... auf Island
mother's little helper
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Treibgut
…
…
gehört nach isländischem Recht demjenigen, an dessen Land es gespült wird,
nicht dem, der es zuerst entdeckt und in Besitz nimmt, bevor es ein anderer
tut.
Viel Treibgut höchst unterschiedlicher
Provenienz und Konsistenz hatte sich innerhalb der kurzen Zeit dieser Reise
in unseren Hirnwindungen und Magenfalten angesammelt. Eindrücke so
vielfältig und so dicht gedrängt, dass es wohl einige Zeit in Anspruch
nehmen dürfte, sie zu verarbeiten.
Manchmal schien die Kröte schlichtweg zu
fett, die mensch schlucken muss, lässt er/sie sich (auch) vom pekuniären Vorteil
einer günstig angebotenen Gruppenreise leiten: Kopf und Bauch konnten, was
ihre Aufnahmefähigkeiten betraf, mit dem Reisetempo unseres Tourbusses nicht
mithalten. Auf dem Rücken eines Islandpferdes hätten unsere Empfindungen und
Gedanken wohl eher eine gerüttelte
Chance
gehabt, sich zwischen all den Landschaftsformen und
Naturwundern
„zu
setzen“.
Gürnie, unseren Fahrer, traf dabei keine
Schuld. Er chauffierte uns besonnen und vorausschauend nicht nur über die
RINGSTRAßE, sondern auch über Schotterpisten und durch Schlaglöcher.
Vierbeinigen Schafen am Straßenrand begegnete er mindestens so respektvoll
wie nachsichtig gegenüber ihren zweibeinigen Verwandten in ihren
Blechkisten.
Ina, die Reiseleiterin, brachte uns ihre Wahlheimat nachdrücklich, doch unaufdringlich jeden Tag ein Stückchen
näher – häppchenweise, zum Mitdenken und Miterleben, ohne dass mensch sich
dabei verschluckte: zur
rechten Zeit am rechten Ort sachliche Erläuterungen, Geschichten wie
Geschichtchen, Island zum Anschauen, Anfassen, Schmecken, Riechen, (Zu-)Hören –
Balsam für den pädagogischen Fleck jeder Lehrerseele, und das für mehr als
die Dauer einer Schulwoche …
(Info zu
Island,
wiki)
(Länderinfo
Island, AA)
(Reiseführer,
visiticeland)
(Länder-
und Reiseinfo, iceland)
(unsere
Rundtour)
(google
earth lässt grüßen)
Dienstag,
11. August 2009
Warmwasser, …
… ob über- oder unterirdisch, gibt es in
Island wie Sand an den Stränden der Karibik.
Nach
der Landung auf dem Flughafen
Leifur Eiríksson
in Keflavík begleiten
unseren Bus neben der Landstraße Rohre, ähnlich den Fernwärmeleitungen in
Berlin, und führen uns sicher zu einem Nebenprodukt einer geothermischen
„Fabrik“: Die
Blaue Lagune (Bláa Lónið) macht im
spät-nachmittäglichen Sonnenlicht ihrem Namen so was von Ehre, dass die eher
gedeckten bis tristen Farben der verwitterten Lavafelder am Weg und das Grau
in Grau der riesigen Sanderflächen, die wir vom Flugzeug aus an der
Südostküste ausmachten, rasch vergessen sind.
Als nachhaltig wohltuend gräbt sich das
Bad im mehr als
körperwarmen Wasser in den grauen Zellen ein: Verspannungen wegen der engen
Sitzreihen im Flieger waren gestern.
Das Heute endet nach dem Abendessen im
eher einsam gelegenen Hotel mit einem Spaziergang und macht deutlich, dass
verwitterte Lavafelder auch mit kräftig leuchtenden Farben aufwarten können
– und erst recht mit skurrilen Formen …
(Fotos zur
Blauen Lagune)
Mittwoch, 12. August 2009
Tanz auf dem Vulkan …
... und das täglich - darf hier auf Island
getrost als Lebensmotto verstanden werden, ohne dass es die politische
Dimension der Atomkraftgegner in den späten Siebzigern hätte, als unsereins
noch im Taxi zu den Demos nach Brokdorf oder im Bedford in die Freie
Republik Wendland gefahren ist. Hier auf der Insel
dampft es nämlich in und aus allen erdenklichen Ecken und Öffnungen der
Erdoberfläche.
In
Reykjavík allerdings, unter einem bedecktem Himmel, rauchen nicht
die Wasser in der Bucht, sondern allenfalls einige gealterte Diesel
außerhalb der Euronorm und,
trotz Wirtschaftskrise, noch der ein oder andere Schornstein.
Hier wie in den benachbarten größeren
Städten des Südwestens erinnern zahlreiche Häuser von der Bauweise her eher
an Puerto Natales oder Puerto Montt: viel Wellblech und/oder Pressholzplatte
- nicht unbedingt wärmedämmend. Aufwendige Bauweisen, kostspielige
Materialien etc. sind dort, wo „Energie nichts kostet“ (noch) nicht gefragt.
Geothermische
Kraftwerke versorgen die größeren Städte mit „fließend heißem
Wasser“, speisen die Heizkörper in den Wohnhäusern, entbinden Anlieger von
der Streupflicht im Winter (Gehsteige sind beheizt …) und erzeugen, ganz
ohne Atomkraft, derart billig Strom, dass von weit her sämtliche Rohstoffe
zur Aluminiumherstellung herbei geschifft werden, um auf der Insel
kostengünstig den überall gefragten Werkstoff herzustellen - doch um
welchen Preis ...
Beim Durchfahren der Landschaft
nordöstlich der Hauptstadt stoßen wir auf weitere Spuren des Vulkanismus:
Uralte, stark bemooste und später auch von Buschwerk bedeckte Lavafelder
zeigen tiefere Spalten jüngeren Datums, einem Käsekuchen gleich, der zu
rasch abgekühlt ist.
Þingvellir, ein historisch wie
geologisch
höchst bedeutsamer Ort, beeindruckt durch seine Landschaftsformation. Von
der mythischen und mystischen Bedeutung lässt sich bei schönem Wetter
zwischen den Felswänden in der Allmannagjá nur wenig fassen; die Wucht der
Landschaft in und um die Felsspalte und der spätere Blick über das breite Tal
hingegen begeistern ohne Einschränkung. Hier trennen sich Nordamerika und
Eurasien unter
unseren Füßen, rein physisch also …
Nach Naturgewalten, die sich zunächst nur
erahnen lassen, überzeugt der
Gullfoss durch seine Wassermassen, die er
über
zwei versetzte Stufen in eine tiefe Schlucht stürzen lässt und macht einmal
mehr deutlich, dass Landschaft DAS PFUND ist, mit dem Island bei Reisenden
wuchern kann.
Mit Kulturdenkmälern außerhalb der
Vitrinen von Heimatmuseen ist es nicht allzu weit her, es sei denn, mensch
betrachtet einen Haubarg in Eiderstedt als Kultur- und nicht als Baudenkmal.
Doch davon später.
Zurück zur Landschaft und zum ersten Part
der „Insel aus Feuer und Eis“: Im
Haukadalur, einen Steinwurf vom Wasserfall
entfernt, erinnert ein Stein an den Namensgeber aller heißen Springquellen
auf der Welt. Er selbst bringt sich seit langem nicht mehr durch seine
Wassersäule ins Gespräch. Diesen Part hat bereits seit geraumer Zeit der Strokkur übernommen. Der
kleine Bruder also besticht alle fünf Minuten
durch eine unterschiedlich hohe Fontäne die Wartenden und erinnert, dass so
Manches unter der Oberfläche brodelt. Nicht ganz auszuschließen, dass
die Auslöser dieser geothermischen Vorgänge einer TAZ Weisheit entspringen: "Wer in
Island zischt viel Bier, wird zur Elfe im Geysir"...
Durch ein weites, satt grünes Tal, das
sich die Hvitá nach ihrem Sturz über den Gullfoss und die Quälerei durch die
sich anschließende enge Schlucht zusammen mäandert hat, gelangen wir nach
Hvolsvöllur.
Voll des guten Essens, eines kräftigen
Bieres und der
verschiedensten Eindrücke muss uns niemand mehr ein Wiegenlied singen …
.jpg)
(Infos
Südisland)
(Überblick
Südwesten)
(Fotos um
Nesjavellir)
(Fotos zu
Þingvellir)
(Fotos
zum
Gullfoss)
(Fotos
zum
Geysirgebiet)
(Kirche
in
Hvolsvöllur)
Donnerstag, 13. August 2009
„Wenn Ihnen das Wetter
nicht gefällt, …
… warten Sie eine Viertelstunde!“ zitiert
Ina eine isländische Weisheit, als sich der Himmel bei der Abfahrt sprühend trübe zeigt und uns das
Lächeln vom Gesicht waschen möchte.
Gesagt, getan, gewartet – und gewissen
Erfolg gehabt: Der Himmel bleibt zwar
trübe, doch hebt er sich den
Nieselregen für später auf. So steht für heute Part
zwei der Insel auf dem Programm, das Eis.
Davon haben wir bereits
gestern mit Blick auf den weiter entfernten Gletscher Langjökull und auf die
Hekla einiges
erahnen können. Heute bietet es sich zunächst in der geschmolzenen Version an – und
zwar reichlich. Überall stürzen Rinnsale und Bäche über die steilen Felsen.
Entsprechend grün ist das Land.
Der
Seljalandsfoss legt einen schmalen Schleier vor die Felswand, hinter dem mensch nicht ganz trockenen Fußes wandeln kann. Das Rauschen des Wassers und
der Blick übers Land lohnen feuchte Haare.
Aus
einer höheren Liga fällt der
Skógafoss.
Fast am Fuß zu stehen, hinauf zu schauen und die Umgebung wahr zu nehmen,
lässt einen in ihm schon fast das Werk von
Wassergeistern vermuten.
Ein wenig
abseits der
Ringstraße liegt die Landspitze
Dyrhólaey, auf der sich
gar „all zu lieb“
Papageitaucher ausmachen, die ihre Nisthöhlen aufräumen und so ihre Abreise vorbereiten. Die recht wilde
Steilküste, vom Bleigießen an Sylvester übrig geblieben, setzt sich bis zur
südlichsten Stadt, Vìk, fort.
Gleich
danach beginnt die Fahrt durch eine unwirkliche Landschaft:
Sander so weit
das Auge reicht und die Räder rollen. Einige grüne patchworkartig
eingestreute Flecken lockern das graue bis rostrote Geröll farblich auf, das
so mancher
Gletscherlauf
hierher verbracht hat. Hin und wieder liegen Gehöfte oder Stallungen geduckt
in Lavafeldern, die nicht abgeräumt wurden.
Kurz vor dem
Svartifoss
zeugen verbogene Stahlträger einer Brücke, die einmal über die
Skeiðará
geführt hat, denkmalgerecht
von der Kraft der
Naturgewalten. Der Wasserfall hingegen tröpfelt etwas sparsam, hält dadurch jedoch
den Blick frei für die mächtigen Basaltsäulen, welche die Wand formen.
Noch sind wir
ein wenig
zu weit vom
Vatnajökull
entfernt, um Part zwei in die Hand zu nehmen, doch in der Gletscherlagune
Jökulsárlón treiben Eisbrocken aus Zeiten, da Johnnie Walker vom
Laufenlernen
noch nicht einmal
träumen konnte …
Viel
ans Laufen ist nach all diesen von Eis und
heiß
geformten landschaftlichen
Variationen, die wir per pedes und mit Blicken durchwandert haben, kaum noch
zu denken.
Die Speicherplätze sind belegt, und der einsam und beschaulich wirkende kleine
Hafen von Smyrlabjörg beruhigt nach dem Abendessen Augen und Kreislauf.
Schlaflieder erübrigen sich auch an diesem
Abend einmal mehr ...
(Überblick
Südosten)
(Fotos zu den
Wasserfällen)
(Fotos zum Kap
Dyrholaey)
(Fotos "von
unterwegs")
(Fotos zum
Skaftafell)
(Fotos zur
Gletscherlagune)
Freitag, 14. August 2009
Für Delikatessen …
… sorgen in Höfn in
erster Linie die Hummerfänger. Doch auch die übrigen dicken
Fische
bringen sich olfaktorisch mehr als dezent ins Gespräch, selbst wenn mensch sie nicht sieht.
Ein weiterer Leckerbissen
findet sich als gut ausgestattete und übersichtlich strukturierte
Gletscherausstellung schräg gegenüber von NETTO, wo sich Be(not)dürftige
müssend vor
der mit eindeutigen Zeichen versehenen Tür treffen, bevor es weiter rollt.
Nach den über lange
Strecken weiten Sander-flächen wird es heute ein wenig eng, wenn auch
landschaftlich nicht
gerade
kuschelig: Die zerfranste Fjordküste übt dennoch einen besonderen Reiz aus. Bis zum
Abend bleiben wir ab Hvalnes dicht am Atlantik.
Ein Abstecher nach
Stokksnes, einen Steinwurf weit von Höfn entfernt, bringt uns
jeder Menge Enten und einer Handvoll
Robben etwas näher, die sich faul auf den Felsen fläzen.
Mit
Djúpivogur treffen wir auf einen schön gelegenen Ort mit nettem,
übersichtlichen Hafen. Ein Stückchen weiter finden wir am
Strand
Sonnenstrahlen und von ihr beglückte Strahlensteine.
I
n
Breiðdalsvík schließlich sortieren wir nach einem ganz
ausgezeichneten Abendessen im winzigen Fischerhafen unsere Eindrücke.
(Fotos
vom Tage)
Samstag, 15. August 2009
Kilometerfressen …
… ist für heute
angekündigt. Und weil auch „einfach nur Sitzen“ hungrig macht, stehen manche,
eher
sozialistisch sozialisierte Reisende geduldig Schlange, bis der Supermarkt in
Egilsstaðir die Pforten öffnet, um
sich zu verproviantieren.
Die Fahrt dort hin führt
fast eine Stunde lang an steilen Felsen der Küste entlang. Danach,
passend zum
Sprühregen, erklimmen wir
das
Hochland – kein Baum, wenige Sträucher, mitunter weite Lavafelder, oft tief eingeschnittene
Bach- und Flusstäler, riesige Moosflächen und satt grünes Weideland. Nachts
dürften sich hier Trolle umher treiben.
Was Menschen dazu bringt,
hier
im Hochland, in dieser gespenstischen, einsamen, kargen Gegend, nicht nur
ihre Schafe auf die Weide zu schicken, sondern auch ihre Töchter (und
Söhne), treibt dem Jungen aus dem Westerwald die Fragefalten auf die Stirn.
Erst
auf dem Weg zum
Dettifoss mehren sich
Waldstücke mit nordischen Birken.
Pünktlich zum Fototermin am Wasserfall zieht sich die Sonne hinter Wolken
zurück und untermalt durch leuchtende Unterlassung den eher düsteren
Charakter des reißenden Stromes, der, sich über die Klippe stürzend, im
Laufe der Jahrtausende mit unvorstellbarer Kraft eine Schlucht ins
Basaltgestein gegraben hat. Dagegen wirkt der Rheinfall wie eine
Stromschnelle.
In der Nähe von
Ásbyrgi vertreten wir uns in einer fast
schon lieblich zu nennenden weiten, hufeisenförmigen Schlucht die Füße,
bevor wir dem zwar sehr touristischen, doch recht ansprechendem
Fischerstädtchen
Húsavik eine Stippvisite
abstatten.
Eine ausführliche Ortsbesichtigung, Walbeobachtung und Besuch des
Phallusmuseums
eingeschlossen, ist beim nächsten Aufenthalt überfällig.
Nach dem Abendessen
tragen uns brave, geduldige
Islandpferde für eine gute Stunde gelassen
durch das Weideland. Zeit, um Neues in aller Ruhe aufzunehmen und vor allem, Erlebtes
sich scheibchenweise setzen zu lassen. Auf Einschlafhilfen wie ein kühles
Bier oder unsere bewährte Malariaprophylaxe (hier als Erdbebenbändiger
angewandt) könnten wir verzichten – tun es jedoch selbstverständlich nicht,
schließlich sind wir in den Ferien …
(Überblick
Nordosten)
(Fotos zum
Hochland)
(Fotos zum
Dettifoss)
(Fotos zur
Ásbyrgischlucht)
(Fotos zum
Ausritt)
Sonntag, 16. August 2009
Mücken …
… verspricht der Name des
heutigen Zielgebiets, die Gegend um den Mývatn. Also wandern DEET, das sich
bereits am Amazonas bestens, wenn auch nicht als artgerecht, bewährt hat, und Soventol „ins Handgepäck“. Die Koffer
bleiben im Hotel: Wir werden auch die kommende Nacht hier verbringen – ein
Hauch Beständigkeit beugt nach fast einer Woche Rundreise Alzheimersyndromen
vor.
Zunächst, bei
aufgerissenem Himmel (an all den vorhergehenden Tagen entblößte sich die
Sonne erst ab dem späten Nachmittag), fahren wie ein Stückchen am Laxa
entlang, einem lachsreichen Fluss, in dem die Angellizenz für einen Tag in
guten
Zeiten unserem Budget für 14 Tage Tauchen auf den Malediven entspricht.
Jetzt, zu Zeiten der Wirtschaftskrise, ist sie für vier Wochen Bootstauchen
in Ägypten zu haben. Warum wir also lieber Lachs essen als angeln? – Next
question, please …
Die Gegend um den
Mückensee ist, wie sollte es anders sein,
höchst spannend, weil sehr unterschiedlich. Entsprechend oft entsteigen wir dem Bus und erkunden die
Landschaft per pedes.
Selbst als wir auf
Tuchfühlung zum Wasser wandeln, stellen sich, oh Freude, keine Mücken ein –
lieber autonom als AUTAN …
Der
Goðafoss liefert am Ende der
zahlreichen highlights
als sundowner genau die richtigen Eindrücke,
nicht nur für Fotografen.
Nach so viel Verschiedenem
in einer ständig wechselnden Landschaft auf kleinstem Raum muss die Falle am
Abend erst gar nicht groß locken
– wir begeben uns freiwillig hinein, ohne uns oder die Islandpferde zu
ermüden …
(Infos zum
Hochtemperaturgebiet
von
Námaskard)
(Fotos zum
Hochtemperaturgebiet)
(Infos zu
Dimmuborgir)
(Fotos zu
Dimmuborgir)
(Infos zu den
Pseudokratern)
(Fotos zu den
Pseudokratern)
(Fotos zum
Goðafoss)
Montag, 17. August 2009
Wenn Engel reisen … .jpg)
… lacht ihnen gerade am
letzten ernst zu nehmenden Tag der Tour die Sonne bereits früh morgens ins Gesicht
und deutet vorsichtig an, dass die Schönwetterperiode der vergangenen Woche
keinesfalls als gängige Zugabe an Schnäppchenjäger oder Rundreisende auf
Sparflamme hinzunehmen ist.
Nun denn, sagt der
letzten Etappe, dass wir kommen – und zwar gewaltig …
Den
Blick auf
Akureyri genießen wir vom Aussichtspunkt am
Eyjafjord, doch irritiert das stählerne Konstrukt eines Kreuzfahrtschiffes
im kleinen Hafen ein wenig. Fast so lang wie die Kaimauer und deutlich höher
als die moderne Kirche macht der Kahn deutlich, woher ein gut Teil der Knete
stammt, die „so manchen Isländer“ am Leben hält. Auch Kauping muss seine
Pleite schließlich irgendwie finanziert haben …
Durch eine weite, wenig
wilde Landschaft, schaukeln wir sanft nach
Glaumbær. Im schönen Westerwald hätten sich
hier Fuchs und Hase friedlich „Gute Nacht“
gesagt. Doch DAS Heimatmuseum im Geviert eines immer wieder nach Bedarf
erweiterten Bauernhofs regt mehr zum Nachdenken denn zum Träumen an. Auch
hier bestimmte der Gedanke „alles unter einem Dach“ die Bauweise – ähnlich
wie beim
Haubarg, bei dem die Größe und die maximale Bewohnerzahl an Mensch und
Tier allerdings bereits mit dem Grundriss fest stand. Die Weise, wie sich Menschen hier
im Nordwesten der Insel eingerichtet und wie sie ihr Leben für diese
Umgebung entworfen haben, nötigt jede Menge Respekt ab – Falten der
Anerkennung auf der Stirn des Jungen aus dem Westerwald …
Verglichen mit den
Formationen der vergangenen Tage, wirkt die Landschaft in hiesigen Gefilden
fast schon sanft, nahezu lieblich – dennoch, den Winter möchte hier kaum
einer der Reisenden unfreiwillig erleben.
Nach einem Verschnaufer
am Glanni Wasserfall, der viel H20, doch keine Lachse präsentiert, und dem
nötigen pee stopp in Borgarnes bedenken uns die Engel mit reichlich
Regen. Ihr Weinen zum Ende der Reise unterbrechen sie, als wir in Harnarfjördur im Hotel einchecken.
Auch Ina, die uns mit ihrem Land so vertraut
gemacht
hat,
wie es das Programm zuließ, und Gürnie, der uns
sicher chauffierte, verabschieden sich.
(Infos zum
Nordwesten)
(Fotos zu
Glaumbær)
(unsere Reiseroute zum
Nachreisen, google earth)
Ein Kurztrip, als
„ökonomisch günstige“ Pilotreise gedacht, findet sein Ende und überzeugt uns
davon, dass wir mit Island noch lange nicht am Ende sind, sondern zurückkehren werden -
ganz bestimmt - um uns dann nicht nur Zeit in Städten und einschlägigen
Museen zu lassen,
sondern auch für die Art menschlicher Begegnungen, die auf
solchen Gruppenreisen einfach zu kurz kommen …
...
und, wer weiß, vielleicht lenkt dann ja
Jón Gnarr als Präsident die Geschicke
dieses Landes aus Feuer und Eis.
Bis demnächst also
panther & co
Sach- und Ortsregister