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... in Tobago

 

Gewiss, nicht nur für Fans der Karibik liegt Tobago nicht in Südamerika, doch weil hier unsere Reise mit uns lieben Menschen als "Lehrerurlaub" beginnt, mischen wir die Inseln "TnT" mal eben unter die anderen Trümpfe, die "Lateinamerika" so zu bieten hat ...

Such und Find'...

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Sonntag, Juli 15, 2007

Wir sind dann mal weg ...

 

... und sooo sieht's hier seit heute nicht mehr aus! Auch die letzten Kleinigkeiten sind verstaut - Platz gibt's in der kleinsten Tasche (und siebzig Liter sind genug) ...

 

... Barbara hat ebenfalls reinen Tisch gemacht ...



Über Fankfurt geht es am Mittwoch direkt nach TOBAGO, wo wir die langen Männer und die Handschuhe zwar auspacken, doch hoffentlich nicht brauchen.

Erster Anlaufpunkt soll mit Angela und Siggi gemeinsam unser Appartment in der "Charlottevilla" in CHARLOTTEVILLE im Nordwesten der Insel sein. Hier ist Ausspannen angesagt: Wir werden den Schulstaub aus unseren Hirnen schütteln und Speicherplatz frei machen für "die Karibik" ...
 

 

 

Mittwoch, Juli 18, 2007

Nur kein Stress

… denken wir uns, und die Entspannung setzt ein, als Willi sich bei der „Nachkontrolle“ in TEGEL nicht nur die Schuhe ausziehen darf, sondern auch den Oberkörper frei machen muss. Wieder angekleidet präsentiert er einem anderen netten Kontrolletti die Wunder der Technik, die im Rucksack verborgen sind …

Zum Glück ist die Maschine in Frankfurt auch nicht pünktlich zum Abflug bereit, sodass Siggi und Angela reichlich Zeit verbleibt, ihre Bordkarte für den Weiterflug zu erstehen. In Berlin konnte man ihre gebuchten Sitzplätze „nicht aufrufen“ …

Kaum im Besitz der Unterlagen, die unsere Familienzusammenführung ermöglichen, sammelt eine gemütliche Dame der groundstaff unsere Bordkarten wieder ein. Die neuen lassen uns schon wieder nicht beieinander sitzen, doch …

… wenn schon die Abflugzeit nicht eingehalten wird, müssen wir auch nicht in der gebuchten Klasse sitzen: Zehn Stunden ComfortClass mit nie gekannter Beinfreiheit, zuvorkommendem Service und ausgezeichneten Mahlzeiten, dazu edle Getränke aus „richtigen Gläsern“ lassen den holperigen Start in Berlin vergessen …

Das Gepäck in TOBAGO nötigt uns zu einem Hauch Geduld, die Zollformalitäten sind keine und wir werden wie verabredet erwartet. Nach dem einen oder anderen
Umweg zu mancher tückischen Geldmaschine chauffiert uns Trevieno über die Insel nach Charlotteville. Der Zwischenstopp auf ein Carib in der Kurve sorgt für eine nette Abwechslung bei der Bewältigung unvorstellbarer Höhenmeter.

Nach einer guten Stunde Landstraße präsentiert sich unser Haus nett beleuchtet, ein Empfangskomitee begrüßt uns wohl gesonnen  - "Oh Darling" - und lässt uns mit unserer Müdigkeit rasch allein. Das Gepäck asten wir selbst in den ersten Stock - wir sind ja noch jung ...

Dank der Pause on the road verfügen wir über die wichtigsten Zutaten zum Bereiten eines nachhaltigen Schlaftrunks – oder sollten es etwa zwei geworden sein???

 

 

 

Montag, Juli 23, 2007

So richtig angekommen ...

 
… sind wir bereits am ersten Morgen. Das großzügige Platzangebot der ComfortClass setzt sich in unserem Apartment fort. Der Küche hätten wir gerne reichlich zu tun gegeben – doch deckt das Angebot der Supermärkte kaum die Grundbedürfnisse. Trotz intensiven Streunens durch das verträumte nette Örtchen, sind weder Kaffee noch Marmelade aufzutreiben. Hühner gackern zwar über die Straße, doch gibt’s keine Eier. Also wartet die Großstadt auf uns …

Problem- und fast formlos leihen wir uns einen Wagen und lassen uns vom Moloch Scarborough aufsaugen. Ob Markt oder Supermarkt, wir kehren mit Lebensmitteln satt zurück. Andere Großartigkeiten bietet die "Hauptstadt" nicht …

Die Rundtour um die Insel nimmt uns die Entscheidung ab, ob wir auch die folgende Woche in Charlotteville bleiben sollen – wir werden bleiben.
Verglichen mit all den anderen Dörfern an der Küste wirkt Charlotteville geschlossen, wenig zersiedelt, einfach ansprechend und gepflegt. Auch die Landschaft im Norden ist überzeugend: stark bewachsene, steile Hänge, alle Etagen des Regenwalds, zerklüftete Oberfläche und sandige, wenn auch nicht allzu weite Buchten.

Außerdem stimmt, bis auf die Regale in den Supermärkten, die Logistik – viele kleine Bars, verschiedene kleine Essgelegenheiten, mindestens ein angenehmes Restaurant und überall die Zutaten für den Schlaftrunk zu kaufen, was wollen wir mehr?
 
 

 

(Fotos aus Charlotteville)

(Fotos zur Rundtour um die Insel)

 

 

 

 

Donnerstag, Juli 26, 2007

Ein inselweites Dorffest ...

 
… firmiert hier unter dem Namen „Heritage“ und wird über vierzehn Tage hinweg an verschiedenen Orten der Insel mehr oder weniger heftig begangen. Dieses Fest hat keine länger zurückliegende Tradition. Vor genau 20 Jahren eingeführt soll es an die Geschichte der heutigen Bevölkerung erinnern, an ihre Kultur(en), ihre Wertvorstellungen, ihre Traditionen des Geschichtenerzählens, ihre Musik und ihre Tänze …

In CAMPBLETON, einen guten Kilometer von Charlotteville entfernt, formiert sich ein (Um-) Zug mit leicht karnevalistischem Flair: historische (Ver-) Kleidung neben neuen, schrägen Fetzen, handgemachte Calypsorhythmen auf einem fahrbaren
Trommeltransporter, überzeugende Leadsängerin und eine steigende Zahl an Zuschauern und -hörern, die sich einreihen. Selbst von NYC fliegen locals ein, um dem wirklich bunten Treiben beizuwohnen.

Alle Nas' lang legt der Zug eine Ruhe-, Verschnauf-, Essens-, Trink- oder Vorführpause ein. Vom Waschen zu Ururomas Zeiten (also lange vor Großmutter Miele) übers Trocknen von Tabak bis zum Knüpfen von Henkersstricken aus dem Bast von Kokosnüssen wird mimisch dargestellt, was das Leben zur Zeit der Sklaverei zu bieten hatte.

Im Ort verteilen sich die Leut’ auf alle möglichen Stände zur Förderung des körperlichen Wohlbefindens. Zwischen all den kulinarischen und flüssigen Genüssen Genießenden gehen viele ihrer geregelten Alltagsarbeit nach – von Rumhängen über Rumfischen bis Rum trinken. Nicht zu vergessen den Klempner, der am Feiertag unsere undichte Toilette wieder benutzerfreundlich macht …

Klasse ist, dass zu diesem Fest ebenso wie im Alltag die Menschen, so schräg sie auch sein mögen – und beim Schrägsein werden Eitelkeiten bis in die Bewegung der Fingerspitzen gepflegt, vom outfit vor allem der Kopfbedeckungen und der Haartracht als solcher ganz zu schweigen – einfach liebenswürdig als schräg oder auch ein bisschen eigen akzeptiert werden.


(
Fotos vom Heritage)

 

 

 

 

First we steal ...

 
 ... the lime!

Nicht, dass wir hier ernsthafte Beschaffungsprobleme hätten, doch die „Supermärkte“ in town präsentieren in ihren Regalen nun mal nur das, von dem es eh reichlich gibt und all die Nahrungsmittel, welche die locals nicht im eigenen Garten finden. So versorgen wir uns problemlos mit Rum (aus der Bar), Säften und Cola aus dem Supermarkt und Angostura aus eigenen Beständen – doch fehlt zum Abrunden noch der Schuss Limette. Und diese Früchtchen sind derzeit mehr als rar und wachsen, wenn sie denn reif geworden sind, in Gärten – sind mithin kaum im Laden zu finden.

Adolfo, der Barbara und mich sämtliche Obst- und Gemüsestände frequentieren sieht und sofort erkennt, dass wir ein ernsthaftes Problem haben (Cola mit Rum ohne Limetten IST ein ernsthaftes Problem), spricht mich von Mann zu Mann an, wie er mir denn helfen könne. Ich klage ihm mein Leid – “We can fix that“, versichert er, ich solle nur hier auf ihn warten. Ein gutes Jahr später wird in einem anderen Staat auf dem amerikanischen Kontinent jemand mit einem ähnlichen Spruch Präsident.

Während des Wartens schickt mich Barbara hinter ihm her – uns fehlt auch Kopfsalat. Ich hole Adolfo ein, als er in ein Bachbett steigt und frage ihn wegen des Salats. „Bigger problem, no lettuce in the shops, no lime in the shops, we have to steal it! First we steal the lime …” Damit schickt er mich back to my wife.

Mit einer großen Tüte Limetten kehrt er zurück: “OK, man, for only 30 TT – that will save your day” … Mit Salat kann er nicht dienen “ ... the neighbours, you know …”

Seitdem hat jeder sundowner etwas leicht Kriminelles ...

 

 

 

 

Sonntag, Juli 29, 2007

Zeit ...

 
The bus is coming …

… niemand hat hinzugefügt SOON oder IN FIVE MINUTES, nicht einmal TODAY.
So mag es denn vorkommen, dass an einem Samstagmorgen vier gewitzte Touristen pünktlich um 8:17 Uhr an der Bushaltestelle stehen und auf das öffentliche Transportmittel warten, das täglich pünktlich zwischen 8:25 Uhr und 9:15 Uhr (bisher beobachtete mögliche Abfahrtszeiten …) Menschen nach Scarborough bringt. Die Touristen warten auch nicht alleine; einige locals sitzen bereits auf der Bank, was vermuten lässt, dass der öffentliche Nahverkehr nicht bereits zu einer bisher noch nicht beobachteten Unzeit von z.B. 8:10 Uhr aufgebrochen ist.

Die einheimischen Mitfahrer tauchen gewöhnlich recht zeitig an der Haltestelle auf, nicht nur um rechtzeitig dort zu warten, sondern um all den wichtigen Tratsch nicht zu verpassen, der zwischen dem Absterben der heißen Rhythmen in der Musik verwaltenden Bar und der Abfahrt des Busses aufgelaufen ist. Außerdem gibt’s jede Menge zu sehen: die Jungs vom Sägewerk, die sich am Strand mit einem dicken Brett abplagen, der frühe Fischer, der (ohne Wurm) einen kapitalen Kingfish in die genossenschaftliche Halle schleppt, das Heineken-Stilleben (zwölf kleine und fünf große Flaschen), von alkoholbeseelten Künstlern documentagerecht auf einer Steinbank arrangiert (Beuss wäre vor Neid blass wie sein Stück Butter geworden), die Nachbarinnen, die auch den Ort für einen Tag verlassen, eine schicker gekleidet als die andere, die vom morgendlichen Familienbad im Meer zurückkehrenden, vor Jahren in die USA emigrierten ehemaligen Nachbarn, die anlässlich der Heritage zu Besuch bei der Verwandtschaft im Heimatort weilen, mittlerweile ebenfalls in die Jahre gekommen, doch irgendwie arriviert ohne überheblich geworden zu sein, und mit denen nicht nur Trauerfälle, Hochzeiten und alte Erinnerungen auszutauschen sind – und die vier Touristen, die bereits seit fast zwei Wochen zum Bild gehören.

Diese Viererbande beobachtet, während die Zeit vergeht, wie weitere
Busfahrende herbei schlendern und stellt fest, wie nach und nach der ein oder die andere von dem einen oder anderen Privatwagen aufgelesen und hinweg kutschiert wird - erst der amtlich aussehende ältere Herr, dann die durchgestylten Jeansträgerinnen, später ein Herrenhandtäschchen tragender Mensch und schließlich das Triumphirat der drei Strandfegerladies.

Als letztendlich nur noch der Regen und kein Bus mehr kommt, ersterer ebenso sicher wie letzterer nicht und von der Uhrzeit her ähnlich unvorhersehbar, beenden vier gewitzte Touristen ihre sightseeing Tour, besorgen die Vorräte für den Tag und freuen sich über all die TTs, die sie gespart haben, weil kein Bus sie zum "birdwatching & snorkeling" nach SPEYSIDE befördert hat …


(Fotos vom Alltag)

 

 

 

Verzicht ...

 
… meint nicht Verlust …

Vor einigen Tagen, als der Bus pünktlich eintrifft (so zwischen 8:25 und 9:15 Uhr, gefühlte Abfahrtszeit ca. 10:20 Uhr), verschlägt es uns nach SPEYSIDE. Nach dem Morgenkaffee auf der Terrasse eines Hotels, dass ausgerechnet in der Bucht liegt, in der wir schnorcheln wollen, bietet Frank’s eine “Guided glass bottom boat tour including guided tour of Little Tobago“ an. Wären wir gerne dabei, doch Schnorcheln bei bedecktem Himmel und Vögel beobachten bei Regen hätte sich bestimmt nicht zum Renner entwickelt.

Also lümmeln wir noch ein wenig auf der Terrasse, die Hotelbar im Nacken, und schlendern dann zurück in den Ort, um 25 US$ weniger arm, jeder, doch nicht unbedingt reicher – an Erlebnissen.

Speyside ist nicht ganz so groß und bei weitem nicht ganz so reizend wie Charlotteville, doch ganz nett zum Durchspazieren, zumal mit Frank’s Birdwatcher Restaurant ein sicherer Ort für gutes Essen an der Straße steht. Das Zurückkommen gestaltet sich etwas schwierig – kein Bus über Stunden … Angela und Siggi ergattern ein Maxi Taxi, wir werden noch vor Erreichen einer weiteren Bushaltestelle von zwei durch Alkohol gelösten hilfsbereiten Textil“designerinnen“ indischer Herkunft vor die Haustür gebracht, 4 TT$ gespart und um viele Erfahrungen reicher.

Noch’n Gedicht …
Statt mit einem operator eine geführte Tour durch den Regenwald zu unternehmen, ziehen wir mit dem Leihwagen vor Ort und werden mit der Offerte “Two hours rainforest for 240 TT$ each (ca. 30 Euro)“ konfrontiert. Nach fünf Minuten reduziert der official guide sein "last offer" auf 150 TT$.
Wir lehnen dankend ab, suchen uns einen eigenen Weg und steigen permanent bergab. Wir hören viele Vögel, sehen jedoch keinen einzigen. Nach einer halben Stunde kehren wir um, lecken auf dem Hügel unseres Einstiegs unsere Elefantengrasratscher, trocknen die schweißnassen Klamotten und konstatieren: Eine Stunde lang nichts gesehen, 25 US$ gespart, um einige Erfahrungen reicher, nicht jedoch um spannende Erlebnisse im Regenwald.


(Fotos von den Spaziergängen)

 

 

 

 

Dienstag, Juli 31, 2007

Bye, bye, Tobago ...

 
… war schön hier,
auch wenn die Insel nicht ganz so spektakuläre Landschaftsformationen zu bieten hat wie Grenada und die „historischen Sehenswürdigkeiten“ sehr überschaubar bleiben … Mensch muss ja nicht unbedingt eine spätkoloniale Zuckerfabrik oder eine leicht antiquierte Rumdestille besichtigen, wenn’s Süßstoff gibt und „Fernandez Black Label“ fast von alleine den Weg zum sundowner findet …

Charlotteville ist kein aufreizender, doch ein reizender Ort, der erholsame Ruhe vermittelt und in dem wir uns ausgesprochen wohl gefühlt haben. Die Menschen sind unaufdringlich, aufgeschlossen, gehen angenehm auf einen zu und helfen, wo sie können. Sie feiern und genießen und genießen das Feiern und auch die, die keinen Job haben, arbeiten mitunter recht hart (“We work hard and we play hard”).

Es war eine gute Entscheidung, mit unserer Reise hier einzusteigen – viel Ruhe, wenig Spektakuläres, freier Speicherplatz im Hirn und auf der Festplatte und die nötige Gelassenheit, dem vermutlich quirligeren Peru zu begegnen.

Ob Tobago also ein gutes Reiseziel abgibt? Mensch verstehe den Namen des Fischerbootes als Antwort …

 

Bis demnächst

panther & co


 

(Karte zu den Ausflügen)

(Strecke zum Nachfliegen)

 

 

 

 

 

 

 

 

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