich das Erdgeschoss mit der offenen Kochstelle, 
		die Fliegen fern hält und einen ungetrübten Blick unmöglich macht. 
		Tränen in die Augen treibt es uns auch, wenn wir mit Maßstäben der 
		Kaiserstraße auf die  
		Einrichtung der „Wohnung“ blicken: Als Kleiderschrank biegt sich eine 
		Bambusstange von Wand zu Wand, auf der die Alltagskleidung von der 
		Winterjacke bis zum T-Shirt und darunter hängen. Ihr wächst die 
		Vorratskammer (der Jahresbedarf an Reis, in Säcken gestapelt) vom 
		Holzfußboden aus entgegen. Oberhalb der Feuerstelle schwebt ein 
		Gestell, auf dem Gemüse, Obst, Fisch etc. gedörrt, Fleisch und 
		Teeblätter getrocknet und all die Dinge aufbewahrt werden, die keine 
		Feuchtigkeit abkönnen, doch wärmebeständig sind. In Griffnähe stehen 
		Kochtöpfe und Kasserollen aller Größen. Das Geschirr ist auf dem einzigen 
		wahrnehmbaren Regalbrett gestapelt. Schneidewerkzeuge und Besteck, 
		Essstäbchen eingeschlossen, finden Platz in einem Bierglas (0,5 l). 
		Hygieneartikel füllen das zweite Bierglas, welches neben einem 
		Wasserkanister zu finden ist. An den Wänden verteilt, oft an Pfosten 
		verkantet, lehnt Werkzeug, vom Sägeblatt bis zur Spitzhacke. Da, wo
		
		 wir 
		gerade sitzen, wird abends eine zusätzliche Bambusmatte ausgerollt – 
		das Bett. Und dabei ist die Familie, bei der wir gerade Tee trinken und 
		Bananen essen, keineswegs ärmlich, im Gegenteil: „They just think 
		different about things they really need and like …“  
		
		
		Hiking mit U Charles setzt einem eine ganze Menge 
		Haken ins Hirn! U ist übrigens die birmesische Anrede für uns Männer ü 
		60 - U Felix, U Siggi, U Bernhard, U Jürgen, U Ndsoweiter. 
		
		  
		
		
		(Fotos von 
		den 
		
		
		Wanderungen) 
		
		(unsere
		
		Wanderroute auf Google Earth) 
		  
		  
		  
		  
		
		
		Na 
		ja, Pindaya - 
		
		… 
		kann ja eher wenig dafür, dass es eine für Myanmar weitere mit 
		Buddhafiguren  
		vollgepfropfte Tropfsteinhöhle aufzuweisen hat und damit Anhänger jener Weltanschauung selbst aus dem fernen Italien anzieht: „Che Buddha 
		illumine il gruppo di Gubbio.“ Hat er hoffentlich. Wir hingegen stellen 
		auch nach dem Besuch der berühmten Pilgerstätte unverfroren unsere 
		transzendentale Erleuchtungsresistenz fest und finden olle Kalles 
		Bemerkung zum "Opium des Volkes" einmal mehr bestätigt ... 
		 
		
		Der 
		Blick auf die Landschaft allerdings lohnt die unzähligen Stufen. 
		Vermutlich deshalb sind die Höhlen auch ein „beliebter Wallfahrtsort für 
		viele Birmanen aus der Zentralebene“ – hier gibt’s wenigstens Gegend zu 
		sehen.   
		
		
		Und die beginnt bereits hinter
		Auban mit sanften 
		Hügeln, einzelnen Baumgruppen und frisch bestellten Äckern – ein 
		Stückchen Voralpenland mit Blick auf steile Höhenzüge am Horizont, wären 
		da nicht die zahlreichen Pagoden, die einem weiß oder gülden entgegen 
		leuchten ... 
		
		
		Das 
		Städtchen
		ist mindestens so verschlafen wie im Loose 
		beschrieben; die Einwohner begegnen uns „foreignern“ zwischen 
		freundlich grüßend bis ungestört
		 ihrer 
		Wege gehend. Viele davon führen zum künstlichen See mit seinen 
		zahlreichen Waschplätzen. Die Erfindung der Waschmaschine hat bei uns 
		zur Zerstörung wichtiger Kommunikationszentren und –möglichkeiten 
		geführt, die kein Chatroom ersetzen kann: Männlein wie Weiblein waschen 
		gemeinsam unter regem Geplausche jeweils ihre eigene schmutzige Wäsche 
		und dann sich selbst – beides scheint allen Beteiligten sehr zu 
		gefallen. Schön für sie - was bleibt uns also anderes übrig, als Höhlen 
		und Teakholzklöster aufzusuchen … 
		
		
		(Verschlafenes 
		aus dem Ort) 
		
		  
		
		Leben ins Dorf … 
		
		
		bringt der Fünftagemarkt, der pünktlich zum 
		Rosenmontag jede Menge Volk  
		herbei ruft. Bereits gegen Fünfe in der 
		Früh ist unsere Unterkunft umlagert von 
		Kohlköpfen, Zwiebeln, Knofel und deren Verkäuferinnen: Die Bauern aus 
		der näheren Umgebung bieten all die Feldfrüchte feil, die auch während 
		der übrigen Tagen an festen Marktständen zu erstehen sind, heute jedoch 
		in Großhandelsmengen 
		direkt vom Erzeuger - und somit frisch. 
		
		
		Andererseits decken sich die Angehörigen der „hill tribes“ mit all der 
		„Hardware“ ein, die ihnen kein fliegender Händler in ihre Bergdörfer 
		bringt: Plastikschüsseln, Kunststoffrohre, Wellblech fürs Dach, 
		Bambusmatten. 
		
		
		Auch wenn bereits gegen Mittag die Ersten den Flecken schwer beladen 
		Richtung
		 heimatlicher 
		Siedlung verlassen, das Gewusel hält bis zum frühen Abend an. Die 
		letzten mobilen Stände sind jedoch noch nicht abgebaut, einige Trecker 
		und Pick-ups werden noch mit den wenigen unverkauften Kohlköpfen und neu 
		erworbenen Gütern beladen, schon lässt Dornröschen für die nächsten 
		vier Tage herzlich grüßen – Zeit, sich auf die Suche nach neuen Gestaden 
		zu begeben … 
		
		
		(Eindrücke 
		vom Fünftagemarkt - für Geduldige...) 
		  
		  
		  
		  
		
		  
		
		
		Zu 
		neuen Gestaden … 
		
		
		geleitet uns Mr. Charles. Mit Wäsche zum Wechseln, 
		einer warmen Jacke für die kühlen Nächte, etwas Wasser (auf 1200 m ist 
		Malaria kaum mehr verbreitet) und einer Notration Nüsse im Rucksack 
		brechen wir von Kalaw auf – und höhenmetern uns über Pfade und staubige 
		Pisten bis Lut Pyin, einem Dorf der Taung 
		Yoe, in  
		dem wir zu Mittag speisen. 
		
		
		Unser Koch zaubert in der Küche unserer 
		Gastfamilie ein Viergängemenue vom Feinsten – zubereitet aus all dem 
		frischen Gemüse und Obst, welches er heute früh auf dem Fünftagemarkt erstanden hat. Nach dem Mahl gesellen sich einige Freundinnen unserer 
		75jährigen Hausherrin dazu und freuen sich mit ihr, mehr über uns und 
		unsere Familie zu erfahren. Selbst erzählen sie sehr freimütig über 
		sich und die Ihren. 
		
		
		Ebenso wie unterwegs begegnen wir auch im Dorf freundlich grüßenden 
		Einheimischen, die, kaum dass Mr. Charles einen Plausch begonnen hat, 
		unverhohlen und unverstellt alles Mögliche von und über uns wissen 
		wollen. Wir hören dafür mehr über die aktuellen Preise für Reis, warum 
		es sich endlich lohnt, Erdnüsse anzubauen und Details über den letzten 
		Kuhhandel. 
		
		
		Wieder op pad bewegen wir uns durch eine sanft hügelige Landschaft, die 
		weniger in die Knochen geht als die Berg und Tal Tour am Vormittag. 
		
		
		 Den 
		Abend und die Nacht verbringen wir bei Freunden von Mr. Charles in 
		Lamaing. Nach dem Abendessen bei Kerzenlicht in Homestayatmosphäre führen wir mit dem 
		Hausherrn ein durchaus angenehmes Streitgespräch über Gott und die 
		Welt. Einigen können wir uns auf den Minimalkonsens „Everybody wants to 
		be happy!“ Einigkeit herrscht bei der Einschätzung der politischen Lage 
		und dessen, was "eigentlich geschehen müsste". Mehr darüber in 
		Berlin … 
		(Fotos vom 
		
		ersten Tag der 
		Wanderung) 
		(unsere Wanderung auf
		Google 
		Earth) 
		  
		
		Den 
		folgenden Tag wandern wir durch eine Landschaft, die, würde man die 
		Pinien, Banyons etc. gegen Zypressen tauschen und statt der Pagoden 
		Landhäuser errichten, stark an die Toscana erinnerte – bis auf die 
		fruchtbare rote Erde. 
		
		
		Auch in dieser Gegend scheint Mr. Charles jeden zu kennen: Kein 
		Gartenzaun, an dem nicht geplauscht würde, keine Gruppe, zu der er sich 
		nicht gesellte und der er uns nicht vorstellte. Wir erleben mal wieder 
		hautnah den Unterschied zwischen einem Guide und einem, der anderen nur den 
		Weg zeigt … 
		
		
		Eine alte Dame in einem Dorf der
		
		
		Pa O beglückt er 
		mit dem Überreichen von Fotos,  
		die er, unsere Kamera in der Hand und das Geräusch des Auslösers 
		imitierend, aus der Brusttasche zaubert. Die Lady freut sich riesig über 
		ihr Konterfei, geht auf das Spielchen ein und möchte sogleich die 
		Bilder, die ich von ihr aufnehme …  
		
		
		Nach einer Runde durchs Dorf legen 
		wir im nächsten unsere Mittagsrast ein. 
		
		Am 
		späten Nachmittag erreichen wir das Kloster Hti Tain, wo uns der Abt 
		fast schon zeremoniell begrüßt. Unser Abendessen – der Koch hat schon 
		wieder gezaubert - nehmen wir im Refektorium der Novizen ein. 
		Geschlafen wird, jugendherbergsmäßig bescheiden, in der Versammlungs- 
		und Gebetshalle, in der durch Bambusmatten „Schlafzellen“ parzelliert 
		sind. Die Kraft der Gebete, mit denen uns der „Chief Monk“ eine ruhige 
		Nacht bescheren wollte, reicht bis zu den Vorbereitungen der 
		Meditationsgesänge gegen 4.30 Uhr. 
		
		„You won’t need an alarm clock!“ hat uns Mr. Charles gebrieft … 
		(der 
		
		zweite Wandertag im Bild) 
		  
		
		
		Entsprechend früh sind wir auch wandermäßig auf 
		den Beinen. Leider führt der Weg vom Kloster zum 
		Inlesee über weite 
		Strecken auf einer staubigen Schotterpiste durch eine ausgetrocknete 
		Landschaft, die keinen Augenschmaus bietet. 
		
		
		
		 Erst 
		in Indain am Kanal wird’s wieder lieblicher. Das zieht natürlich jede 
		Menge ausflügelnder Touristen an. Die Bootsfahrt, zunächst durch Kanäle, 
		dann über den See, schließlich wieder durch einen breiten Kanal nach
		Nyaung Shwe 
		entschädigt für die etwas öde Strecke am Vormittag. 
		
		
		Nachdem uns Mr. Charles wohl behalten und gut untergekommen in unserem 
		Guesthouse weiß und wir unser gemeinsam Erlebtes haben Revue passieren 
		lassen, macht er sich auf die Rückfahrt nach Kalaw. Der Abschied nach drei Tagen recht 
		intensiver Gespräche - weniger über Gott als über die Welt -  hat 
		schon etwas Rührendes. Die Chemie zwischen uns stimmte eben … 
		
		(zum
		
		dritten Tag) 
		
		(wiki zum 
		
		Inlesee) 
		  
		  
		
		
		Hier steppt der Bär … 
		
		
		nicht wirklich, doch sprüht das alte 
		Fürstenstädtchen 
		
		Nyaung Shwe 
		auch außerhalb des Fünftagemarktes vor Leben. Es ist was los, auch 
		wenn nichts los ist, und das liegt nicht an den zahlreichen Travellern, die, den Inlesee heimsuchend, hier wohnen. 
		Der Ort ist (noch) 
		nicht vom Tourismus  
		deformiert. Auch wenn jede Menge „Guesthouses“ und „Inns“ gerade in 
		diesem Jahr so ziemlich alle Betten mehr als los werden, die 
		Einheimischen dominieren noch immer die zahlreichen kleinen Teehäuser, 
		Restaurants und Straßenstände - als Gäste ... 
		
		Und 
		von außerhalb kommen Angehörige der Hill Tribes und bringen mit ihren 
		Trachten jede Menge Farbe in die Sträßchen. Die bunte Mischung macht’s, 
		welche tagtäglich ihre landwirtschaftlichen Produkte in der Stadt an die 
		Frau bringt und sich selbst mit dem für sie Notwendigen eindeckt. 
		
		
		Der recht quirlige Ort, in dem Hektik allerdings 
		noch ein Fremdwort ist, lebt von und mit seiner Lage an DER 
		Wasserstraße dieser Region. Der 
		Inlesee
		ist nicht nur die A1, sondern auch Nahrungsquelle 
		und Klimawächter. An den Anlegestellen und Löschplätzen steht von früh 
		bis spät kein Muskel still – und der Austausch eines Stützpfeilers der 
		einzigen Brücke über den Hauptkanal führt zu erheblichen Verkehrsstaus – 
		und zum „cinema for free“. Wir fühlen uns in diesem Ort so wohl, dass 
		wir hier glatt unseren Urlaub verbringen könnten. 
		
		
		(cinema 
		for free) 
		
		(einige 
		Gesichter) 
		
		
		(DER 
		SPIEGEL zum Inlesee) 
		
		
		(weitere 
		Infos zum Inlesee) 
		  
		
		
		 Auch 
		in den Nebenstraßen und an den Nebenkanälen ist keineswegs Trauer 
		angesagt. Unglaublich viele Waren werden per Boot herbei geschafft und 
		von Trishaws, push carts oder auf dem Kopf den Empfängern zugestellt. 
		
		Was 
		Wunder, wenn ein solches Städtchen, das alles andere als arm sein 
		dürfte, zahlreiche Klöster beherbergt – der Teufel scheißt schließlich 
		immer auf denselben Haufen … 
		
		
		Einer dieser Haufen liegt eine knappe viertel Radstunde außerhalb: In 
		einem  
		Kloster aus Teakholz, Shwe Yan Pya, lernen und albern junge Mönchlein 
		vor sich hin, finden Gefallen an ihren unbuddhistischen Blödeleien wie 
		an umher schweifenden „foreigners“ und genießen ihre Pausen wie 
		dereinst unsere neuköllner Klientel … 
		
		
		(Fotos 
		
		aus dem Kloster) 
		
		  
		
		Zumindest die Novizen im Htut Aing Kloster sind noch nicht auf Fremde 
		genordet und posen ganz unbefangen. Ihr älterer Kollege greift gleich 
		zur Taschenlampe,
		 führt 
		uns in die Meditations- und Gebetshöhlen im Karstgestein und trägt die „donation 
		for Buddha“ unverfroren in welchen Laden nebenan auch immer. 
		
		
		(caves & 
		wines) 
		
		
		Dank ortskundiger Helfer finden wir zum 
		Weingut auf gut 1.000 m Höhe. Die Lese des 
		Sauvignon Blanc hat vor zwei Tagen begonnen - Ende Februar! Warum auch 
		immer lassen wir uns nicht verführen - und trinken in unserer Stadt in 
		unserer Kneipe ein Gezapftes … 
		
		  
		
		  
		
		  
		
		
		Keineswegs für Deppen …  
		
		ist 
		die Bootstour über den Inlesee, auch wenn sie auf den ersten Blick wie 
		eine  
		Verkaufsfahrt für Rentner aufgezogen wirkt. Unser Skipper steuert 
		zunächst den Fünftagemarkt in 
		
		Phaung Daw Oo an, auf dem es neben den 
		Früchten des Feldes auch jede Menge unterschiedlichen Fischs in allen 
		essbaren Zuständen zu erhandeln gibt. Da sich kaum ein „foreigner“ über 
		die ersten beiden Reihen Stände hinaus wagt, sind wir zwei wunderbar 
		alleine unter all den Locals. 
		(zum 
		
		Fünftagemarkt in Phaung Daw 
		Oo) 
		  
		
		
		Natürlich werden Produktionsstätten des örtlichen 
		Handwerks angelaufen. Bis auf die Silberschmiede produzieren die auf dem 
		goldenen Boden mit Mitteln und Werkzeugen aus dem vorletzten 
		Jahrhundert. Niemand aus der jeweiligen Verkaufsabteilung drängt jedoch 
		zum Erwerb ihrer Waren, so dass wir diese Runde Heimatmuseum in aller 
		Ruhe genießen. 
		
		Die 
		Beete der „Floating Gardens“ erleben wir in den verschiedensten 
		Vegetationsphasen, von unbestellt über gerade umgegraben bis reichlich 
		Tomaten,
		 Erbsen, 
		Bohnen, Gemüse tragend. Gegärtnert wird vom Nachen aus, das Bewässern 
		erledigt sich von selbst. Der kommende Fünftagemarkt bringt die Erträge 
		ins Städtchen – per Boot. 
		
		Im 
		in allen Reiseführern hinreichend beschriebenen Kloster der "jumping 
		cats" herrscht Mittagsruhe. Jedenfalls liegen die Vierbeiner träge in 
		der Versammlungshalle und lassen sich kaum zum Sprung durch den Reifen 
		bewegen – "Sleeping Cats Monastery". Wir können die Bartputzer nur zu 
		gut verstehen, verfallen wir nach unserer Rückkehr ins Guesthouse doch 
		in einen ähnlichen Zustand ... 
		(von 
		
		Handwerkern und Katzen) 
		(und vom
		
		ruhigen Treiben auf den Seitenkanälen) 
		(Fremdvideo zu "Floating 
		Gardens") 
		  
		  
		
		Der weiteste Weg 
		lohnt
		…  
		
		
		
		nicht zu Möbel Tegeler, sondern ins alte Pagodenfeld von Kakku. Die 
		recht 
		lange Fahrt führt bereits kurz vor 
		
		Taunggyi
		durch eine spannende Hügellandschaft und später durch mehrere Pa O 
		Dörfer. Eines wartet mit einer weiteren Version des Fünftagemarktes auf: 
		Viehmarkt. Den bestreiten ausnahmslos Männer. 
		
		
		
		In der Hauptstadt des Shan States erhalten wir problemslos unser permit 
		und eine ausgesprochen reizende Begleiterin, die uns als "language 
		conductur" mit reichlich Ahnung durch die Altertümer führen soll. 
		
		
		Auf einem knappen Quadratkilometer stehen 
		gut 
		
		zweieinhalbtausend Tempelchen,
		 Stupas
		
		
		
		und Gräber dicht an dicht und verwirren das Auge im flirrenden 
		Licht. Einige Stupas sind unverputzt geblieben, so dass der 
		Ziegelkörper deutlich zu erkennen ist. Andere sind über und über mit 
		Glück bringenden oder Böses abwendenden Skulpturen und Reliefs verziert. 
		Die Geschichte der Anlage liegt im Dunkeln - und mit ihr das genaue 
		Alter. Ist auch egal, ist der Anblick doch schlichtweg sehr 
		beeindruckend ... 
		(Fotos vom 
		
		Pagodenfeld in Kakku) 
		(unsere Ausflüge auf
		
		Google Earth) 
		  
		  
		
		Der Abschied vom Inlesee
		…  
		
		
		fällt insofern nicht ganz leicht als sich sein Zugang von Land aus recht 
		schwierig gestaltet. Wege, die vermeintlich an seine Ufer führen, enden 
		an Pagoden im Bambus, einem Gehöft oder im Sumpf. Wenn man den 
		richtigen Riecher hat, leiten sie einen zu einem Resort, das den Zugang 
		zur "Aussichtsterrasse" nicht verweigert.  
		
		Unsere Suche führt uns per Rad über den 
		Fünftagemarkt in Maing Tauk, wo  
		endlich mal Männer hinterm Warensortiment stehen, bevor wir uns über 
		die U Bein Brücke light dem Stelzendorf nähern, welches wir per 
		
		Einbeinruderer erkunden. In seinem Nachen können wir uns davon 
		überzeugen, dass die schmalen Beete gut bestellt sind - und als Packung 
		aus "weed" und Erdreich tatsächlich auf dem Wasser schwimmen, mit 
		langen Bambusstangen am Grund verankert. Wohlschmeckend sind die 
		Tomaten, Zwiebeln und Knoblauchzehen, die dort gedeihen, wie uns der 
		Salat im kleinen Restaurant überm Wasser zeigt. Den See selbst sehen wir 
		nicht, wir hören ihn. Er liegt dort, wo die Motorboote knattern ... 
		(Fotos aus 
		
		Maing Tauk) 
		  
		  
		
		
		Knapp dreizehn Wochen… 
		
		
		nach unserem ersten Besuch vertiefen sich selbst 
		jetzt, zum Vollmond im 
		
		Tabaung, 
		dem Höhepunkt des höchsten und
		
		wichtigsten Festes der Shwedagon Pagode, 
		unsere Eindrücke: Trotz Zehntausender Gläubiger, die das Plateau
		 brechend 
		voll erscheinen lassen, herrscht zwar Gewusel, doch keine spürbare Unruhe, 
		mitunter zügiges Schreiten, doch keinerlei Eile – es bleibt bei der 
		feierlichen, erhabenen Atmosphäre. Und es wird einmal mehr deutlich, 
		dass sich hier profanes nicht so einfach vom sakralen Leben trennen 
		lässt: In Tempeln, Gebets- und Versammlungshallen ebenso wie unter 
		freiem Himmel verharren Menschen in Andacht, in Meditation oder im 
		Gebet während andere lagern, picknicken, ruhen, schlafen, miteinander 
		reden oder einfach nur dem Film zuschauen, der soeben an ihnen 
		vorbeiläuft. 
		
		Und 
		dieser Film ist, vor anderer Kulisse, eine Retro dessen, was wir während 
		der vergangenen drei Monate immer wieder erlebt haben: friedfertige, 
		unaufgeregt wirkende Menschen, die uns warmherzig, hilfsbereit, 
		freundlich und offen begegneten. Ja, ja, wir weilen 
		
		nicht im Paradies, 
		wir haben durchaus hinter einige Kulissen schauen können … 
		
		
		Die Menschen, ihre Art, darin sind wir uns einig, 
		sind das Faszinierende an und  
		in diesem Land. Spektakuläre Landschaften wie in Südamerika (oder 
		selbst im alpinen Bereich der Schweiz) sind uns in den Gegenden, die 
		wir hier bereist haben, nicht untergekommen, recht reizvolle schon. Und 
		- nein, weder lassen wir unser Auto verschrotten noch treten wir aus der 
		Krankenkasse aus – mit welch einfachen Mitteln Leben gestaltet (oder 
		auch improvisiert) werden kann, gibt eine Menge zu denken; könnte ja 
		helfen, den nächsten Kratzer am gewohnten Lebensstandard nicht gleich 
		als Totalschaden einzustufen.  
		
		
		Einmal mehr ist uns bewusst, was für ein verdammtes Glück wir hatten, zu 
		dem Zeitpunkt an eben jenem Ort auf der Erde das Licht der Welt zu 
		erblicken, an dem wir damals geboren worden sind - und dort leben zu 
		können wo wir leben.
		 
		
		
		Genießen wir’s, gerade weil wir nichts dafür können … 
		
		  
		
		Bis demnächst 
		
		panther & co 
		  
		  
		  
		  
		  
		  
		  
		
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